Hayat Kemi / Al Kimiya 2014
8
Erkältungsbalsam im Holzschrank oder Bärenhöhle im tiefsten Wald?
Irgendwo dazwischen! Ich muss zugeben, dass die Erkältungssalbe nur mein allererster Eindruck beim Schuppern am TZ mit der Probe war. Beim Hauttest war schnell klar, dass der Lavendel hier anfangs eine extreme Frische erzeugt, die fast mentholisch/eukalyptisch wirkt. Schnell gesellt sich an mir eine Note dazu, die ich als stark harzig und zugleich animalisch empfinde. Sie erinnert mich an die Note im Auftakt von „Ambre Loup“ – ein Parfum, das ich liebe, das aber in den ersten Minuten gerade noch die Kurve bekommt, um mir nicht zu animalisch zu werden. Ich weiß nicht, ob das vom Amber kommt, denke aber doch, dass es hier auch das Oud sein könnte. Im weiteren Verlauf erinnert mich das Parfum zusätzlich an Nadelbaumharz, während die animalische Note nur langsam verschwindet. Am Schluss überwiegt ein sehr holziger und fast herber Eindruck, der mich zu einer Verringerung meiner Bewertung von 8,5 auf 8,0 veranlasste.
Erst kürzlich hatte ich eine Diskussion mit einem User, der mich (zu Recht) ermunterte, etwas mutiger beim Test von animalischen Parfums zu sein. Ich war auch hier tats. erst etwas skeptisch, auch wegen einiger Statements. Aber auch dieser Duft schafft es, an mir auf dem schmalen Grad zwischen animalisch-anregend und animalisch-unangenehm zu bleiben, ohne in die negative Richtung abzugleiten. Ich war zwar jeden Moment auf eine Dungnote gefasst, aber sie blieb aus. Ich denke auch mittlerweile, animalische Noten sind nicht generell für mich problematisch, sondern nur, wenn sie in Richtung Ausscheidung gehen - um es noch deutlicher beim Namen zu nennen: schweissig, urinös oder dungig wirken. Nein, das ist „Hayat“ auf meiner Haut nicht! Dennoch muss ich an eine Bärenhöhle im Unterholz denken, auch wenn ich natürlich deren Geruch bisher nicht real erlebt habe. Aus der Persepektive eines Bärenjunges (und in die fühle ich mich hier versetzt) sicher ein geschützter, warmer Ort zum Wohlfühlen.
Ein Parfum , das ich wohl nur daheim tragen würde, da ich anderfalls Sorge hätte, Sprüche von Freunden/Kollegen zu hören: „na, ist Deine Wasserleitung immer noch nicht repariert? Du kannst auch gerne bei mir mal duschen!“ Nein, so schlimm ist es nicht, ich übertreibe! Aber dieses Parfums ist schon eher was für Mutige!
Erst kürzlich hatte ich eine Diskussion mit einem User, der mich (zu Recht) ermunterte, etwas mutiger beim Test von animalischen Parfums zu sein. Ich war auch hier tats. erst etwas skeptisch, auch wegen einiger Statements. Aber auch dieser Duft schafft es, an mir auf dem schmalen Grad zwischen animalisch-anregend und animalisch-unangenehm zu bleiben, ohne in die negative Richtung abzugleiten. Ich war zwar jeden Moment auf eine Dungnote gefasst, aber sie blieb aus. Ich denke auch mittlerweile, animalische Noten sind nicht generell für mich problematisch, sondern nur, wenn sie in Richtung Ausscheidung gehen - um es noch deutlicher beim Namen zu nennen: schweissig, urinös oder dungig wirken. Nein, das ist „Hayat“ auf meiner Haut nicht! Dennoch muss ich an eine Bärenhöhle im Unterholz denken, auch wenn ich natürlich deren Geruch bisher nicht real erlebt habe. Aus der Persepektive eines Bärenjunges (und in die fühle ich mich hier versetzt) sicher ein geschützter, warmer Ort zum Wohlfühlen.
Ein Parfum , das ich wohl nur daheim tragen würde, da ich anderfalls Sorge hätte, Sprüche von Freunden/Kollegen zu hören: „na, ist Deine Wasserleitung immer noch nicht repariert? Du kannst auch gerne bei mir mal duschen!“ Nein, so schlimm ist es nicht, ich übertreibe! Aber dieses Parfums ist schon eher was für Mutige!
2 Antworten

Feiner Kommi! So geht es mir auch mit animalischen Düften: eine gewisse Grenze darf ein Duft nicht überschreiten. Wobei sich die Grenze schon arg verschoben hat mit den Parfumo-Jahren :) Diesen hier fand ich toll. Und tragbar :)

Mal abgesehen von dem Preis. ich vermute, dass ich dieses gerade wegen des muffelnden Nestduftes als Sicherheit gebenden Kokon mit mir herumtragen würde. Andere nehmen das meist nur als holzig wahr, wenn überhaupt; eher ungewohnt-fremdartig für europäische Nasen. Meine Erfahrung. Du aber musst es ertragen und mögen!