Encens Mythique
Encens Mythique d'Orient
Guerlain 2012

Encens Mythique / Encens Mythique d'Orient von Guerlain

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Encens Mythique / Encens Mythique d'Orient (Guerlain)

7.6 / 10 321 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von Guerlain für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist würzig-blumig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von LVMH vermarktet.
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Duftrichtung

Würzig

Blumig

Orientalisch

Holzig

Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote

Aldehyde

Rose

Safran

Herznote

rosa Pfeffer

Patchouli

Vetiver

Basisnote

Ambra

Weihrauch

Unterholz

Parfümeur

Thierry Wasser

Bewertungen

Duft

7.6321 Bewertungen

Haltbarkeit

8.4270 Bewertungen

Sillage

7.4280 Bewertungen

Flakon

8.5271 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

7.277 Bewertungen

Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 23.03.2024.

Wissenswertes

Der Duft war zunächst Teil der Kollektion "Les Déserts d'Orient". 2019 wurde er als "Encens Mythique" erneut als Teil der Kollektion "Les Absolus d'Orient" veröffentlicht.

Rezensionen

12 ausführliche Duftbeschreibungen

06.04.2015 - 12:43 Uhr

7.5
Flakon 7.5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 9
Duft

Turandot
834 Rezensionen

Turandot

Top Rezension 43

Ich muss bei Thierry Wasser Abbitte leisten.

Wer meine Kommentare über die neueren Guerlain-Düfte gelesen hat, wird sich vielleicht erinnern, dass ich da immer am Nörgeln war. Zu wenig Guerlain, zu wenig Raffinesse, zu brav und überhaupt......

Encens Mythique d`Orient ist wieder einmal ein Guerlain-Duft, der mich begeistert, auch wenn er natürlich nicht mehr die Handschrift von Jean Paul Guerlain trägt. Dem Haus Guerlain macht er trotzdem alle Ehre. Das einzige, was ich vielleicht bemängeln könnte, ist die Tatsache, dass der namensgebende Weihrauch wirklich nur ein Mythos ist und deshalb Weihrauchliebhaber zu Recht enttäuscht sein könnten. Mich stört das nicht. Wenn ich das edle Räucherwerk erleben möchte, gibt es andere Möglichkeiten. Hier hat der Weihrauch wohl eher die Aufgabe, dem Duft etwas Ernsthaftigkeit zu geben um ihn nicht zu lieblich werden zu lassen. Eine zarte Patchoulinote hilft dabei.

Ich mag einfach die subtile Ausstrahlung, die der Duft hat. Er schlägt uns nicht alle Gewürze des Orients um die Ohren, bzw. auf die Nase, die Rose schimmert, statt zu strahlen und auch wenn Aldehyde und Rose in der Kopfnote erst mal ein Stirnrunzeln hervorriefen - altbekannt und hundertmal gerochen - schon im Auftakt finde ich den Duft genial. Dass sich der Safran zurückhält, darüber bin ich sehr froh, denn oft genug empfinde ich die Note zu penetrant und klebrig. Hier verleiht sie wohl nur etwas Wärme.

Der weitere Verlauf "stimmt" einfach. Eine Herznote ohne Blüten kann viel interessanter sein, als jedes Jasmin-Ylang-Tiare-Parfum und so entwickelt sich auf meiner Haut eine Eleganz, die den Duft bis zum Ausklang nach mehreren Stunden begleitet und in einer feinen, glatten Holzigkeit endet. Encens Mythique d`Orient wird ganz sicher bei Gelegenheit in meiner Sammlung anzutreffen sein.

Ich kann mich erinnern, dass ich das Parfum in einer Guerlain-Boutique schon einmal kurz angetestet habe und mit einem Schulterzucken abtat. Wahrscheinlich hatte ich damals Angelique Noir oder Jicky vorher auf dem Teststreifen. Womöglich bin ich auch einem selbstgebackenen Vorurteil aufgesessen, aber man ist ja lernfähig und so will ich gerne gestehen - ich liebe diesen Thierry-Wasser-Duft und bin mit Guerlain wieder versöhnt.

Nachtrag 8.4.2018. Wenn ich den Duft trage, geht er mir zusehends auf die Nerven.

