Mille Feux 2016

Aorta
29.12.2022 - 08:35 Uhr
13
7
Preis
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft

At Last

Mein Weg zu Mille Feux war ein von Irrungen geprägter, aber zunächst mal von vorne, ich muss mit einem Geständnis beginnen: Als Louis Vuitton mit Düften herauskam, interessierte mich das ungefähr so sehr wie der sprichwörtliche Sack Reis, denn meine Erfahrung mit LVMH und seinen jüngeren Akquisitionen duftender und nicht-duftender Art war, nun ja, sehr durchwachsen.

Was mich also während eines Urlaubs in Salzburg in die LV-Boutique - hier bitte auszusprechen wie "Herrenboutique" bei Loriot - trieb, war eher Langeweile und Mistwetter, als ernsthaftes Interesse an den Düften.

Ich sollte eines Besseren belehrt werden.

Nach dem Ausprobieren von zig Düften ging ich aber zunächst mit "Les Sables Roses" nach Hause beziehungsweise zurück ins Hotel. Doch auf meinem anderen Handgelenk blieb auch diese feine, pudrig-ledrige Note zurück, die mich nicht mehr losließ.

Darum dreht sich für mich "Mille Feux" hauptsächlich: Iris und Leder. Bemerkenswert ist, dass ich eigentlich weder das Eine noch das Andere ansonsten besonders mag. Aber hier ist es so edel und fein verwoben, dass die Nase immer wieder Richtung Handgelenk wandern will. Nichts stört an dieser Komposition, nichts ist laut und doch ist sie absolut präsent. Den Auftakt macht die Himbeere, die für mich nicht nach der Frucht allein duftet, sondern eher wie ein Himbeer-Dessert mit ordentlich Zucker und Sahne. Mille Feux ist trotz der Namensähnlichkeit zu Mille Feuille aber keineswegs ein Gourmand-Duft, allenfalls macht er Anleihen bei diesem Genre. Er hat einen hohen Wiedererkennungswert und ich kenne kein vergleichbares Parfum. In jedem Fall ist er der Duft, der mich seit Langem mal wieder aufhorchen ließ, der mich an meine Begeisterung für die Welt der Düfte überhaupt erinnerte und der dann letztlich mit großer Freude als Geburtstagsgeschenk von mir für mich in meiner Sammlung landete.

At Last.
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