Moko Maori von Gri Gri

Moko Maori 2016

Candila
07.02.2019 - 05:32 Uhr
9
Top Rezension
7Duft 8Haltbarkeit 7Sillage

Was die Hexe im tiefen Wald so braut...

Flechten, die an an Baumstämmen wachsen, sind ein guter Indikator dafür, ob in einem Waldgebiet die Luft sauber und noch relativ unbelastet ist, denn Flechten sind die ersten Pflanzen, die bei Luftverschmutzung absterben.
So einen von der Zivilisation noch unberührten und unbelasteten, urtümlichen Wald rieche ich hier auch: Nämlich ultrafrische, kühle und fast schneidend saubere Luft und sehr kräftiges, würziges Grün in unendlich vielen Grünschattierungen.

Mein Duftbild zeigt mir einen sehr alten und eher dunklen Wald, ein bisschen unheimlich ist er auch, und wenn ich ehrlich bin, dann ist er mir auch nicht so recht sympathisch. Das herbe und dunkle Grün wuchert „wild“ durch die Komposition, wirkt undurchdringlich, bedrängt mich etwas, lässt mich sogar ein bisschen klaustrophobisch werden.
Es finden sich aber auch hellere und frischere Grüntöne, die scharf-würzig, manchmal annähernd minzig, brisig und belebend wirken.

Eigentlich wäre das ein schön würziger Fougere-Duft, wenn da nicht jemand an meiner Seite durch den Wald spazierte, der an Mundgeruch leidet. ;-)
Schwer zu beschreiben. Die Duftprojektion ist frisch, würzig und waldig in allen möglichen Grünschattierungen, ich würde sogar sagen, ich rieche naturbelassenes Grün, weder durch süße noch durch weiche Begleitnoten abgemildert, sondern herb und rassig grün, als hätte ich gerade ein Büschel grasige Pflanzen entwurzelt, hätte Blätter dunkler Laubbäume abgerissen und ein paar grau-herbe Flechten von Baumrinden gekratzt und würde an diesem Haufen „Wildnis“ riechen.
Für mich sehr authentisch nach tiefem, dunklem, unberührtem Wald riechend.
Aber je näher meine Nase der Haut kommt, desto deutlicher macht sich diese seltsame „Mundgeruchnote“ bemerkbar. Ich würde sogar so weit gehen, diesen Eindruck als schwachen Hauch von Verwesung, der von der Ferne vorbeizieht, zu beschreiben.

Also kein Duft für mich, aber zumindest ein beeindruckendes Duftbild im Gesamten. Und an die Idee eines ethnischen Dufts, hier den Maori gewidmet, haben sie bei Gri Gri auch festgehalten.
Da ist wieder vieles enthalten, das ich nur über Google kenne. Manukabaum aus Neuseeland, der zu den Teebaumarten gehört (ich habe diesen Inhaltsstoff unter Verdacht, für die „Mundgeruchnote“ zu sorgen. Den Geruch von Teebaumöl mag ich nicht. Weiß aber nicht, ob das Manukaöl so ähnlich riecht). Kunzeabaum aus der Familie der Myrtengewächse, neuseeländische Schnurbaumknospen, die so ähnlich riechen sollen wie bei uns der Goldregen.
Ich hab meine Google-Ergebnisse hier aufgelistet, denn vielleicht kann jemand anderer mit diesen Pflanzen bzw. deren Aromen mehr verbinden als ich.
4 Antworten
PoesiefannyPoesiefanny vor 4 Jahren
Moder&Mundgeruch...pfui gack!!! Das ist bestimmt der sumpfige Untergrund, denn in einem moosigen Waldboden modert immer irgendwas Unaussprechliches vor sich hin. Ich rieche ja gerne sattes Grasgrün und auch dem Aufenthalt auf mythischen Waldlichtungen bin ich nicht abgeneigt... da waren immer die uralten Kaftorte. Aber muss Frau solch eine zuuu realistische Waldabbildung auf der Haut spazierentragen? Wanderpokal für die Hexe :-)
TtfortwoTtfortwo vor 7 Jahren
Huch, ich kenne gerade mal die Hälfte der angegebenen Duftbestandteile. Aber Mundgeruch? Da bin ich raus. Danke für die lesenswerte Beschreibung.
GschpusiGschpusi vor 7 Jahren
Klingt extrem natürlich :) und toll
ExUserExUser vor 7 Jahren
Allem Mundgeruch zum Trotz. .. klingt sehr schön *.*