Philomena21
05.10.2017 - 16:18 Uhr
6
Sehr hilfreiche Rezension
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Im Oudhimmel

Da meine Nase noch nicht so geschult und mein Riechsinn noch nicht lange kultiviert wurde, kann ich die Dufterlebnisse, die hier in Zusammenhang mit AO nicht so positiv geschildert wurden, guten Gewissens ausblenden. - Ich rieche nämlich nur die reine Glückseligkeit.
Beim ersten Sprühen kommt sofort eine würzige Note - auch die Dattel ist ganz kurz da. Sofort danach das feine Leder. Angenehm, sanft. Nun aber gehts zügig weiter hin zu einem wunderbaren Oud. Ob synthetisch oder nicht spielt für mein Riecherlebnis keine Rolle. Es riecht in Verbindung mit den Blüten einfach so einzigartig, dass ich das Handgelenk leerschnüffeln möchte, um nichts ungenutzt verdunsten zu lassen. Die Farbe des Duftes spiegelt sehr gut wider, was durch die Nase bei mir ankommt: goldene Fülle. Nein, nicht das Gold eines Goldbarrens, sondern das Gold, das wir vom Licht des Herbstes kennen. Sanft, majestätisch, ein wenig melancholisch. Die Emotion, die dabei in mir aufsteigt, ist das Erntedankfest, das bei uns am Land jedes Jahr im Herbst gefeiert wird. Pralle Körbe mit Getreide, Früchten, Sonnenblumen, leichte Weihrauchschwaden, feierliche Dankbarkeit.
Nach ca. drei Stunden ist die Fülle verschwunden, es bleibt bei mir ein sehr körpernaher Tonkaduft übrig, der weitere zwei Stunden hält.
Die Haltbarkeit ist also nicht zum Jubeln, aber durchaus in Ordnung - die Sillage könnte für meinen Geschmack gern etwas kräftiger ausfallen.
Über den Flakon kann ich nur sagen, dass ich genau diese Art von old-school Fläschchen sehr liebe!
Fazit für mich also: ein herrlicher Herbstduft, der sich interessant entwickelt und mich in eine absolut schöne Stimmung versetzt. Auch wenn der Duft nicht von allen positiv bewertet wird, finde ich, dass sich zumindest ein Test auszahlen wird.
2 Antworten