Myosotis Extrait de Parfum

Pawly
12.04.2024 - 07:20 Uhr
4
6
Preis
9
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Komfort zum Aufsprühen - sinnliche Dufttherapie mit Beruhigungsfaktor

Oh Henry Jacques, was hast du uns da wieder einmal dahin gezaubert? Myosotis - eine eher unübliche Kreation aus dem Hause Henry Jacques. Süss, mit reichlich Benzoe, dazu fast eine Art "Sirup", kombiniert mit leichten, freundlichen, floralen Noten. Kann das gut gehen? Ohja, es kann. Und hier erzähle ich, wie und warum.

Nachdem ich nun schon einige Henry Jacques testen konnte und die Verkäufer mittlerweile ganz gut verstanden haben was sie mir zum Test anbieten können und was nicht, konnte ich nicht anders und musste einfach nach diesem Duft fragen. Das dunkle Öl, der interessante Name und die Notenpyramide klangen einfach so spannend, dass ich nachfragen musste. Selbstverständlich war ein Test gar kein Problem, und so konnte ich ihn sowohl auf Papier als auch an mir testen, und ich sollte nicht enttäuscht werden.

Der Duft beginnt floral. Ylang-Ylang und Jasmin stechen sofort hervor, aber auch Tuberose lässt nicht lange auf sich warten. Überraschend für den doch recht dunklen Inhalt diesen Flakons. Die Leichtigkeit ist ungewöhnlich, macht aber Lust auf mehr, und auch die Süsse lässt nicht allzu lange auf sich warten. Der Duft wandelt sich, und das, wie bei Henry Jacques üblich, äusserst oft und auf aufregende Art und Weise. Es wird etwas würziger. Die Süsse gibt dem Ganzen ein interessantes Gegenstück zu den sonst recht dominanten floralen Noten. Benzoe ist absolut wahrnehmbar, genauso wie die Gewürznelke. Würzigkeit und Süsse, unter Anderem durch die Vanille auf einer Seite, leichte florale Noten auf der anderen Seite. Ein Zusammenspiel aus wundervollen Duftnoten, alle in atemberaubender Qualität. Deutlich wahrnehmbar, aber nicht auffällig laut. Eine Entdeckungsreise, die durch viele Entwicklungen führt und zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Ich kann auf dem Weg zum Eiffelturm nichts anderes tun als durchgehend am Arm zu schnuppern. Zwei Wochen später, längst Zuhause, lässt mich der Duft immernoch nicht los.

Was ist das? Ein Papierstreifen in der Jackentasche mit HJ drauf? Jetzt riecht die gesamte Jackentasche, inkl. der ganzen Rechnungen und Verpackungen, nach diesem Duft. Noch nie hat Müll so gut gerochen, und selbst nach dem Entsorgen riecht die Mülltüte nach Myosotis. Beeindruckende Haltbarkeit und merkwürdig starke Sillage, und das auf Papier.

Nachdem der Duft seine Entwicklung durchlebt hat, bleibt das leicht florale, süsse, sirupartige Konstrukt bis zum Ende, wo es nach etwa 10-12 Stunden endet. Eine atemberaubende Haltbarkeit, welche sich durch den gesamten Tag zieht. Ein wärmender, freundlicher, einzigartiger Duft, der mir einfach nicht aus dem Kopf gehen möchte. Und während andere Düfte aus dem Hause ähnlich schön sind und mich definitiv begeistern können, so ist es dieser, welcher eine gewisse Magie ausstrahlt, einen Komfort und Geborgenheit vermittelt. Er strahlt Wärme aus. Dazu der herrliche Flakon, wenn auch die Kappe etwas schöner sein könnte. Auch der Service ist von Anfang bis Ende ein absoluter Traum. Diesen Duft zu kaufen fühlt sich einfach nur gut an - von Service über Verpackung bis hin zum eigentlichen Duft, welcher sich, mit entsprechendem Budget, äusserst gut als Signature eignen würde. Sollte einer der Mitmenschen diesen Duft an entsprechender Person "entdecken", so kann man sich glücklich schätzen ein solches Meisterwerk riechen zu dürfen. Ein absoluter Traum.

Der Wecker klingelt, Klingelton? Dieser super nervige und laute vom iPhone, auf voller Lautstärke. Das Handy liegt weit weg, der Wecker wird immer lauter. Die Nachricht: Der Duft kostet knapp 800 Euro. Autsch. So schnell können Träume verfliegen. Wenigstens war die Reise schön.
2 Antworten