Le Mâle Summer Fragrance 2011 Jean Paul Gaultier 2011
8
Sehr hilfreiche Rezension
Bitte keine halben Sachen!
Da ist sie also, die diesjährige Sommerversion von Le Mâle: Die Tradition wird fortgesetzt!
Wieder haben wir es mit einer betont leichten - man könnte auch sagen verdünnten - Le Mâle Variante zu tun. Recht attraktiv ist die Eröffnung. Ich rieche hier einen tiefen, für mein empfinden dunkelblauen Akkord aus Minze, etwas Krautigem und einer dezent eingesetzten dunkel-floralen Note. Ich hätte hier auf irgendwas zwischen Nelke und Gardenie getippt. Solch feminine Ingredienzien will uns freilich keine bekannte Duftpyramide zumuten. Dass es stattdessen was mit Kardamom zu tun haben soll, nehme ich mal billigend in Kauf.
Das ist schon schön, vor allem mal eine inhaltliche Weiterentwicklung. Auf ganz verhaltene Weise bringt die Summer Edition eine ungewöhnliche, aber edle Note, die auch den Stil deutlich abändert - etwas weg von breiter Vanille, hin zu einer dunklen, tiefen und dabei frischen Floralität. Cool!
Aber: Alles ist nur Kopfnote, und nach wenigen Minuten vorbei. Was dann kommt, ist Le Mâle - ganz original, doch hochgradig verdünnt. Ich empfand den Le Mâle Akkord in der Summer Edition 2011 nach 30 Minuten etwa so, wie im Original nach 5 Stunden. 5 Stunden hält Summer 2011 nicht, nach einer guten Stunde ist es vorbei - es sei denn, man zählt zerfallende Duftreste mit. Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung als Eau de Toilette, die zumindest Douglas verwendet, irreführend.
Gut, bei einem so prägnanten Duft wie Le Mâle ist eine Variante mit kurzer Haltbarkeit in Ordnung - ich kritisiere anderes: Le Mâle Summer 2011 ist soooo langweilig! Der interessante Ansatz der Kopfnote hätte weitergeführt werden müssen. Le Mâle war doch mal ein toller Duft - ein richtiges Rennpferd, das inzwischen aber zu Tode geritten wurde. Ich finde, ein echtes Revival liegt in der Luft, alle warten darauf!
Dazu braucht es eine intelligent gemachte Abwandlung, die das Original zitiert, die überholte 90er Jahre Opulenz hinwegfegt und stattdessen eine schlanke, moderne und urbane Anmutung bietet. Doch genau das will uns JPG wieder nicht zugestehen, weder im unentschlossen wirkenden Le Mâle Terrible, noch in der diesjährigen Summer Edition. Summer 2011 bietet eine schicke und hochinteressante Kopfnote, doch sie wird einfach nicht weitergeführt. Alles endet wieder da, wo Francis Kurkdjian vor langer Zeit mal angefangen hat.
Francis Kurkdjian, der Schöpfer von Le Mâle und Fleur du Mâle, scheint mit Jean Paul Gaultier schon lange nichts mehr zu tun zu haben. Doch im Fall von Fleur du Mâle hat er uns andernorts gezeigt, dass eine intelligente und überzeugende Modernisierung dieser modernen Klassiker möglich ist: Custo Man von Custo Barcelona!
Wieder haben wir es mit einer betont leichten - man könnte auch sagen verdünnten - Le Mâle Variante zu tun. Recht attraktiv ist die Eröffnung. Ich rieche hier einen tiefen, für mein empfinden dunkelblauen Akkord aus Minze, etwas Krautigem und einer dezent eingesetzten dunkel-floralen Note. Ich hätte hier auf irgendwas zwischen Nelke und Gardenie getippt. Solch feminine Ingredienzien will uns freilich keine bekannte Duftpyramide zumuten. Dass es stattdessen was mit Kardamom zu tun haben soll, nehme ich mal billigend in Kauf.
Das ist schon schön, vor allem mal eine inhaltliche Weiterentwicklung. Auf ganz verhaltene Weise bringt die Summer Edition eine ungewöhnliche, aber edle Note, die auch den Stil deutlich abändert - etwas weg von breiter Vanille, hin zu einer dunklen, tiefen und dabei frischen Floralität. Cool!
Aber: Alles ist nur Kopfnote, und nach wenigen Minuten vorbei. Was dann kommt, ist Le Mâle - ganz original, doch hochgradig verdünnt. Ich empfand den Le Mâle Akkord in der Summer Edition 2011 nach 30 Minuten etwa so, wie im Original nach 5 Stunden. 5 Stunden hält Summer 2011 nicht, nach einer guten Stunde ist es vorbei - es sei denn, man zählt zerfallende Duftreste mit. Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung als Eau de Toilette, die zumindest Douglas verwendet, irreführend.
Gut, bei einem so prägnanten Duft wie Le Mâle ist eine Variante mit kurzer Haltbarkeit in Ordnung - ich kritisiere anderes: Le Mâle Summer 2011 ist soooo langweilig! Der interessante Ansatz der Kopfnote hätte weitergeführt werden müssen. Le Mâle war doch mal ein toller Duft - ein richtiges Rennpferd, das inzwischen aber zu Tode geritten wurde. Ich finde, ein echtes Revival liegt in der Luft, alle warten darauf!
Dazu braucht es eine intelligent gemachte Abwandlung, die das Original zitiert, die überholte 90er Jahre Opulenz hinwegfegt und stattdessen eine schlanke, moderne und urbane Anmutung bietet. Doch genau das will uns JPG wieder nicht zugestehen, weder im unentschlossen wirkenden Le Mâle Terrible, noch in der diesjährigen Summer Edition. Summer 2011 bietet eine schicke und hochinteressante Kopfnote, doch sie wird einfach nicht weitergeführt. Alles endet wieder da, wo Francis Kurkdjian vor langer Zeit mal angefangen hat.
Francis Kurkdjian, der Schöpfer von Le Mâle und Fleur du Mâle, scheint mit Jean Paul Gaultier schon lange nichts mehr zu tun zu haben. Doch im Fall von Fleur du Mâle hat er uns andernorts gezeigt, dass eine intelligente und überzeugende Modernisierung dieser modernen Klassiker möglich ist: Custo Man von Custo Barcelona!
3 Antworten
DonVanVliet vor 15 Jahren
Respekt, dass du dir für den Duft so viel Zeit genommen hast. :-) Schöner Kommentar!
Duftstick vor 15 Jahren
wie immer ein super toller Kommi!!!! Aber das Zeug geht mir garnicht ab! Pokal ganz alleine nur für dich, nicht für den Duft!
Medusa00 vor 15 Jahren
ich halte zwar nichts aber auch absolut gar nichts von Modernisierungen von Parfüms, aber toller Kommi

