01.10.2014 - 19:02 Uhr
Seerose
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Seerose
Top Rezension
Ich kehre zurück
(wenn ich Dich finde), schmerzliche Bitterkeit. Dies trifft auf "Ritorno Amaro" von Giulietta Capuleti sehr zu. Dieser Duft soll sich auf die Tragödie von Romeo und Julia beziehen. Die Ingredienzen schienen mir viel zu versprechen. Nun, da ich eine Abfüllung habe, versuche ich den Duft zu ergründen.
Aufgesprüht nehme ich zunächst eine schöne frische und hellgrüne Fruchtigkeit wahr, gepaart mit zarten Gewürzanklängen. Schon beginnt Frangipani zartblütig aber weder bedrängend noch süß zu duften und: weg ist der Duft.
Ich rufe hier auf, kein Kommentar. Schon während ich den Duft intensiv zu erfassen versuche, habe ich in meinem Kopf immerzu ein Playback eines Liedes von Brahms: "Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn, wie..." und die Melodie läuft weiter, jedoch der Text ist nicht mehr exakt präsent, "immer die Textwiederholungen im Lied", denke ich.
Dann sprühe ich noch einmal auf, auch noch sicherheitshalber am anderen Arm. Wieder der frische Beginn und die Anfänge des Blütendufts, und wieder verschwindet "Ritorno Amaro". Meine Erfahrung sagt mir, dass ich jetzt noch einmal nachsprühe und mich dann besser mit anderem beschäftige. Je mehr ich versuche, mich auf den Duft zu konzentrieren, desto duftblinder wird mein Geruchssinn gegen ihn.
Ich lese zunächst meine Abonnierten KommentatorInnen. Und just lese ich Pudelbonzos witzigen Kommentar über das Suchen von etwas Bestimmten und dem Finden etwas von ganz Anderem. Ich amüsiere mich. In meinem Kopf singe ich immer: "Wie Melodien zieht es....und schwindet wie ein Hauch..." wie ging das noch genau? Also gehe ich an meine Liederalbenstapel um mein Brahmsalbum zu suchen.
Ich bin doch ordentlich, oder was? Alle Alben und Einzelpartituren liegen in 4 Stapeln im Schrank und noch 2 auf dem Klavier. Es müsste doch...Haydn, Mozart, Händel, Schumann, Schubert, verschiedene Arien- und Liedernalben; Sopran, Mezzo, Alt, geistliche Lieder und Arien, Puccini, Reger, Arie Antiche, 3 Alben und noch eine Gesamtausgabe für die CD's mit der Begleitung, Grieg, Purcell, Dowland und so weiter und so fort. Mist, wo ist der Brahms? Muss doch da sein!
-"Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn..- Also noch einmal alle Stapel durch, auch die mit Theodorakis - davon habe ich nur einen Titel gesungen, diverse modernere Folk- und Popalben aus den 60ern und 70ern, Cats. - Ach damit wollte ich mich außer dem "Remember" auch noch mit Mr. Mistoffelees" und "Old Deuteronomy" beschäftigen. Was zum T. tut das Vivaldiarienalbum dazwischen, daraus habe ich auch nur zwei Arien einstudiert. - Die Einzelpartituren sind in Mappen einsortiert, da brauche ich gar nicht zu gucken.
Während ich so suche, mehrmals durchgehe, denke ich: Ach ja, was ich alles schon einstudiert habe, was ich alles wollte. Und wie viele Alben habe ich gekauft und dann oft nicht einmal mehr als eine Arie oder ein Lied daraus einstudiert. Also für meine Gesangsleidenschaft habe ich schon sehr viel mehr Geld ausgegeben als für Parfüms. Damit gebe ich mir selbst eine Rechtfertigung für eines meiner relativ neuen Hobbies.
Dann endlich, zwischen den Weihnachtliederalben finde ich endlich "Brahms, Ausgewählte Lieder". Also hier der Text von Klaus Groth zu der Melodie, die immerzu in meinem Kopf playback läuft und immer wieder hängenbleibt wie eine Schallplatte mit Sprung.
