23.06.2014 - 09:09 Uhr
Aura
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Aura
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Für die Frau. Für den Winter. Für’n Arsch.
Ich bin echt kein Spiesser, aber ich hab so meine Schubladen. Eine Schublade für die Frühjahrs-Düfte, eine für den Sommer, eine für den Herbst und eine für den Winter. Und dann noch eine Schublade für die Düfte, die ich am Liebsten daheim trage, welche mittlerweile fast einer Hausapotheke ähnelt: Monoï zum Sonnenbaden, 4711 bei Kater und Holle 01 statt duschen. In dieser letzten Schublade finden sich auch am ehesten mal Mainstreamer, was irgendwie ja doch ein bisschen spiessig ist, dass ich die nur im stillen Kämmerlein trage. Also Halbspiesser.
Als ordnungsgemässer Halbspiesser also ging ich am Samstag morgen in unser Dorflädeli zum Einkaufen. Es war noch ziemlich früh am Morgen, darum trug ich Holle 01, von welchem ich eigentlich zwei Flakons bräuchte, weil er auch wunderbar in die Frühjahrs-Schublade passen würde. Ihr merkt, ich bemühe mich um System.
Es gibt jedoch Mitmenschen, die sich um mein System und meine Schubladen tatsächlich einen Dreck scheren. Auf einen solchen Ignorant traf ich in unserem Dorflädeli. Männlich, Anfang 20, in ausgelatschen Turnschuhen, mit langen Zottelhaaren und in schwarzem Open-Air-Outfit. Beruhigt stellte ich an der Kasse fest, dass er ein Six-Pack Bier in seinen grossen Rucksack packte. Meine Schubladen hielten dicht. Dann drehte er sich schwungvoll um, lief an mir vorbei... und hinterliess nicht, wie erwartet, eine Fahne vorfreudigen Festivalschweisses, sondern er roch nach Ambre Narguilé!
Ambre Narguilé ist zuallererst mal süss und kommt ziemlich schnell auf den Punkt. Weich und tief, narkotisierend kuschelig, aphrodisierend sinnlich, aber nicht uh-la-la-heut-holt-Mutti-ma-wieder-die-Strapse-ausser-Schublade, sondern mehr wie gemütlich begonnenes Sonntagmorgenkuscheln an einem kalten Morgen, aus dem sich spontan mehr entwickelt, bis die Eiskristalle an den Fenstern schmelzen. Warmer Honig-Butter-Streusel-Kuchen mit Amaretto, an einigen Stellen ist der Zuckersaft zu knusprig-rauchiger Karamellkruste verschmort. Einfach „Mjamm“! Ein Damen-Gourmand vor dem Herrn! Wer denkt jetzt ausser mir noch an Winter, Holzhütte und knisternden Kamin? Eben.
Und dieser freche Knabe trägt das an einem Samstag morgen im Sommer, im Dorflädeli, und auf dem Weg zum Open-Air! Das geht doch so bitte nicht! Ich weiss nicht, ob es wirklich Ambre Narguilé war, ob er es von seinen Eltern gemopst hat oder ob’s nur ein ähnlich riechender Duft war, man spricht ja als Enddreissigerin und verlobte Frau im Dorflädeli keine jungen Männer an… aber es roch ganz wunderbar an ihm, so unerwartet und einfach exquisit. Da war der Kerl mir doch tatsächlich voraus!
Heute hat es 27 Grad und ich bin sehr glücklich, dass ich meine Schubladen mal so richtig durchlüfte und mir meine geliebten „Winter“-Düfte nun auch bei wärmeren Temperaturen zugänglich gemacht habe, dass ich es mir "erlaubt" habe, aus mir selbst auszubrechen, und Ambre Narguilé verträgt sich tatsächlich gut mit den warmen Temperaturen! Kokosnuss und Zitrone kann ja jeder im Sommer tragen. Aber ich bin ja nicht jeder. Ich bin ja kein Spiesser.
Als ordnungsgemässer Halbspiesser also ging ich am Samstag morgen in unser Dorflädeli zum Einkaufen. Es war noch ziemlich früh am Morgen, darum trug ich Holle 01, von welchem ich eigentlich zwei Flakons bräuchte, weil er auch wunderbar in die Frühjahrs-Schublade passen würde. Ihr merkt, ich bemühe mich um System.
Es gibt jedoch Mitmenschen, die sich um mein System und meine Schubladen tatsächlich einen Dreck scheren. Auf einen solchen Ignorant traf ich in unserem Dorflädeli. Männlich, Anfang 20, in ausgelatschen Turnschuhen, mit langen Zottelhaaren und in schwarzem Open-Air-Outfit. Beruhigt stellte ich an der Kasse fest, dass er ein Six-Pack Bier in seinen grossen Rucksack packte. Meine Schubladen hielten dicht. Dann drehte er sich schwungvoll um, lief an mir vorbei... und hinterliess nicht, wie erwartet, eine Fahne vorfreudigen Festivalschweisses, sondern er roch nach Ambre Narguilé!
Ambre Narguilé ist zuallererst mal süss und kommt ziemlich schnell auf den Punkt. Weich und tief, narkotisierend kuschelig, aphrodisierend sinnlich, aber nicht uh-la-la-heut-holt-Mutti-ma-wieder-die-Strapse-ausser-Schublade, sondern mehr wie gemütlich begonnenes Sonntagmorgenkuscheln an einem kalten Morgen, aus dem sich spontan mehr entwickelt, bis die Eiskristalle an den Fenstern schmelzen. Warmer Honig-Butter-Streusel-Kuchen mit Amaretto, an einigen Stellen ist der Zuckersaft zu knusprig-rauchiger Karamellkruste verschmort. Einfach „Mjamm“! Ein Damen-Gourmand vor dem Herrn! Wer denkt jetzt ausser mir noch an Winter, Holzhütte und knisternden Kamin? Eben.
Und dieser freche Knabe trägt das an einem Samstag morgen im Sommer, im Dorflädeli, und auf dem Weg zum Open-Air! Das geht doch so bitte nicht! Ich weiss nicht, ob es wirklich Ambre Narguilé war, ob er es von seinen Eltern gemopst hat oder ob’s nur ein ähnlich riechender Duft war, man spricht ja als Enddreissigerin und verlobte Frau im Dorflädeli keine jungen Männer an… aber es roch ganz wunderbar an ihm, so unerwartet und einfach exquisit. Da war der Kerl mir doch tatsächlich voraus!
Heute hat es 27 Grad und ich bin sehr glücklich, dass ich meine Schubladen mal so richtig durchlüfte und mir meine geliebten „Winter“-Düfte nun auch bei wärmeren Temperaturen zugänglich gemacht habe, dass ich es mir "erlaubt" habe, aus mir selbst auszubrechen, und Ambre Narguilé verträgt sich tatsächlich gut mit den warmen Temperaturen! Kokosnuss und Zitrone kann ja jeder im Sommer tragen. Aber ich bin ja nicht jeder. Ich bin ja kein Spiesser.
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