23.05.2014 - 06:06 Uhr

Naaase
109 Rezensionen

Naaase
Top Rezension
Die Reise des Reisegottes
Die Reise des Reisegottes
Das Haus Hermès beginnt seinen Internet-Auftritt wie folgt: "Die Geschichte von Hermès ist die Geschichte einer Reise (...)".
Dabei weist schon der Namenspatron darauf hin: "Hermes" ist in der griechischen Mythologie (unter anderem) der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der Hirten. Als Götterbote verkündet er die Beschlüsse des Zeus und führt die Seelen der Verstorbenen in den Hades (Unterwelt). Er gehört zu den zwölf großen Olympischen Göttern. Er ist der Sohn des Zeus und der Pleiade Maia, einer Tochter des Atlas. Als Geburtsort gilt in den meisten Quellen der Berg Kyll?n? in Arkadien, aber auch die Gegend um den Berg Olymp wird genannt.
Und dieser Namenspatron ist von dem Hause "Hermès" mit Bedacht gewählt worden. Denn man kann sagen: So wie Hermes in der griechischen Mythologie der Gott der Reisenden ist versteht sich das Unternehmen "Hermès International SCA" -sozusagen- als "guter Geist der Reisenden" hier auf Erden. Diese Firma hat ihre Ursprünge im Sattlerwesen und in der gehobenen Lederverarbeitung. Das heutzutage vorwiegend aus Luxus-Modeartikeln bestehende Sortiment umfasst primär Gegenstände, die ein Reisender auf seinem Wege (nicht gerade in die Unterwelt) benötigt, so unter anderem hochpreisige Lederwaren wie Handtaschen und Schuhe sowie Schmuck, Uhren und Kleidung. Und natürlich auch Düfte.
Und da liegt es nahe, einen Duft schlicht "Voyage d'Hermès" zu nennen. Dieser erblickte im Jahre 2010 als EdT das Licht der Welt. Im Jahr 2012 folgte dann ein "Voyage d'Hermès Parfum" (EdP). Der Schöpfer ist jeweils der große Meister Jean-Claude Ellena, der uns ja auch mit "Terre d'Hermès" beschenkt hat.
Das "Voyage d'Hermès" EdT beginnt erfrischend: Ich nehme eine würzige Zitrone wahr. Eine reife Zitrone, die -so mein Eindruck- fast schon eine Limette sein könnte. Diese Zitrusfrucht ist warm und weich, keine saure Note verschreckt unseren Gaumen zu Beginn unserer Reise. Sie ist würzig untermalt: Feiner Kardamom verleiht unserer reifen Zitrone ein leicht süßlich-scharfes Aroma, das auch leicht an Ingwer erinnert.
In der Herznote ist dann zunächst einmal "tea-time": Uns wird offensichtlich im Speisewagen ein heißer grüner Tee serviert. Auch dieser ist rund und schön ausbalanciert. Vielleicht noch mit einem Schuss Zucker versehen. Angenehm süß und würzig. Geradezu die richtige Erfrischung auf unserer langen und beschwerlichen Reise. Leicht florale Noten lassen unseren gesüßten grünen Tee locker und leicht daherkommen, da sie für die nötige Aufhellung sorgen.
Unser Reisebegleiter klingt dann holzig-leicht aus. Gewürzt mit einer angenehmen Brise Moschus, die dafür sorgt, dass wir unser Ziel selbst nach Zurücklegen einer langen Distanz erfrischt erreichen.
Das "Voyage d'Hermès" EdP startet bereits voluminöser. Immerhin haben wir hier es ja bereits dem Namen nach mit einem "Parfum" zu tun. Es fehlt der erfrischende zitrische Auftakt. Der Duft kommt sozusagen "gleich zur Sache": Ich erschnuppere eine Rose. Eine kräftige Rose. Nicht zu feminin und auch würzig unterlegt. An dieser Stelle begegnet uns der süßlich-scharfe Kardamom vom EdT wieder, der unserer kräftigen Rose eine deutliche Würze verleiht. Dazu mischt sich kräftiger Wacholder, der in einem schönen Kontrast zu unserer leicht süßlich unterlegten (dunkelroten) Rose steht.
Der Duft wird wärmer und tiefer. Dafür sorgt der Amber, der uns auf unserer Reise wohlig umschmeichelt. Wie eine wärmende Wolldecke hüllt uns der weiche Amber auf unserer Reise nunmehr ein. Moschus und holzige Noten verstärken diesen Eindruck.
Mein Fazit:
"Voyage d'Hermes' ist ein angenehmer, nicht allzu komplizierter Duft. Der Träger dieses Duftes wird -seinem Namen und offensichtlich auch seiner Bestimmung entsprechend- auf Reisen wohl kaum bei dem einen oder anderen Mit-Passagier olfaktorisch anecken. Eine zwangsweise Entfernung aus Zug oder Flugzeug durch einen gestrengen Sicherheitsdienst, womöglich mit anschließendem Hausverbot, scheint mir auf der Grundlage dieses Duftes kaum wahrscheinlich. Da gibt es ganz andere Kaliber.
Dem EdP fehlt der erfrischend-zitrische Auftakt des EdT. Nicht zuletzt dadurch wirkt es runder und voluminöser. Die Rose finde ich im EdT nicht wieder. Stattdessen erschnuppere ich dort die oben geschilderte prominente Tee-Note. Das EdP ist ein rundes und weiches "Reise-Vollbad", das nach meiner Meinung keinen großen Duftverlauf aufweist. Das EdT hingegen ist spannungsgeladener: Es bietet uns eine recht schöne Zitronen-Tee-Kombi.