Ich finde, es passt so auf "Ritorno Amaro":
_"Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn,
wie Frühlingsblumen weht es, und schwebt wie Duft dahin.
Doch kommt das Wort und fasst es und führt es vor das Aug,
wie Nebelgrau erblasst es und schwindet wie ein Hauch.
Und dennoch ruht im Reime verborgen wohl ein Duft,
den mild aus stillem Keime ein feuchtes Auge ruft."-
Die Sucherei und das Tippen dazu hat "Ritorno Amaro" sehr gut getan. Ein zarter Hauch kommt von meinen Handgelenken.
Ein zarter fruchtig-cremiger Blütenduft, eine leichte Bittermandelnote ohne Süße nehme ich wahr, sehr angenehm. Außerdem wird das untermalt von einer Duftmischung die von Sternanis, den ich jetzt ganz deutlich erkenne; würzig und doch mit seiner weichen Holzigkeit, dem Moschus und der Myrrhe gebildet wird.
"Ritorno Amaro" ist ein fragiler Duft, hauchzart, transparent, leicht changierend. Mal ist "Ritorno Amaro" wieder etwas fruchtig-grün, dann wieder leicht nach Bittermandel duftend und wieder nach der Basis und leicht cremig.
Das kann jedoch auch daran liegen, dass ich in kleinen Zeitabständen nachgesprüht habe.
Aber mein Geruchssinn hat den Duft angenommen und erfasst, er verschwindet nicht mehr, ich finde ihn immer angenehmer und schöner.
Mittlerweile kann ich die Haltbarkeit als mittelmäßig hochstufen, die zuerst vor mittlerweile fünf Stunden besprühten Stellen duften immer noch fein und deutlich.
Wenn ich es recht bedenke, ähnelt "Ritorno Amaro" den Düften von J.C. Elléna; wenige wahrnehmbare Ingredienzen, scheinbar eine geringe Sillage. Eine Haltbarkeit, die man sich durch Geduld erarbeiten muss. Der Unterschied besteht darin, dass "Ritorno Amaro" einen langen Verlauf hat, den gibt es, was mich betrifft, bei den Elléna-Düften nicht.
Ein subtiler femininer Duft mit dem man niemals zu stark oder unpassend beduftet sein kann, der auch die eigene Geruchswahrnehmung nicht überfordert.
Aufgesprüht nehme ich zunächst eine schöne frische und hellgrüne Fruchtigkeit wahr, gepaart mit zarten Gewürzanklängen. Schon beginnt Frangipani zartblütig aber weder bedrängend noch süß zu duften und: weg ist der Duft.
Ich rufe hier auf, kein Kommentar. Schon während ich den Duft intensiv zu erfassen versuche, habe ich in meinem Kopf immerzu ein Playback eines Liedes von Brahms: "Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn, wie..." und die Melodie läuft weiter, jedoch der Text ist nicht mehr exakt präsent, "immer die Textwiederholungen im Lied", denke ich.
Dann sprühe ich noch einmal auf, auch noch sicherheitshalber am anderen Arm. Wieder der frische Beginn und die Anfänge des Blütendufts, und wieder verschwindet "Ritorno Amaro". Meine Erfahrung sagt mir, dass ich jetzt noch einmal nachsprühe und mich dann besser mit anderem beschäftige. Je mehr ich versuche, mich auf den Duft zu konzentrieren, desto duftblinder wird mein Geruchssinn gegen ihn.
Ich lese zunächst meine Abonnierten KommentatorInnen. Und just lese ich Pudelbonzos witzigen Kommentar über das Suchen von etwas Bestimmten und dem Finden etwas von ganz Anderem. Ich amüsiere mich. In meinem Kopf singe ich immer: "Wie Melodien zieht es....und schwindet wie ein Hauch..." wie ging das noch genau? Also gehe ich an meine Liederalbenstapel um mein Brahmsalbum zu suchen.
