Eau Radieuse Humięcki & Graef 2008

Dies hier ist mein erster Humiecki & Graef Duft, der zufälligerweise auch noch ein sehr frischer Duft ist, wie ich sie im Sommer immer suche. Gerade hier, bei Eau Radieuse, las ich nun oft, dass er ein richtig kühlender und vor allem minziger Duft sein soll.

Bei sowas werde ich dann sofort automatisch vom Duft angezogen (sofern in verfügbarer Nähe), da ich gerade für die richtig heißen Tage Düfte suche, die einen gut erfrischen und dabei gut riechen. Ihr wisst schon, was ich meine, also vor allem bei den heißen Tagen, bei der man das Gefühl hat, dass man schneller dahinschmilzt als ein Eis, was man unter der Sonne stehen lässt und eine quietschbunte Pfütze entsteht :D

Tja, und so ein Duft soll Eau Radieuse eben sein, mal sehen, ob das wahr ist!

Der Duft:
Der Beginn ist unglaublich frisch und sehr wohlduftend. Er hat einen ungewöhnlichen Mix aus leckeren Bananen und sehr frischer Minze, zu der sich auch (im Hintergrund) eine leicht bittere Mandarinenschale dazugesellt.
Für einen Augenblick ist alles sogar so stark, dass der Duft sich sehr sehr kühl anfühlt, so dass ich die „Eis“-Begriffe meiner Vorredner durchaus nachvollziehen kann.
Beim Rhabarber bin ich mir eher unsicher, ob ich das überhaupt rieche, die Zitronen sind ebenfalls nicht sehr stark. Die starke Minze bleibt noch stark, auch wenn sie später eher nach Minzblättern riecht, was den Duft nochmals angenehmer macht, ohne zu schnell von seiner kühlenden und erfrischenden Wirkung zu nehmen.
Ein klein wenig später kommen süße Noten dazu, wenn auch leicht, doch ich habe keine Ahnung, woher sie kommen. Es scheint leicht fruchtig-süß zu sein, aber eine Banane kann ich nicht mehr identifizieren. Das macht aber nichts, da der Duft damit nicht einfach nur minzig riecht, sondern auch einen leckeren, süßen Touch hat, welche in der Intensität sich mit der Mandarinenschale abzuwechseln scheint. Nach einigen Stunden verschwinden die süßlichen Noten allerdings, so dass der Duft eigentlich nur noch nach frischer Minze riecht, was für diese Zeit dann ziemlich gut ist, dass der minzige Duft so lange anhält.

Die Sillage und Haltbarkeit:
Die Sillage bewegt sich auf überdurchschnittlichem Niveau und ist damit etwas besser als die meisten frischen Düfte. Natürlich bedeutet das nun nicht, dass auch eine tolle Duftwolke hinterlassen wird, aber dennoch wird man den Duft noch so an einer riechen können. Vor allem für einen selber wird er noch besser als einige andere Düfte in die Nase steigen und eine schöne, kühlende Wirkung hervorrufen, dass gerade im Sommer spürbar ist.
Die Haltbarkeit finde ich für einen frischen Duft wirklich sehr gut, da man den Duft je nach Dosierung sechs bis acht Stunden riechen kann, und auch wenn die Sillage mit der Zeit natürlich stark nachlässt, so kann man den Duft noch nach vier Stunden recht gut riechen, was wie gesagt echt gut ist.

Der Flakon:
Der Flakon ist etwas zu schlicht geraten, da er einfach nur rechteckig ist und am oberen Bereich der Vorderseite einen metallenen Streifen mit dem Namen des Duftes trägt. Der Deckel ist hellblau, zylindrisch und hoch. Die Duftflüssigkeit, ebenfalls hellblau, ist das schönste Element hier.
Wie gesagt, der Flakon ist zu schlicht und etwas zu unspektakulär geraten.

Wow, was für ein Duft. Und der Anfang ist gar nicht mal so feminin, wie man es vielleicht denkt. Die Minze ist tatsächlich sehr stark, aber auf eine sehr angenehme Weise. Man hat fast das Gefühl, dass der Duft imstande ist, verstopfte Nasen zu öffnen, so dass man frei und frisch aufatmen kann. Man könnte das fast schon mit Salben vergleichen (oder auch verdammt krass-hart-minzige Kaugummis), welche die Atemwege öffnen, nur in Duftform und natürlich um Längen wohlriechender, so dass die Begriffe Kaugummi und Salbe auf keinen Fall negativ aufgefasst werden sollten.
Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, wie dieser Duft vor allem an heißen Tagen wirken muss.

Die kühlende Wirkung ist echt nicht übertrieben, ich merke sogar, wie meine Haut an der gesprühten Stelle leicht kühler wird. Ob das psychologisch ist und ich es mir nur einbilde, dass mir kühler wird? Ich weiß es nicht, aber auch wenn es so ist: Das ist mir sowas von egal, denn Fakt ist, das Eau Radieuse eines der besten Sommerdüfte überhaupt ist, da er so wohltuend ist.

Als Nachteil muss man sagen, dass die tolle Kopfnote nicht besonders lange anhält, aber das macht nichts, da der Duft später in der Basis weiterhin fruchtig mit süßen Anklängen duftet und eigentlich die ganze Zeit über recht frisch ist, doch dann leider auch nicht mehr etwas Besonderes darstellt, aber das macht eben nichts. Denn durch die überdurchschnittliche Sillage und den leckeren Duftnoten hebt sich Eau Radieuse für mich dennoch von vielen anderen frischen Düften etwas ab und erfrischt eben lange! Nur könnte er gegen Ende für einige eventuell etwas linear wirken.

Der Duft ist nun als Damenduft herausgekommen. Naja… er passt Frauen auch recht gut, ich meine, ihr könnt manchmal echt eiskalt sein und mit dem Duft hier werdet ihr zu wahren Furien und Monstern und ich… halte… lieber… die… Klappe… bevor… ich… fortgejagt… werde… AAAH!

Auch wenn der Duft wie erwähnt später ein klein wenig süßlicher wird, so könnte dieser Duft vielleicht auch als Unisex durchgehen. Benutzbar ist er gut im Winter… natürlich nicht. Wie ihr es euch denken könnt, muss der Duft gerade dann so richtig gut tun, wenn es mal wieder 60 Grad im Schatten ist!

Also, wer einen tollen Sommerduft gerade für die wirklich sehr heißen Tage sucht und dabei eine tolle Kopfnote riechen möchte, die (oder auch der) sollte sich diesen Duft auf jeden Fall mal anschauen!