Under My Skin 2017

NicaNica
28.12.2022 - 14:16 Uhr
13
Hilfreiche Rezension
8
Preis
7
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft

Sommerhübsche Teeniehaut

Erinnerung an die Zeiten als wir Mädels noch mit dem Rad ins Schwimmbad gefahren sind. Auf dem Hinweg duften alle sauber, frisch und sind hübsch zurecht gemacht. Der Weg ist recht weit. Auf dem Rückweg nach einem langen heißen Tag bei der Verabschiedung sind alle von der Sonne gebräunt, ein bisschen zerzaust von Wind und Wasser, zufrieden, lachend, sommerhübsch und bei der Umarmung zur Verabschiedung kommt die Hautnote hinzu. Verwegen. Nicht schwitzig, sondern die unbefangene und spannende Teenieschönheit zu einer spannenden Zeit überwiegt. Verwegen. Hmmm.

Sommerlich ist der Duft natürlich eher nicht- es ist die Assoziation. Er ist für mich würzig.

Ich kann FrauLohse nur recht geben: Under my skin ist „unanständig sauber“ - genau das ist es wohl.

Beim Testen hatte ich eine Jacke an.
Als ich an Weihnachten die Jacke wieder angezogen habe, dachte ich: was riecht denn hier so gut? Und nach dem Tragen konnte ich den Duft am Handgelenk wieder wahrnehmen. Das hatte ein:e Vorredner:in schon erwähnt: Ein Duft, der auf Stoff aufgebracht die Haut wieder rück-beduften kann. Verrückt! Da hing nun meine Nase dran herum. Das klappte über drei Tage hinweg -bis die Geschäfte wieder geöffnet waren . Gekauft!

Anfangs ist wenige Minuten eine Note, die ich anstrengend finde. Danach bekomme ich diesen schönen sauber-unanständigen Hautton. Und der bleibt und wird immer schöner. Und ein bisschen Vintage Vibes? Ich mag sie ja … ich wurde Anfang der 80er Duft-sozialisiert. Da gabs ja einiges Animalisches.

Bei einigen Bianchi Düften hat mich eine schwitzige Note ereilt (Sex and the Sea im Drydown, das ist aber lang her, vielleicht ist meine Nase nun trainierter) oder auch leider ein Pipiunterton bei Unspoken Musk.

Nach den sehr polarisierenden Bewertungen musste nun die Umwelt mittesten:
Zu Hause hat Man(n) es generell nicht so mit Düften. Ich bleibe dran und halte hartnäckig weiter meinen Arm unter die Nase: „Fällt Dir etwas auf an diesem Duft, etwas Unangenehmes, was Schwitziges?“ „Nö, der geht“ . Was quasi Bestnote bedeutet. Ich staune. Mehr Enthusiasmus ist in Sachen Parfum nicht zu entlocken.Üblicherweise wird das Gesicht verzogen oder ein „Puh“ geäußert. Nicht hier.

Und ich trage ihn bislang gern! Das Einsatzgebiet außer Haus ist für mich aktuell noch etwas verschwommen. Ich probiere mich mit kleinen Dosen aus. Bislang hat sich niemand beschwert….

Jedenfalls ein faszinierendes Kunstwerk!

Ein kleiner Nachtrag: anders als auf der Haut, entwickelt sich der Duft an Tag 1 auf Kleidung und auch auf Papier für mich gar nicht schön und hier kommt für mich eine Schwitzenote durch. Auf Haut alles super!
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