Ich bin doch ordentlich, oder was? Alle Alben und Einzelpartituren liegen in 4 Stapeln im Schrank und noch 2 auf dem Klavier. Es müsste doch...Haydn, Mozart, Händel, Schumann, Schubert, verschiedene Arien- und Liedernalben; Sopran, Mezzo, Alt, geistliche Lieder und Arien, Puccini, Reger, Arie Antiche, 3 Alben und noch eine Gesamtausgabe für die CD's mit der Begleitung, Grieg, Purcell, Dowland und so weiter und so fort. Mist, wo ist der Brahms? Muss doch da sein!
-"Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn..- Also noch einmal alle Stapel durch, auch die mit Theodorakis - davon habe ich nur einen Titel gesungen, diverse modernere Folk- und Popalben aus den 60ern und 70ern, Cats. - Ach damit wollte ich mich außer dem "Remember" auch noch mit Mr. Mistoffelees" und "Old Deuteronomy" beschäftigen. Was zum T. tut das Vivaldiarienalbum dazwischen, daraus habe ich auch nur zwei Arien einstudiert. - Die Einzelpartituren sind in Mappen einsortiert, da brauche ich gar nicht zu gucken.
Während ich so suche, mehrmals durchgehe, denke ich: Ach ja, was ich alles schon einstudiert habe, was ich alles wollte. Und wie viele Alben habe ich gekauft und dann oft nicht einmal mehr als eine Arie oder ein Lied daraus einstudiert. Also für meine Gesangsleidenschaft habe ich schon sehr viel mehr Geld ausgegeben als für Parfüms. Damit gebe ich mir selbst eine Rechtfertigung für eines meiner relativ neuen Hobbies.
Dann endlich, zwischen den Weihnachtliederalben finde ich endlich "Brahms, Ausgewählte Lieder". Also hier der Text von Klaus Groth zu der Melodie, die immerzu in meinem Kopf playback läuft und immer wieder hängenbleibt wie eine Schallplatte mit Sprung.
Ich finde, es passt so auf "Ritorno Amaro":
_"Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn,
wie Frühlingsblumen weht es, und schwebt wie Duft dahin.
Doch kommt das Wort und fasst es und führt es vor das Aug,
wie Nebelgrau erblasst es und schwindet wie ein Hauch.
Und dennoch ruht im Reime verborgen wohl ein Duft,
den mild aus stillem Keime ein feuchtes Auge ruft."-
Die Sucherei und das Tippen dazu hat "Ritorno Amaro" sehr gut getan. Ein zarter Hauch kommt von meinen Handgelenken.
Ein zarter fruchtig-cremiger Blütenduft, eine leichte Bittermandelnote ohne Süße nehme ich wahr, sehr angenehm. Außerdem wird das untermalt von einer Duftmischung die von Sternanis, den ich jetzt ganz deutlich erkenne; würzig und doch mit seiner weichen Holzigkeit, dem Moschus und der Myrrhe gebildet wird.
"Ritorno Amaro" ist ein fragiler Duft, hauchzart, transparent, leicht changierend. Mal ist "Ritorno Amaro" wieder etwas fruchtig-grün, dann wieder leicht nach Bittermandel duftend und wieder nach der Basis und leicht cremig.
Das kann jedoch auch daran liegen, dass ich in kleinen Zeitabständen nachgesprüht habe.
Aber mein Geruchssinn hat den Duft angenommen und erfasst, er verschwindet nicht mehr, ich finde ihn immer angenehmer und schöner.
Mittlerweile kann ich die Haltbarkeit als mittelmäßig hochstufen, die zuerst vor mittlerweile fünf Stunden besprühten Stellen duften immer noch fein und deutlich.
Wenn ich es recht bedenke, ähnelt "Ritorno Amaro" den Düften von J.C. Elléna; wenige wahrnehmbare Ingredienzen, scheinbar eine geringe Sillage. Eine Haltbarkeit, die man sich durch Geduld erarbeiten muss. Der Unterschied besteht darin, dass "Ritorno Amaro" einen langen Verlauf hat, den gibt es, was mich betrifft, bei den Elléna-Düften nicht.
Ein subtiler femininer Duft mit dem man niemals zu stark oder unpassend beduftet sein kann, der auch die eigene Geruchswahrnehmung nicht überfordert.
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