Voyage d'Hermès Hermès 2010 Eau de Toilette

Es gibt Unisex-Düfte, die von beiden Geschlechtern geliebt werden, weil sie eben unisex und so ein bisschen ambivalent wirken. Und dann gibt es Unisex-Düfte mit denen sich beide Geschlechter schwer tun, eben weil sie unisex sind. Den Herren ist er zu wenig männlich, zu wenig sportlich, zu wenig markant, halt von allem zu wenig und den Damen ist er zu wenig weiblich, zu wenig sexy, zu wenig schmeichelnd. Genau so ist es mit Voyage und deshalb gefällt er mir so. Er ist wie ein Chamäleon, dass sich der Umgebung anpasst, seine Form behält aber mit der Färbung spielt.

Zuerst präsentiert sich der Duft frisch aber angenehmerweise ohne Aufforderung zum Sport. Das ist eher eine herbe, würzige Frische. Dann wärmen weiche Holznoten, zwischen denen ich allerdings auch Leder ahne und ein Hauch von Gewürzen. Und zu guter Letzt entwickelt sich eine feine Seifigkeit, die unaufdringlich bleibt und dem Duftträger alle Möglichkeiten des Einsatzes frei lässt.

Ich habe den Duft schon im Alltag getragen und mich wohl dabei gefühlt, aber ebenso mag ich ihn als Gegensatz zu auffälligerer Kleidung. Ich sprühe ihn mir im Geschäft immer wieder einmal auf um mir die Nebel von Angel, Lady Million und Co vom Leib zu halten und ich denke, wer Cristalle oder Kelly Caleche mag, der kann sich auch mit Voyage anfreunden.

Wer weiss, vielleicht hätte es der Duft leichter, wenn er in die Reihe der Jardins von Hermes eingebaut worden wäre. Aber welcher Garten könnte damit symolisiert werden? Vielleicht ein englischer Landschaftspark mit angegliedertem Golfplatz.