Armani Privé - Cuir Noir Giorgio Armani 2011

..eine im Kopf festgehakte Songzeile mal wieder als Aufhänger für einen Kommi, und passender könnte sie nicht sein… denn dieser Cuir Noir duftet wundervoll, aber irgendwie nicht nach Leder… und die Duftpyramide nehme ich überhaupt nur in Teilen wahr, auch die Reihenfolge, also da ist wohl was durcheinander gekommen… Fangen wir an: beim Auftragen schlägt mir zunächst eine recht intensive, würzig-medizinische Oud Note entgegen, ein kurzer Amber-Overload der sich aber in Minuten verflüchtigt, gebändigter, damit auch erträglicher wird. Er gleitet ab in etwas dunkel-blumiges, ein schwarzrotes samtiges Rosenblatt in Geruch und Gefühl übersetzt. Ich mag eigentlich keinen Rosenduft aber dieser ist es und ist es auch nicht, durchwoben von balsamischen Hölzern, die ich wiederum sehr mag, wirkt er auf mich wie eine Königin der Nacht – dunkel, ohne düster zu sein, erotisch, ohne sich anzubiedern, dabei elegant, strahlend, anbetungswürdig. Ein klein wenig ähnelt sein Charakter dem der mexikanischen Vanille-Variante von Shalimar, ohne so zu riechen, nur das rauchig-schmutzig-süße, das haben die beiden gemeinsam, Cuir dabei für mich nur einen Hauch von Vanilleschote. Für die Nacht würde ich Cuir Noir wählen, denn wenn ich auch das Cuir im Duft nicht direkt finde und auch nicht vermisse, das Noir ist auf jeden Fall dabei! Ich finde, ein wundervoller Abend-Ausgeh-Duft, durchaus feminin, ohne blümerant zu werden, sicher auch unisex-tauglich. Die Sillage bleibt eher hautnah, auch die Haltbarkeit ist bei mir nicht berauschend, meine Haut liebt den Duft wohl und frisst ihn umgehend auf, ob einem trotz dieser Attribute der Duft sein Geld wert ist, sollte jeder selbst entscheiden.