Memoirs of a Trespasser Imaginary Authors 2012
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Top Rezension
Der vertraute Unbefugte
Nachdem ich lange nach einem Testexemplar dieses raren Duftes gesucht hatte und endlich an eine kostbare Probe gelangen konnte, erreichte sie mich letztendlich zerbrochen im ungepolsterten Maxibrief - wie schade. Immerhin war sie in ein kleines Plastikbeutelchen eingepackt, das die Flüssigkeit auffangen konnte. Deswegen war ich zuerst nicht mal sicher, ob ich nicht vielleicht eine Kopf- oder andere Note verpasst habe.
Dafür geschah etwas anderes: Da das Beutelchen nicht völlig dicht schloss, verbreitete sich der Duft nach und nach an meinem Arbeitsplatz zuhause. Ein Eindringling, wie sein Name es verhieß. Aber er wirkte angenehm vertraut, mehr wie ein Bodyguard oder ein alter Bekannter als ein störender Zeitgenosse. So teilte er sich mit mir nun den Schreibtisch und selbst nach mehreren Tagen konnte ich ihn gut leiden, obwohl mich sonst eine Parfumdauerbeschallung ordentlich nerven kann. Das rechne ich ihm hoch an!
Meine Vanillereferenz ist L'Eau Duelle, die ebenfalls mit rauchigem Hintergrund aufwartet. Beide schätze ich, weil sie die von mir geliebte Vanille erwachsen und nicht zu feminin einrahmen. Memoirs of a Trespasser ist allerdings deutlich grober als L'Eau Duelle, kantiger. Trocken schön kokelt die Eiche neben unsüßer Vanille, dunkelholzige Späne auf dem weißen Körper des Eindringlings, der ein Rauch-Cape über sein weiches Herz geworfen hat. So steht er aufmerksam neben mir, kein gaunerischer Einbrecher, sondern ein wärmender Begleiter, der sich nur Zugriff verschaffte, um bei dir zu sein und dich zu begleiten.
Durch die ungewohnte Plastikbeuteldosierung war die Haltbarkeit und Sillage des Trespassers nicht so leicht einzuschätzen, aber er durfte gerne noch länger so bei mir bleiben, bevor er zur Erinnerung verblasst.
Ein dunkler Eindringling mit friedlichen Absichten und sympathisch vertrauter Präsenz!
Es folgte also eine Originalprobe. Die Kopfnote ist eher trocken, säuerlich fermentiert und gefällt mir nicht so gut wie der Rest. Da innerhalb von unter 10 Minuten die Duftwelt wieder in Ordnung ist und nur diese Nuance mir nicht zusagt, vergebe ich 9.5. Möglicherweise meine Lieblingsvanille und insgesamt in meiner Top 5!
Und schließlich folgte der Flakon, nach erfrischendem Schriftwechsel mit Josh Meyer, der sich als sympathisch bescheidener Parfumeur herausstellte und damit mein Gesamtbild für IA und speziell Memoirs auf eine angenehme Basis stellte. Mittlerweile ist der Trespasser meine Signatur und auch wenn ich ihn nicht jeden Tag riechen mag, bleibt die trocken holzige Vanille gern gesehene Gesellschaft.
Dafür geschah etwas anderes: Da das Beutelchen nicht völlig dicht schloss, verbreitete sich der Duft nach und nach an meinem Arbeitsplatz zuhause. Ein Eindringling, wie sein Name es verhieß. Aber er wirkte angenehm vertraut, mehr wie ein Bodyguard oder ein alter Bekannter als ein störender Zeitgenosse. So teilte er sich mit mir nun den Schreibtisch und selbst nach mehreren Tagen konnte ich ihn gut leiden, obwohl mich sonst eine Parfumdauerbeschallung ordentlich nerven kann. Das rechne ich ihm hoch an!
Meine Vanillereferenz ist L'Eau Duelle, die ebenfalls mit rauchigem Hintergrund aufwartet. Beide schätze ich, weil sie die von mir geliebte Vanille erwachsen und nicht zu feminin einrahmen. Memoirs of a Trespasser ist allerdings deutlich grober als L'Eau Duelle, kantiger. Trocken schön kokelt die Eiche neben unsüßer Vanille, dunkelholzige Späne auf dem weißen Körper des Eindringlings, der ein Rauch-Cape über sein weiches Herz geworfen hat. So steht er aufmerksam neben mir, kein gaunerischer Einbrecher, sondern ein wärmender Begleiter, der sich nur Zugriff verschaffte, um bei dir zu sein und dich zu begleiten.
Durch die ungewohnte Plastikbeuteldosierung war die Haltbarkeit und Sillage des Trespassers nicht so leicht einzuschätzen, aber er durfte gerne noch länger so bei mir bleiben, bevor er zur Erinnerung verblasst.
Ein dunkler Eindringling mit friedlichen Absichten und sympathisch vertrauter Präsenz!
Es folgte also eine Originalprobe. Die Kopfnote ist eher trocken, säuerlich fermentiert und gefällt mir nicht so gut wie der Rest. Da innerhalb von unter 10 Minuten die Duftwelt wieder in Ordnung ist und nur diese Nuance mir nicht zusagt, vergebe ich 9.5. Möglicherweise meine Lieblingsvanille und insgesamt in meiner Top 5!
Und schließlich folgte der Flakon, nach erfrischendem Schriftwechsel mit Josh Meyer, der sich als sympathisch bescheidener Parfumeur herausstellte und damit mein Gesamtbild für IA und speziell Memoirs auf eine angenehme Basis stellte. Mittlerweile ist der Trespasser meine Signatur und auch wenn ich ihn nicht jeden Tag riechen mag, bleibt die trocken holzige Vanille gern gesehene Gesellschaft.
3 Antworten
KingLui vor 9 Jahren
Jetzt bin ich neugierig!
Ergoproxy vor 9 Jahren
Ja, der war nicht schlecht.
DOCBE vor 9 Jahren
L'Eau Duelle hatte ich und mag ich sehr, auch wenn er mir persönlich mittlerweile zu feminin geworden ist. Der hier klingt nach einer interessanten Alternative. Prima Kommentar btw.

