18.03.2023 - 13:33 Uhr
Axiomatic
102 Rezensionen
Axiomatic
Top Rezension
36
Mal ein etwas anderes Känguru
Auf den ersten Blick wäre wohl der orangene Flakon mit einer Postkartenidylle des Uluru (Ayers Rock) als duftender Nippes erschienen.
Doch wie diese Felsformation so manches Geheimnis hütet, so ist auch der vorliegende Duft mehr als nur eine Erfrischung an Lavendel.
Und Kängurus sind nicht immer so putzig, wie sie ausschauen.
Zisch!
Der helle zitrische Start erstaunt, recht angenehm und nicht erschlagend. Leicht herb und lichtdurchflutet wird das Duftabenteuer beginnen, Petitgrain reicht die Hand.
Denn es gilt eine Dualität zu begreifen.
Wir befinden uns zunächst auf der Sonnenseite des Uluru, jener Wohnstätte der Mala, den Wallaby-Menschen. Die sympathischen Hasenkängurus tragen demnach gerne Hesperiden und Lavendel.
Und wenn ich mir den Stammbaum dieser sonnigen Gemüter anschaue, fließt blaues Blut in ihren Adern.
Zitate des Fougère Royale von Houbigant zieren ihr Familienwappen.
Floral und leicht würzig genießen die Mala ihren Platz an der Sonne. Und es sind schöne Blumen, von weißlich, hell rosig bis gelblich. Sie werden auf einem äußerst sanften Heukissen gebettet.
So werden die Hasenkängurus den langen sonnigen Tag locker angehen. Ein frecher Weißblüher läßt sie ganz verstohlen von vorviktorianischen Zeiten träumen.
Doch auch die Schattenseite des Uluru wird von jemandem bewohnt.
Bis man zu den Kunia, den Diamantpython-Menschen, gelangt, wird der Duft etwas Zeit brauchen.
Eine herbe Orangenschale, leicht mit hellem Muskat gewürzt, dient passend als Proviant auf dem Weg zum Schatten. Sie wird die rötlich braune Färbung der Felswände wiedergeben.
Diese ungiftigen Schlangen verstehen es, entspannt die verdunkelte Seite des Felsens zu genießen.
Der leichte Duft eines Joints paart sich mit der Orangenschale. Nicht Stechendes, nein, recht angenehm und dezent dosiert.
Hinzu kommt noch ein leicht cremiger Moschus, um das Fest abzurunden.
Doch was wäre diese Erde ohne Tragödien und Mythen. Auf ewig darf laut Sage nicht gefeiert werden.
Und weder sonnenbadende Mala noch abdriftende Kunia dürfen ungestört ihre Lust am Leben frönen.
Beide Grüppchen werden die Einladung zu einer anderen Feier eines nicht gerade sanftmütigen Völkchens, den Windulka, nicht annehmen.
Und da haben wir es wieder, die so vertraute Lunte für Konflikte wird angezündet.
Kurze Zeit später werden die Friedliebenden von einem schönen Eisvogel ob der Gefahr gewarnt. Aber die Partylaune läßt sie fahrlässig weiter feiern.
Und es kommt wie es kommen muss, ein paar nichts Ahnende werden abgemurkst, die Naturgewalten wachgerufen, Geister eingefangen und das Bergmassiv aus der Erde emporwachsen gelassen.
Das alles wird im Duft mit Harzen und rauchigem Vetiver wiedergegeben.
Klingt natürlich dramatischer, als es riecht. Aber das Rauchige hebt die Cannabis-Note ein wenig.
Außerdem endet die Sage mit dem Weiterziehen der restlichen feierlichen Gesellschaft, also bleibt da noch etwas Hoffnung.
Sie alle haben gelernt, auf mögliche Warnungen zu hören.
Ihre getöteten Ahnen verbleiben in den Höhlen des Berges. Vielleicht feiern sie ja ein wenig weiter, die Basis des Duftes endet auch angenehm moosig. Wer weiß…
Beim Testen habe ich zwei Dufterfahrungen gemacht.
Auf Papier entwickelt sich der Duft langsamer, die hellen Noten - Hesperiden, Lavendel, Blüten - kommen sehr gut zum Vorschein. Der Verlauf geht über Stunden.
Anders auf der Haut. Hier ergeben die Hesperiden und Blüten ein kompakteres Bild.
Die dunklen Noten - Gewürze, Harze, Hölzer, Cannabis- blühen aber richtig auf. Der Verlauf wird immer rauchiger, aber nicht erdrückend.
Ich füge hier ein, dass ich KEINE offiziellen Duftnoten finden konnte, ich habe mich ganz auf meine Nase verlassen.
Aber meine jahrelange Erfahrung mit Fougère-Düften hat mir schon eine gewisse Übung verschafft, knifflige Noten zu erkennen.
Die Suche nach dem Hersteller des spannenden Fougères gestaltet sich aber schwierig.
OZ Parfums in Sydney vergibt die Rechte zur Herstellung, vertrieben wird das Wässerchen von einer Firma Namens Knight International in Atlanta, Georgia.
Das Erscheinungsjahr des Duftes ist auch nicht bekannt.
Klingt nach einem dieser obskuren Thriller aus Australien…
Hier mal eine Kostprobe der passenden Musik.
Teenager - Alone Again aus ihrem Album Thriteen.
Eye Candy gefällig?
Die sportlichen Feuerwehrmänner von Sydney posieren gerne mit knackigen Kängurus für ihren Jahreskalender. Die Einnahmen dienen einem wohltätigen Zweck.
