15.10.2020 - 13:45 Uhr
Chizza
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Chizza
Top Rezension
24
Die Ungenauigkeit eines ersten Eindrucks
Über das Label Gravel bin ich dank FvSpee gestolpert welcher hier das alte Cologne kommentierte und dabei auch die neuen Schöpfungen der aktuellen Inhaber bemerkte. Einige lasen sich gut, besonders der 46th Street tat es mir an und so nahm ich an einem Sharing teil. Die erste Impression begeisterte mich doch ich bewerte den Duft anhand des mehrfachen Eindrucks denn der Test mit einem Sprüher auf dem Handrücken hätte zu einer unvollständigen Bewertung geführt, ja zu einer absolut verfälschten. Denn wo ich zuvor himmelhochjauchzend jubilierte, trat die ernüchternde Realität ein. Badumm-Tssss.
Tatsächlich dominieren zu Anfang die Waldbeeren. Diese sind süß und irgendwie herb, in ihnen schwingt allerdings eine animalische Note mit, die ich mal dem Moschus zuschreibe welches hier pudrig-süß aber auch leicht muffig wirkt respektive wirklich noch animalisch. Jetzt kennt man solche strengeren Noten von Leder in der bekannten Lederform nicht, denn dafür ist das Gros der Leder eher zahm. Von Wildleder allerdings, da kennt man solche Düfte, wie beispielsweise von Cuoio von Pal Zileri, da wirkt es im Gesamtkontext aber rund und fein. Hier zieht es die Beeren ehrlicherweise in die falsche Richtung, es riecht manchmal sogar unangenehm nach Tier.
Dieser neuerliche Eindruck auf dem Handgelenk führt mich weg vom Gefühl, hier eine Eau de Memo-eske Version vom Oro1920 vor mir zu haben. Der Oro1920 ist weitaus harziger, weniger beerenlastig und runder sowie austarierter was das Leder anbelangt. Der Eau de Memo verbindet Leder und Colognehaftige Züge sehr gut, wenngleich es nicht mein Geschmack ist. Hier tut man sich schwer, das Mehr an Ingredienzen entsprechend zu Händeln. Zwar hält diese Phase nur eine halbe Stunde an, dann flacht dieser Eindruck ab, der Duft wird jedoch leider nur zu einem Begleiter und das eher leise.
Es wird also später harmonischer mit dem feinen Jasmin. Cypriol als rauchiges Element ist irgendwo vorhanden, untermalt den Duft aber lediglich. Diese Kombination ist olfaktorisch angenehm, da fordernd aber schlüssig. Einen starken Rauch kann ich nicht wahrnehmen, das Cypriol und der Weihrauch sind in der gesamten Komposition einfach recht intensiv ohne dabei aufdringlich zu sein. Für mich wird hier also eine Art Hirschleder projiziert, ein wilderes Leder und nun verquickt mit gefälligeren Noten.
Jetzt wird der ein oder andere einhalten und rufen Moment mal! Es ist doch gar kein Leder vorhanden! Ja, stimmt. Der Geruch baut sich durch die Birke auf, ich denke es ist kein Birkenharz sondern wirklich der Saft der Birke in Kombination mit den Waldbeeren. Das ist ein weiter Begriff und für mein Gefühl sind da eher unbekanntere Vertreter drin wie Schlehen oder Hagebutte, welche diesen herb-süßen, etwas merkwürdigen Geruch evozieren.
Wie so häufig bewahrheitet sich auch hier wie essenziell ausgiebiges Testen ist. Stand der 46th Street auf meiner Kaufliste, so steht er da nun nicht mehr. Aufgrund der Strenge geht es für mich wirklich in eine Richtung wie in ein Watte gepacktes Cuoio, wobei der Moschus deutlich wahrnehmbar bleibt und die Mixtur nicht ausgegoren ist. Alles was nach der Kopfnote kommt, ist gefällig, reißt den seltsamen Ersteindruck aber nicht mehr heraus.
Tatsächlich dominieren zu Anfang die Waldbeeren. Diese sind süß und irgendwie herb, in ihnen schwingt allerdings eine animalische Note mit, die ich mal dem Moschus zuschreibe welches hier pudrig-süß aber auch leicht muffig wirkt respektive wirklich noch animalisch. Jetzt kennt man solche strengeren Noten von Leder in der bekannten Lederform nicht, denn dafür ist das Gros der Leder eher zahm. Von Wildleder allerdings, da kennt man solche Düfte, wie beispielsweise von Cuoio von Pal Zileri, da wirkt es im Gesamtkontext aber rund und fein. Hier zieht es die Beeren ehrlicherweise in die falsche Richtung, es riecht manchmal sogar unangenehm nach Tier.
Dieser neuerliche Eindruck auf dem Handgelenk führt mich weg vom Gefühl, hier eine Eau de Memo-eske Version vom Oro1920 vor mir zu haben. Der Oro1920 ist weitaus harziger, weniger beerenlastig und runder sowie austarierter was das Leder anbelangt. Der Eau de Memo verbindet Leder und Colognehaftige Züge sehr gut, wenngleich es nicht mein Geschmack ist. Hier tut man sich schwer, das Mehr an Ingredienzen entsprechend zu Händeln. Zwar hält diese Phase nur eine halbe Stunde an, dann flacht dieser Eindruck ab, der Duft wird jedoch leider nur zu einem Begleiter und das eher leise.
Es wird also später harmonischer mit dem feinen Jasmin. Cypriol als rauchiges Element ist irgendwo vorhanden, untermalt den Duft aber lediglich. Diese Kombination ist olfaktorisch angenehm, da fordernd aber schlüssig. Einen starken Rauch kann ich nicht wahrnehmen, das Cypriol und der Weihrauch sind in der gesamten Komposition einfach recht intensiv ohne dabei aufdringlich zu sein. Für mich wird hier also eine Art Hirschleder projiziert, ein wilderes Leder und nun verquickt mit gefälligeren Noten.
Jetzt wird der ein oder andere einhalten und rufen Moment mal! Es ist doch gar kein Leder vorhanden! Ja, stimmt. Der Geruch baut sich durch die Birke auf, ich denke es ist kein Birkenharz sondern wirklich der Saft der Birke in Kombination mit den Waldbeeren. Das ist ein weiter Begriff und für mein Gefühl sind da eher unbekanntere Vertreter drin wie Schlehen oder Hagebutte, welche diesen herb-süßen, etwas merkwürdigen Geruch evozieren.
Wie so häufig bewahrheitet sich auch hier wie essenziell ausgiebiges Testen ist. Stand der 46th Street auf meiner Kaufliste, so steht er da nun nicht mehr. Aufgrund der Strenge geht es für mich wirklich in eine Richtung wie in ein Watte gepacktes Cuoio, wobei der Moschus deutlich wahrnehmbar bleibt und die Mixtur nicht ausgegoren ist. Alles was nach der Kopfnote kommt, ist gefällig, reißt den seltsamen Ersteindruck aber nicht mehr heraus.
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