21.12.2020 - 12:50 Uhr

5
Flakon 7
Sillage 6
Haltbarkeit 6.5
Duft

FvSpee
323 Rezensionen

FvSpee

Top Rezension 36

Blitzkommentar: Mythen in Tüten

DUFT (SOLL)

Was der Duft nicht hat, ist zunächst einmal Weihrauch. Das ist für einen Duft, der Weihrauch im Namen führt, ein Desaster. Ein Mythos wird dieser Duft auch nie werden, soviel ist sicher. Damit ist auch der zweite Namensbestandteil ein Totalausfall, eine Nullnummer, eine Luftbuchung. Früher hieß er noch was mit Oriental. Die Unschuld dieses Namensbestandteils lässt sich bezweifeln (siehe der sehr lesenswerte Blog von MCPS hierzu), vielleicht wurde er deshalb auch gestrichen. Jedenfalls hat der Duft auch mit dem Orient nichts zu tun. Was dem Duft ebenfalls abgeht, ist eine Basis. Da ich bei Guerlain die Verläufe im Allgemeinen und die Drydowns im Besonderen mag, ist das ärgerlich. Schließlich fehlt auch die alberne Note "Unterholz" (wie bitte soll das riechen?). Vielleicht weil sie in der Basisnote angegeben ist, und die fehlt ja insgesamt. Schärfe ebenfalls: nada, niente (von wegen Pfeffer).

DUFT (HABEN)

In der Eröffnungsphase (einige Minuten) empfinde ich EM als grauenvoll unsortiert und klebrig-süß. Hier einige meiner Assoziationen: Quietsche-Entchen, pinkfarbene Comic-Kätzchen, Bratäpfel, Schwarzwälder Kirschtorte, Marillen in starkem Alkohol eingelegt. Diese kitschig-fruchtige Süße, von der ich nicht weiß, woher sie kommt, zieht sich bald aus der ersten Reihe zurück, lungert aber immer bedrohlich im Hintergrund rum. Es treten dann bald Aldehyde auf, die aber eher frisch geduscht und abgeseift als übertrieben künstlich-haarsprayartig daherkommen. Kombiniert mit einer nicht-stinkenden Rose (ich hab meist Probleme mit Rosen, aber die ist ok, fast schon zu ok, die streift wieder das Kitschige). Ein frischer, taubenetzter Strauß Rosen, auf "unauffällig riechend" gezüchtet, und daneben eine Schale Rosenmarmelade.

In dem langen, langen Mittelteil des Duftes dominiert für mich Holz, aber weder Unter-, noch Überholz, sondern eher Normalholz, Kernholz, Sperrholz und Jungholz. Manchmal ist es etwas knarzig, manchmal ganz frisch-grün. Manchmal ist es geölt, manchmal feucht. Eigentlich eine angenehmes, interessantes schönes Holzbläserensemble. Dazu weiterhin die problembefreite Rose, und eine angenehme generisch-warme Würzigkeit (kein Pfeffer). Gegen Ende kommt dann die Süße nochmal hervor und hinterlässt diffuse Marzipanimpressionen.

NAME

Ein Name, bei dem beide Namensbestandteile glatt gelogen sind, ist Schrott. Sowieso mag ich das Wort mythisch (eigentlich sowas wie: "nach Art alter Sagen und Märchen") nicht. Es wird oft mit "mystisch" ("geheimnisvoll", gerade im Zusammenhang mit religiösen Praktiken) verwechselt, was hier wahrscheinlich auch der Fall ist (Weihrauch!) und daher auf eine gewisse Bildungsferne in der Marketingabteilung von Guerlain schließen lassen könnte. Außerdem ist neben einem guten Buch (der Mythos des Sisyphos) auch eines der schlechtesten Bücher des 20. Jahrhunderts (sinniger Titel: der Mythus des 20. Jahrhunderts) danach benannt, und überhaupt mag ich diese ganze Mythensache nicht. Da bin ich ein Mann der Aufklärung. Vielleicht ist der Titel aber auch ironisch gemeint und bezieht sich darauf, dass gerade kein Weihrauch vorhanden ist. Das Wort Mythen wird ja auch im Sinne von Lügen gebraucht (Mythomane: Ein Mensch, der zwanghaft ständig lügt).

