24.03.2020 - 18:11 Uhr

DerDefcon
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DerDefcon
Top Rezension
52
Entkoppelt vom Hier und Jetzt.
"Bois d'Arménie" ist der dritte Duft aus Guerlains sündhaft teurer, aber handwerklich sehr stilvoll umgesetzten Reihe aus Exklusivlingen, welche ich bereits testen durfte. "Angélique Noire" weiß mit einer bitteren, leicht grün angehauchten Vanillenote zu überzeugen und "Néroli Outrenoir" beeindruckt mit einem prachtvoll umgesetzten Geruchsbild aus rauchigem Orangentee, welches besonders an wärmeren Tagen zu gefallen weiß.
Beide Düfte sind perfekt abgestimmt, fanden auch bei empflindlicheren Nasen in meinem Umfeld Anklang und sind, bedenkt man, dass Parfüm ein Luxusartikel ist, schon irgendwie ihr Geld wert.
Der größte Wurf innerhalb dieser exklusiven Duftreihe gelang dem Haus beziehungsweise dem Parfürmeur aber mit "Bois d'Arménie". Es handelt sich hier um ein göttlich abgestimmtes Konglomerat aus Duftnoten, die mir beim bloßen Lesen der Duftpyramide bereits Freude bereiten. So sichte ich Guajakholz, das mit seinem süß-rauchigen Erscheinen schon in "Layton Exclusif" Begeisterung in mir auslöste. Benzoe, welches in Kurkdjians "Grand Soir" einen fulminanten Auftritt hat, ist ebenfalls zugegen. Und natürlich wollen wir nicht die Iris vergessen - die von Prada so häufig verwendete, in Perfektion umgesetzte Saubermannnote.
Doch ist die Iris in Pradas Bestsellern oft ein wenig kosmetisch und für manch einen zu kratzig, so ist sie in "Bois d'Arménie" lediglich hell und sauber - einem hellen Schleier ähnlich, der alles zu umhüllen weiß, nichts kratzt oder beißt. Ist das Benzoe in "Grand Soir" dick, klebrig und harzig-süß, sodass es erst bei null Grad Celsius oder weniger von mir getragen werden kann, so ist es in "Bois d'Arménie" weniger süß und in keinster Weise klebrig. Und tritt das Guajakholz in Marlys blauem, exklusiveren Wurfgescho ... ähhh ... Flakon mit seiner süß-rauchigen Holzigkeit - Benzoe dabei übrigens nicht ganz unähnlich - zutage, so ist es bei "Bois d'Arménie" einfach sanfter, ebenfalls weniger süß, dafür mit mehr Würze ausgestattet, die durch Benzoerauch auf grandiose Weise getragen wird. All dies ist unglaublich anschmiegsam, geschmeidig und vor allem wärmend. Doch bevor all die von Benzoe und Guajakholz verursachte Wärme einem zu Kopf steigt, prescht die hell-saubere Iris wie ein Pfeil dazwischen, ummantelt die anderen, soeben erwähnten Duftnoten. Final ergibt das einen warmen, würzigen, minimal süßen Puderrauch, der dunkel und sinnlich wie die Winterzeit, gleichzeitig aber auch iristypisch hell wie die Frühlingssonne, die Nasen zu umschmeicheln weiß. Und genau diese Gegensätzlichkeit macht die Kreation so unglaublich interessant, so anders, aber gleichzeitig auch tragbar. Nie wird es zu süß, nie zu rauchig, nie zu drückend und so kann jene Komposition auch außerhalb der kalten und trüben Jahreszeiten problemlos getragen werden. Die morgendliche Hunderunde bei frischen fünf Grad und Sonnenschein war so heute ein ganz besonderes Erlebnis. Dieses Wärmende ließ mich währenddessen doch tatsächlich all den Stress rund um Studium und Nebenjob vergessen. Wodurch jener Stress aktuell zustande kommt, brauche ich sicher nicht zu erklären. Es sei aber abschließend feszuhalten - und das erklärt auch die Höchstwertung - dass nicht viele Düfte es schaffen, mich kurzzeitig von der Wirklichkeit zu entkoppeln. Dieser hier - "Bois d'Arménie" - hat es geschafft.
Beide Düfte sind perfekt abgestimmt, fanden auch bei empflindlicheren Nasen in meinem Umfeld Anklang und sind, bedenkt man, dass Parfüm ein Luxusartikel ist, schon irgendwie ihr Geld wert.
Der größte Wurf innerhalb dieser exklusiven Duftreihe gelang dem Haus beziehungsweise dem Parfürmeur aber mit "Bois d'Arménie". Es handelt sich hier um ein göttlich abgestimmtes Konglomerat aus Duftnoten, die mir beim bloßen Lesen der Duftpyramide bereits Freude bereiten. So sichte ich Guajakholz, das mit seinem süß-rauchigen Erscheinen schon in "Layton Exclusif" Begeisterung in mir auslöste. Benzoe, welches in Kurkdjians "Grand Soir" einen fulminanten Auftritt hat, ist ebenfalls zugegen. Und natürlich wollen wir nicht die Iris vergessen - die von Prada so häufig verwendete, in Perfektion umgesetzte Saubermannnote.
Doch ist die Iris in Pradas Bestsellern oft ein wenig kosmetisch und für manch einen zu kratzig, so ist sie in "Bois d'Arménie" lediglich hell und sauber - einem hellen Schleier ähnlich, der alles zu umhüllen weiß, nichts kratzt oder beißt. Ist das Benzoe in "Grand Soir" dick, klebrig und harzig-süß, sodass es erst bei null Grad Celsius oder weniger von mir getragen werden kann, so ist es in "Bois d'Arménie" weniger süß und in keinster Weise klebrig. Und tritt das Guajakholz in Marlys blauem, exklusiveren Wurfgescho ... ähhh ... Flakon mit seiner süß-rauchigen Holzigkeit - Benzoe dabei übrigens nicht ganz unähnlich - zutage, so ist es bei "Bois d'Arménie" einfach sanfter, ebenfalls weniger süß, dafür mit mehr Würze ausgestattet, die durch Benzoerauch auf grandiose Weise getragen wird. All dies ist unglaublich anschmiegsam, geschmeidig und vor allem wärmend. Doch bevor all die von Benzoe und Guajakholz verursachte Wärme einem zu Kopf steigt, prescht die hell-saubere Iris wie ein Pfeil dazwischen, ummantelt die anderen, soeben erwähnten Duftnoten. Final ergibt das einen warmen, würzigen, minimal süßen Puderrauch, der dunkel und sinnlich wie die Winterzeit, gleichzeitig aber auch iristypisch hell wie die Frühlingssonne, die Nasen zu umschmeicheln weiß. Und genau diese Gegensätzlichkeit macht die Kreation so unglaublich interessant, so anders, aber gleichzeitig auch tragbar. Nie wird es zu süß, nie zu rauchig, nie zu drückend und so kann jene Komposition auch außerhalb der kalten und trüben Jahreszeiten problemlos getragen werden. Die morgendliche Hunderunde bei frischen fünf Grad und Sonnenschein war so heute ein ganz besonderes Erlebnis. Dieses Wärmende ließ mich währenddessen doch tatsächlich all den Stress rund um Studium und Nebenjob vergessen. Wodurch jener Stress aktuell zustande kommt, brauche ich sicher nicht zu erklären. Es sei aber abschließend feszuhalten - und das erklärt auch die Höchstwertung - dass nicht viele Düfte es schaffen, mich kurzzeitig von der Wirklichkeit zu entkoppeln. Dieser hier - "Bois d'Arménie" - hat es geschafft.
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