Desert Cedar Juniper Ridge 2018 Solid Perfume

Folge Deinen Gedanken in die tiefe Wüste, in ein Trugbild von surrealer Groteske, dort wo der Highway einmal endet, der glühend heiße Asphalt versandet, findest Du eine knotige Zeder als letztes noch untotes Wesen wieder. Eine ewige Einöde erstreckt sich dahinter. Der ausgedörrte alte Stamm hat sich durch das Dach eines Lincoln gerammt, ihn wie am Spieß in der Sonne gebraten, er hängt dort ein paar Meter über dem Boden, die geschmolzenen Reifen ziehen lange Fäden, fließen zäh über steinige karge Felsen, so wie der Kunststoff der Armaturen mit dem Teer, den die Zedernborken bluten, tiefe Narben in die Sitze sengt, das Leder, die alten Schweißflecken verbrennt. Dort legst Du Dich in seinem Sattel schlafen, noch bei Anbruch der Nacht wirft er schwelende Schatten bis tief in Deinen dunklen Traum und ein brennender Reiter bläst in sein Horn.
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Juniper Ridge mit Sitz in Oakland, Kalifornien, hat sich voll und ganz der nachhaltig ökologischen Produktion von Körperpflegeprodukten verschrieben. Die Rohstoffe erntet das 13-köpfige Team größtenteils wild, Hölzer beziehen sie aus ebenfalls nachhaltigem Waldmanagement, ihre Öle stellen sie mittels Dampfdestillation her.
"Desert Cedar" ist in der Solid-Version der sicherlich derbste Duft des Hauses. Das dominante Leder ist dunkel, rauchig und (birken-)teerig, erinnert an einen verschlissenen, öligen Werkstattlumpen, allerdings in der Sonne getrocknet und hart. Das Zedernharz macht eher seinem Zweitnamen, dem Zederngummi, alle Ehre, weckt es bei mir Bilder von Teer, der sich mit flüssigen Autoreifen und heißem Kunststoff mischt. Das Bild des schmelzenden Autowracks in der Wüste, aufgespießt von einen Baum, hatte ich, als ich den Duft beim Einschlafen trug. Als ich am Morgen Delightfuls Statement dazu las, musste ich schmunzeln. Das Wrack lag da immer noch auf meinem Arm.

(Mit Dank an Delightful)