FIRMA + PARFUMEUR

Guerlain ist eine meiner Lieblingsmarken, aber in letzter Zeit bekleckert sie sich nicht immer mit Ruhm. Die ganze Idealmannreihe halte ich für verzichtbar, und die Aqua-Allegorias sind inflationär, auch wenn schöne dabei sind. Zu Herrn Wasser habe ich ein unentschiedenes Verhältnis. Mein mythischer Held ist er nicht. Mit diesem Duft wird er es auch nicht.

URTEIL

Im alles dominierenden Mittelteil ein netter, angenehmer, interessanter Duft mit viel Hölzelei, umspielt von frisch geduschter Rose, Marzipan und einer warmen Winter-Gewürzmischung. Weil das Ganze aber sehr unspezifisch und nicht beeindruckend ist, wegen der eher mauen Performance, des völlig durchgeknallten Crazy-Auftakts, des läppischen Drydowns und des gelogenen Namens aber dann doch ein Duft, der zwischen unnötig und ärgerlich anzusiedeln ist.

20.01.2019 - 05:32 Uhr

9
Flakon 8
Sillage 8
Haltbarkeit 8.5
Duft

Chanelle
746 Rezensionen

Chanelle

Top Rezension 23

Orient for Beginners (Version Encens Mythique 2019)

Da Oud-, Kamel-Dung- und andere schwere, orientalische Düfte nichts für mein kleines, blondes, europäisches Stupsnäschen sind, habe ich bisher wenige davon testen wollen. Myrrhe und Weihrauch mag ich auch nur in kleinen Dosen. Holz auch nur als Sandel-, bitte. Patchouli nur in meinem vintage Coromandel EdT, usw usw. Mich erwarteten also tatsächlich praktisch nur Angstgegner. Deshalb habe ich um die Ursprungsversion auch seit 2012 einen Bogen gemacht.
Doch jetzt, Januar 2019, kam der Duft in der Reihe Les Absolus d'Orient im neuen Flacon auf den Markt und ich erhielt eine Probe. Vorab-Tester waren sich nicht einig, ob mit dem neuen Flacon auch eine neue Rezeptur oder Qualität einherginge. Ich kann es nicht sagen, da ich, wie gesagt, die alte Version nicht kenne.
Aber - was ich sagen kann, ist: Keine Angst vor großen Tieren, Gefühlen oder Gewürzen!
Dieser Encens ist tageslichttauglich, massenverträglich und... ein sanfter Orientale.
Vom ersten cremig-würzigen Safran-Moment an verlor ich meine Bedenken.
In der Tat wirkt er mit der Zeit etwas weichgespült-seifig, aber auch würzig. Mit zunehmender Zeit auf meiner Haut entdecke ich sogar etwas Holz und eine samtige Rose, eine beruhigende leichte Erdigkeit, ein sehr warmes, schönes Gesamtgefühl.
Er ist nicht laut, oder aufdringlich, hinterlässt keinen großen Duftschleier, bleibt aber lange auf der Haut.
Süß ist er zu keiner Zeit zu nennen, nichts stechendes, nichts dumpfes, auch kein gothic Patch.
Nur innere Ruhe und Behaglichkeit. Omm.

13.11.2016 - 05:04 Uhr

7
Flakon 8
Sillage 8
Haltbarkeit 5.5
Duft

FabianO
1005 Rezensionen

FabianO

Top Rezension 18

Recht seifig-süßliche, zu abgerundet geratene Rose

Ich weiß nicht, der wievielte Rosenorientale dies nun in meinen Testreihen ist, aber ich weiß, dass meine Ambitionen in diesem Aromensegment langsam, aber sicher zu einem (Zwischen-)abschluss gelangen.

Die Mehrzahl der Exklusiv-Guerlains erweckt bei mir ja große Freude und Begeisterung, "Angelique Noire" etwa belegt da einen meiner Spitzenränge im Unisexbereich.

Vielleicht ist auch hier einfach die Schnittstelle zwischen den Geschlechtern nicht gut getroffen, aber mir behagt "Mythique d´Orient" aus mehreren Gründen nicht so sehr.

Gefühlt ist das hier ein außerordentlich feminin geratener Rosenduft, sehr eingeseifte Blumigkeit, opulent und mit einem Hang zu etwas übertrieben ausgebauter Süßlichkeit. Leimbacher spricht unten von Walt Disney und ganz von der Hand zu weisen ist der Querverweis auch nicht. Der Rose fehlt hier die Tiefe, die Vielschichtigkeit. Ähnlich einem "Aladdin"- oder "Arielle"-Film ist das hier sehr glattgeschliffener, plattgebügelter Orient ohne wirklichen Orientkern.