Sicherlich wurde bei beiden Düften das "olfaktorische Rad" nicht neu erfunden. Es sind jedoch angenehme Begleiter. Insbesondere auf einer Reise.
Das Haus Hermès beginnt seinen Internet-Auftritt wie folgt: "Die Geschichte von Hermès ist die Geschichte einer Reise (...)".
Dabei weist schon der Namenspatron darauf hin: "Hermes" ist in der griechischen Mythologie (unter anderem) der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der Hirten. Als Götterbote verkündet er die Beschlüsse des Zeus und führt die Seelen der Verstorbenen in den Hades (Unterwelt). Er gehört zu den zwölf großen Olympischen Göttern. Er ist der Sohn des Zeus und der Pleiade Maia, einer Tochter des Atlas. Als Geburtsort gilt in den meisten Quellen der Berg Kyll?n? in Arkadien, aber auch die Gegend um den Berg Olymp wird genannt.
Und dieser Namenspatron ist von dem Hause "Hermès" mit Bedacht gewählt worden. Denn man kann sagen: So wie Hermes in der griechischen Mythologie der Gott der Reisenden ist versteht sich das Unternehmen "Hermès International SCA" -sozusagen- als "guter Geist der Reisenden" hier auf Erden. Diese Firma hat ihre Ursprünge im Sattlerwesen und in der gehobenen Lederverarbeitung. Das heutzutage vorwiegend aus Luxus-Modeartikeln bestehende Sortiment umfasst primär Gegenstände, die ein Reisender auf seinem Wege (nicht gerade in die Unterwelt) benötigt, so unter anderem hochpreisige Lederwaren wie Handtaschen und Schuhe sowie Schmuck, Uhren und Kleidung. Und natürlich auch Düfte.
Und da liegt es nahe, einen Duft schlicht "Voyage d'Hermès" zu nennen. Dieser erblickte im Jahre 2010 als EdT das Licht der Welt. Im Jahr 2012 folgte dann ein "Voyage d'Hermès Parfum" (EdP). Der Schöpfer ist jeweils der große Meister Jean-Claude Ellena, der uns ja auch mit "Terre d'Hermès" beschenkt hat.
Das "Voyage d'Hermès" EdT beginnt erfrischend: Ich nehme eine würzige Zitrone wahr. Eine reife Zitrone, die -so mein Eindruck- fast schon eine Limette sein könnte. Diese Zitrusfrucht ist warm und weich, keine saure Note verschreckt unseren Gaumen zu Beginn unserer Reise. Sie ist würzig untermalt: Feiner Kardamom verleiht unserer reifen Zitrone ein leicht süßlich-scharfes Aroma, das auch leicht an Ingwer erinnert.
In der Herznote ist dann zunächst einmal "tea-time": Uns wird offensichtlich im Speisewagen ein heißer grüner Tee serviert. Auch dieser ist rund und schön ausbalanciert. Vielleicht noch mit einem Schuss Zucker versehen. Angenehm süß und würzig. Geradezu die richtige Erfrischung auf unserer langen und beschwerlichen Reise. Leicht florale Noten lassen unseren gesüßten grünen Tee locker und leicht daherkommen, da sie für die nötige Aufhellung sorgen.
Unser Reisebegleiter klingt dann holzig-leicht aus. Gewürzt mit einer angenehmen Brise Moschus, die dafür sorgt, dass wir unser Ziel selbst nach Zurücklegen einer langen Distanz erfrischt erreichen.
Das "Voyage d'Hermès" EdP startet bereits voluminöser. Immerhin haben wir hier es ja bereits dem Namen nach mit einem "Parfum" zu tun. Es fehlt der erfrischende zitrische Auftakt. Der Duft kommt sozusagen "gleich zur Sache": Ich erschnuppere eine Rose. Eine kräftige Rose. Nicht zu feminin und auch würzig unterlegt. An dieser Stelle begegnet uns der süßlich-scharfe Kardamom vom EdT wieder, der unserer kräftigen Rose eine deutliche Würze verleiht. Dazu mischt sich kräftiger Wacholder, der in einem schönen Kontrast zu unserer leicht süßlich unterlegten (dunkelroten) Rose steht.
Der Duft wird wärmer und tiefer. Dafür sorgt der Amber, der uns auf unserer Reise wohlig umschmeichelt. Wie eine wärmende Wolldecke hüllt uns der weiche Amber auf unserer Reise nunmehr ein. Moschus und holzige Noten verstärken diesen Eindruck.
Mein Fazit:
"Voyage d'Hermes' ist ein angenehmer, nicht allzu komplizierter Duft. Der Träger dieses Duftes wird -seinem Namen und offensichtlich auch seiner Bestimmung entsprechend- auf Reisen wohl kaum bei dem einen oder anderen Mit-Passagier olfaktorisch anecken. Eine zwangsweise Entfernung aus Zug oder Flugzeug durch einen gestrengen Sicherheitsdienst, womöglich mit anschließendem Hausverbot, scheint mir auf der Grundlage dieses Duftes kaum wahrscheinlich. Da gibt es ganz andere Kaliber.
Dem EdP fehlt der erfrischend-zitrische Auftakt des EdT. Nicht zuletzt dadurch wirkt es runder und voluminöser. Die Rose finde ich im EdT nicht wieder. Stattdessen erschnuppere ich dort die oben geschilderte prominente Tee-Note. Das EdP ist ein rundes und weiches "Reise-Vollbad", das nach meiner Meinung keinen großen Duftverlauf aufweist. Das EdT hingegen ist spannungsgeladener: Es bietet uns eine recht schöne Zitronen-Tee-Kombi.
Sicherlich wurde bei beiden Düften das "olfaktorische Rad" nicht neu erfunden. Es sind jedoch angenehme Begleiter. Insbesondere auf einer Reise.
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