Habit Rouge L'Instinct 2022

Palatinatus
30.04.2022 - 03:09 Uhr
8
Top Rezension
8
Preis
9
Flakon
7
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft

Ein neues, rotes Gewand

Das neue Habit Rouge findet sich endlich im lokalen Einzelhandel ein und wird dort so angepriesen, wie die Neuerscheinung auch vom Publikum erwartet wurde: Euphorisch.
Zu tatsächlicher Euphorie verleitet auch die grandiose Kopfnote - da steckt so viel drin: Zitrik, Aldehyde, krautig-grüne und zart-florale Noten... und das Ganze getragen von einer leicht synthetischen, frischen Brise, die Würze und gleichzeitig eine fröhliche Leichtigkeit mit sich bringt. Zum Glück gelingt es, diese synthetisch-frische Note modern und interessant zu gestalten und nicht in Richtung generisches "Duschgel" abdriften zu lassen.
Es ist ein helles und mitreißendes Opening, opulente Leichtigkeit kommt als Begriff in den Sinn.
Das einzige Problem: Es folgt einfach nicht viel von dem nach, was die Kopfnoten noch versprachen.
Und hier unterscheidet sich die neue rote Robe auch sehr von seinen altehrwürdigen Vorgängern. Nachdem die vorherrschende Note im Kopf die Grapefruit war, ist es im Herzen ein frisch-grüner Hanf (keine muffig-süße Marihuana-Note, falls das von manchen befürchtet - oder erhofft? - wurde). Diese hat, gerade in Verbindung mit der noch nachklingenden Grapefruit, viel modernes und vielleicht auch etwas leicht exotisches an sich, ist aber weit weg von der warmen und würzigen Orientalik, die wir vom Original kennen.
Überhaupt ist im Drydown einfach - man muss es so sagen - außer, dass eine nicht all zu süße Vanille die Bühne betritt und eine ganz leichte Pudrigkeit mit sich bringt, bei der Neuinterpretation nicht viel los.
Das enttäuscht, bei einem sonst großartigen Duft.
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