Safran nervt mich oft in Düften und kommt auch hier nach rund einer halben Stunde zunehmend durch, zum Glück moderat. Dafür dominiert die sehr süß breitgetretene Seifenspender-Rose.

Ich werde damit nicht warm und selbst an einer netter Dame, für die der Guerlain erkennbar eher gemacht zu sein scheint, käme mir dieses Parfum zu oberflächlich-wuchtig und penetrant blumigsüß vor.

14.12.2014 - 06:09 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 10
Haltbarkeit 9
Duft

Esther19
151 Rezensionen

Esther19

Top Rezension

Bistilla oder halb verschleiert

Encens Mythice dÒrient" klingt nach einem äußerst schweren orientalischen Duft. Und ich habe einen Hang zu solchen Vertretern, voll, würzig, dunkel. "Arabie" von Serge Lutens ist DER Vertreter schlechthin, einer meiner absoluten Favoriten. Aber wie das so istmit den Bildern: Es gibt nicht nur den Gewürzsouk oder die pralle, gewürzsatte Tajine - eleganter oder bäuerlich-deftig zubereitet und mit Fingern gegessen, immer ein Genuss. Ähnlich wie im Römertopf werden Fleisch, Gemüse und natürlich Zaubergewürze wunderbar miteinander verschmolzen. Aber: Nicht alles in der orientalischen Küche ist so opulent, es geht auf wundersame und zuweilen verblüffende Weise auch subtiler. Dazu später.
Und verblüffend auch, dass ich auf diesen Duft gekommen bin. Eigentlich wollte ich "Angelique noire" erstehen, doch erschien er mir im Sommer plötzlich zu süß. Und obwohl ich weder Rosen noch Aldehyden sonderlich zugetan bin - von Ausnahmen wie dem lasziven "Galliano"- abgesehen - und dann noch nicht einmal schwarz verpackt, gefiel mir dieser hier spontan. Eine ziemlich fette, helle Rose - nicht in Safran getunkt, die Episode ist zweifellos da, aber sehr kurz- und doch kein Zurückzucken vor der oft lästigen Penetranz dieser dicken Rosendinger, nichts schrillfarbig an Fächer Erinnerndes oder Stampfendes. Der Auftakt erinnert mich durchaus an "Ombre Rose original", auch mit heller Rose, aber stärker zitrisch abgemixt, später irisschmeichelnd und bis zum Ende rosenbetont.
Der EMdO verläuft eine ganze Oktave tiefer, ohne jemals ein dunkler Duft zu werden. Ganz allmählich und in wirklich übergangsloser Dimmung geht die Rose nach einer kurzen pfeffrigen Phase, die gern verlängert sein dürfte, in weiche Noten über: Patchouli und Vetiver sind wirklich diskrete Mitspieler und keine Stimmungsmacher. Mit Weihrauch wurde geknausert, eher dominieren die Hölzer. Aus dem Unterholz? Nun gut, auch wenn ich gerndurch den Wald streife, kommt es ja selten zu Bodenberührung oder Kriechtouren - ich mag Waldgeruch, Moos, Erde - aber das erkenn ich hier nun nicht. Nein, kein rustikaler Ton hier, keine biederen Eichenholzrahmen - sondern durchgehende Eleganz. Amber und in der Basis auch noch Koriander geben Wärme, aber keine Orientglut.
Orientalisch oder nicht- das ist hier die Frage. Ja, doch. Aber nicht die pralle Tajine, sondern eher die Bistilla, eine marokkanische Spezialität: Tauben-oder Hühnerfleisch wird mit Mandeln, Ingwer, Zimt ,übrigens auch Safran, und anderen feinen Sachen zu einer unglaublichen Überraschung., Diese nicht überwürzte, aber genial ge-würzte Kombination ist eben auch orientalisch - und wie!
Und so ist auch der EMdO : halb-verschleierte Schönheit, floriental, leicht geheimnisvoll. Mit konsequenter, aber nicht übermäßiger Silage und sehr guter Haltbarkeit, ganzjährig tragbar.

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