MartinGE
12.10.2023 - 01:52 Uhr
18
Top Rezension
8
Preis
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Ein bianchieskes Dior Homme Parfum?

In Erwartung heftiger Gegenrede, erstelle ich diese provokante These.

Als ich gestern und heute den Duft aufsprühte, fühlte ich mich an die gute alte Dior Homme DNA erinnert. Für Nischenfans wahrscheinlich „der tiefe Fall“ einer Künstlerin, für mich: ein wunderschöner Moment.

Wir alle kennen ihre Irisbutter aus ihren Düften, die nun in meiner Nase und auf meiner Haut bei der Kopfnote für die ersten 1-2 Stunden Assoziationen mit dem Dior Homme Parfum hervorruft. Es entsteht eine süß pudrige Irisnote. Ambra, Benzoe und Hölzer ergänzen die Wärme. Trotzdem entsteht in Verbindung mit Bibergeil auch (für mich nur im Hintergrund) eine leichte Animalik aus, die wir aus einigen anderen ihrer Düfte wesentlich präsenter kennen.

Genau dieses (für viele bekannte) Zusammenspiel wird den Nischenhead vielleicht enttäuschen.
„Sie versteht sich doch als Künstlerin. Warum so eine bekannte DNA?“ Aber war diese DNA als sie auf den Markt kam, nicht auch Kunst? Warum nicht mit einer bekannten DNA spielen und ihr einen persönlichen Anstrich geben? (denn dieser ist trotzdem noch zweifellos zu erkennen).

Meiner Meinung spiegelt es aber das Zusammenspiel zwischen Orient und Okzident - oder wie sie es beschreibt „Ost trifft West“ – in geeigneter Weise wieder.

Im Fortschreiten zur Basis sind die in ihren Düften wiederkehrenden Spieler zu erkennen, sodass je länger der Duft getragen wird, auch immer mehr zu erkennen ist, dass es sich bei diesem Duft auch um einen Bianchiduft handelt.

Da andere ihrer Düfte häufig zwischen anspruchsvoll und schwierig pendeln, bin ich der Meinung, dass dieser Duft geeignet ist, wenn man in diese Nischenmarke das erste Mal hineinschnuppern möchte. Er überfordert die Nase im Auftakt nicht, macht aber in seinem Verlauf einiges, was man auch bei ihren anderen Düften erleben kann.

Für mich ist dieser Duft der ideale „Einsteigerbianchi“. Für die Fans ihrer anstregenderen Werke wahrscheinlich ein Werk, welches sich an den uniformierten Mainstream anbiedert.
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