Denn auch Kängurus können eine ziemlich anziehende Seite haben.
G’day und danke fürs Lesen!
Doch wie diese Felsformation so manches Geheimnis hütet, so ist auch der vorliegende Duft mehr als nur eine Erfrischung an Lavendel.
Und Kängurus sind nicht immer so putzig, wie sie ausschauen.
Zisch!
Der helle zitrische Start erstaunt, recht angenehm und nicht erschlagend. Leicht herb und lichtdurchflutet wird das Duftabenteuer beginnen, Petitgrain reicht die Hand.
Denn es gilt eine Dualität zu begreifen.
Wir befinden uns zunächst auf der Sonnenseite des Uluru, jener Wohnstätte der Mala, den Wallaby-Menschen. Die sympathischen Hasenkängurus tragen demnach gerne Hesperiden und Lavendel.
Und wenn ich mir den Stammbaum dieser sonnigen Gemüter anschaue, fließt blaues Blut in ihren Adern.
Zitate des Fougère Royale von Houbigant zieren ihr Familienwappen.
Floral und leicht würzig genießen die Mala ihren Platz an der Sonne. Und es sind schöne Blumen, von weißlich, hell rosig bis gelblich. Sie werden auf einem äußerst sanften Heukissen gebettet.
So werden die Hasenkängurus den langen sonnigen Tag locker angehen. Ein frecher Weißblüher läßt sie ganz verstohlen von vorviktorianischen Zeiten träumen.
Doch auch die Schattenseite des Uluru wird von jemandem bewohnt.
Bis man zu den Kunia, den Diamantpython-Menschen, gelangt, wird der Duft etwas Zeit brauchen.
Eine herbe Orangenschale, leicht mit hellem Muskat gewürzt, dient passend als Proviant auf dem Weg zum Schatten. Sie wird die rötlich braune Färbung der Felswände wiedergeben.
Diese ungiftigen Schlangen verstehen es, entspannt die verdunkelte Seite des Felsens zu genießen.
Der leichte Duft eines Joints paart sich mit der Orangenschale. Nicht Stechendes, nein, recht angenehm und dezent dosiert.
Hinzu kommt noch ein leicht cremiger Moschus, um das Fest abzurunden.
Doch was wäre diese Erde ohne Tragödien und Mythen. Auf ewig darf laut Sage nicht gefeiert werden.
Und weder sonnenbadende Mala noch abdriftende Kunia dürfen ungestört ihre Lust am Leben frönen.
Beide Grüppchen werden die Einladung zu einer anderen Feier eines nicht gerade sanftmütigen Völkchens, den Windulka, nicht annehmen.
Und da haben wir es wieder, die so vertraute Lunte für Konflikte wird angezündet.
Kurze Zeit später werden die Friedliebenden von einem schönen Eisvogel ob der Gefahr gewarnt. Aber die Partylaune läßt sie fahrlässig weiter feiern.
Und es kommt wie es kommen muss, ein paar nichts Ahnende werden abgemurkst, die Naturgewalten wachgerufen, Geister eingefangen und das Bergmassiv aus der Erde emporwachsen gelassen.
Das alles wird im Duft mit Harzen und rauchigem Vetiver wiedergegeben.
Klingt natürlich dramatischer, als es riecht. Aber das Rauchige hebt die Cannabis-Note ein wenig.
Außerdem endet die Sage mit dem Weiterziehen der restlichen feierlichen Gesellschaft, also bleibt da noch etwas Hoffnung.
Sie alle haben gelernt, auf mögliche Warnungen zu hören.
Ihre getöteten Ahnen verbleiben in den Höhlen des Berges. Vielleicht feiern sie ja ein wenig weiter, die Basis des Duftes endet auch angenehm moosig. Wer weiß…
Beim Testen habe ich zwei Dufterfahrungen gemacht.
Auf Papier entwickelt sich der Duft langsamer, die hellen Noten - Hesperiden, Lavendel, Blüten - kommen sehr gut zum Vorschein. Der Verlauf geht über Stunden.
Anders auf der Haut. Hier ergeben die Hesperiden und Blüten ein kompakteres Bild.
Die dunklen Noten - Gewürze, Harze, Hölzer, Cannabis- blühen aber richtig auf. Der Verlauf wird immer rauchiger, aber nicht erdrückend.
Ich füge hier ein, dass ich KEINE offiziellen Duftnoten finden konnte, ich habe mich ganz auf meine Nase verlassen.
Aber meine jahrelange Erfahrung mit Fougère-Düften hat mir schon eine gewisse Übung verschafft, knifflige Noten zu erkennen.
Die Suche nach dem Hersteller des spannenden Fougères gestaltet sich aber schwierig.
OZ Parfums in Sydney vergibt die Rechte zur Herstellung, vertrieben wird das Wässerchen von einer Firma Namens Knight International in Atlanta, Georgia.
Das Erscheinungsjahr des Duftes ist auch nicht bekannt.
Klingt nach einem dieser obskuren Thriller aus Australien…
Hier mal eine Kostprobe der passenden Musik.
Teenager - Alone Again aus ihrem Album Thriteen.
Eye Candy gefällig?
Die sportlichen Feuerwehrmänner von Sydney posieren gerne mit knackigen Kängurus für ihren Jahreskalender. Die Einnahmen dienen einem wohltätigen Zweck.
Denn auch Kängurus können eine ziemlich anziehende Seite haben.
G’day und danke fürs Lesen!
28 Antworten
Schoeibksr
Yatagan
Axiomatic
