Encre Noire 2006 Eau de Toilette

FlowRecords
16.12.2015 - 08:44 Uhr
10
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft

Ein Ausflug in meine (?) Abgründe

Mein erster Kommentar zu einem Duft und dann gleich zu so einem nicht ganz alltäglichem Parfüm, besser gesagt Eau de Toilette.
Da ich hier schon einige Reviews zu diesem Duft gelesen habe und sehr angetan war, musste ich ihn mir einfach zulegen und da ich ab und zu Blindkäufe liebe, habe ich das bei Encre Noire von Lalique auch getan.
Eigentlich war ich mir recht sicher, dass der Duft mir liegen könnte, da ich viele frische, lieblich-süße und würzige Düfte habe und ich regelrecht Sehnsucht hatte nach etwas dunklem, klarem, erhabenem.

Der Flakon und die Verpackung sagen mir auch sehr zu, ich mag diesen einfachen und aufgeräumten, dennoch edlen Stil. Der Sprühkopf ist Durchschnitt.

Nun aber zum Wichtigsten, wie riecht er? Wie finde ich ihn?
Das erste waren wirklich große Augen bei mir und ich müsste lächeln, da er wirklich gänzlich anders roch, was ich so kenne und trage und auch anders, als ich es erwartete.
Ich roch also und ich erschrak, da es mir sofort auf den Magen schlug.
Woher kam das nur?
Ohne jetzt genau beschreiben zu können, nach was er riecht, kann ich nur erzählen, mit was ich die wahrgenommen Gerüche verbinde.
Und zwar zuvorderst mit einer alten Kirche, in der modrige alte Holzbänke stehen, Moos die alten Backsteinwände empor wächst und schlammige Erde sich überall verteilt.
Dann schießt mir sofort das Ende einer Beerdigung in den Kopf, Weihrauch wurde geschwenkt, viel Weihrauch, einige ältere Herren mit strengen Parfüms, die erst vor kurzem Zigaretten geraucht haben saßen um mich herum.
Dann ging es nach draußen auf den Friedhof, der Duft wird etwas klarer, frischer, erdiger und holziger, doch die Gerüche und Düfte aus der Kirche hängen einem in Haar und Kleidung.

Eine genaue Beschreibung der einzelnen Etappen, des Duftverlaufs und den jeweiligen Noten kann ich euch nicht geben, dazu fehlt mir die Erfahrung bei so einem, für mich schwierigem Duft.

Eines muss ich Encre Noire ja lassen, mit noch keinem anderen Duft habe ich solch intensive Erlebnisse verknüpft.
Leider schlägt sich das sofort auf meine Stimmung nieder, mein Magen dreht sich leicht um und der Geruch hängt wie ein Vorhang vor meinem Gesicht, wie ein Totenschleier.

Interessant trifft es wohl für mich ganz gut. Ich werde ihn mit Sicherheit nicht tragen, dafür fühle ich mich mit ihm einfach zu unwohl, aber da es kein anderer Duft vermag mich in so eine Stimmung zu versetzen, wird er auch bleiben und nur ab und an mal auf ein Papier aufgetragen und dann die einzelnen Verläufe durchgegangen.
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