17.01.2015 - 06:46 Uhr
Gaukeleya
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Gaukeleya
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52
Nudisten-Eleganz
Ich bin gerade so richtig schön in Fahrt. Vor allem bei den Herrendüften. Und zwar überwiegend den Mainstream-Herrendüften. Wie konnte das nur passieren? Einst stieg ich hier harmlos ein mit ein paar kleinen Mainstream-Damendüften, dann kamen die ersten gemässigten Unisex-Nischen, dann Herren-Nischen und -Colognes, dann alles durcheinander. Nur die Herrenmainstreamer hatte ich noch nicht, sie fehlten mir auch nicht.
Dank eines aufmerksamen Probenspenders hier kam ich unlängst in Kontakt mit dereinst vernachlässigten Herren-Guerlain-, Gucci-, Prada- Usw.Düften (vielen Dank an dieser Stelle!). Erstaunlicherweise (?) erweiterte sich mein (Duft)Horizont ernorm beim Testen, und es traf mich der eine oder andere verzückte Schlag, ja, ja...
Entweder, weil ich mir den Duft an einem Mann enorm attraktiv vorstellte. Oder weil ich mir den Duft an mir enorm attraktiv vorstellte. Oder weil ich mir -- der Idealfall! -- den Duft an mir UND ihm enorm attraktiv vorstellte.
Zwei dieser Düfte sind nun schon in meine Sammlung eingezogen, einen bewundere ich aus der Ferne, der ist nichts *für mich*, den like ich nur an IHM (Vetiver Extrême), andere like ich nur ein bisschen (den Yuq) oder auch gar nicht (Pradas Vetiver), und jetzt: zackbangBOOM, wieder einer für mich UND für ihn!
Guerlain Héritage EdT.
Mein erster Test fiel ausgerechnet auf einen Tag, an dem ich zum Sport ging (nur 1% der User können sich laut Einordnung diesen Duft beim Sport vorstellen, so steht´s hier geschrieben weiter unten). Gelesen hatte ich bis dato keinen Kommentar dazu. Nur eben mal die Pyramide inspiziert. Überdosieren tue ich ja ohnehin nie. Also rauf damit.
Héritage gefällt mir *sofort*. Es gibt keine Inkubationszeit. Ich bin sofort infiziert. Seifig-zitrisch-würzig blitzt er auf, weich unmittelbar im Angang schon, minimal ins Orientalische gehend, prägnant, doch unaufdringlich.
Ich erkenne sofort zwei Dinge: a) die vielbesungende Guerlinade, b) die von mir überaus geschätzte Gentleman-Note, die sich durch gedimmte Eleganz, einem gekonnten Spagat aus Frische, Wärme, leichter Seifigkeit, Zurückhaltung, Noblesse, ruhiger, maskuliner Souveränität und einem Fitzelchen Erotik auszeichnet.
Ich erschnuppere durchweg weichen Lavendel, dem das Krautige völlig abgeht, und der doch eine gepflegte, sanfte Frische verbreitet. Hier perfekt eingebunden und tonangebend. Dass das Ganze nicht zu erschlafft, blutleer und degeneriert daherkommt, dafür sorgen definitiv die Gewürze, allem voran Pfeffer (den ich immer sehr schätze, da er auch lieblichen Düften eine Prise Temperament mitzugeben vermag). Sie halten Héritage in Schwung, ohne ihm die sanfte Cremigkeit zu nehmen, die ihn für mich im Wesentlichen ausmachen.
Ein nackter Duft.
Man(n) wirkt nackt und gleichzeitig elegant umhüllt. Die Sinnlichkeit hat nichts Derbes, das Körperliche nichts Plumpes. Er löst in mir einen Streichelwunsch aus, ein Gesicht-am-Hals-vergraben-Wollen, ein Nahe-Sein-Wollen, durchaus mit ungewissem Ausgang. Hier kann es in alle Richtungen weitergehen. Alles ist drin.
Oder einfach nur einen sympathischen Hauch verbreiten und unserem Gespräch, unserer Begegnung, eine unbewusst angenehme Atmosphäre geben.
Ich empfinde Héritage als relativ linear. Die cremige Note durchzieht den Duft bis zum Ende dominant, doch schleicht sich gegen später diese zarte, dunkle Edelschokoladennuance ein, die ich auch im L´Instant Extrême wahrnehme. Vermutlich ist es das Guerlainsche Patchouli, kühl, nobel, weich -- in dieser Form schätze ich Patchouli sehr (und zwar nur in *dieser*). Die Haltbarkeit ist über jeden Zweifel erhaben, den Tag (oder die Nacht) schafft er locker, die Sillage empfinde ich als angenehm gedimmt, aber wahrnehmbar.
Das EdP kenne ich indes nicht, ich persönlich empfinde das EdT als präsent und dicht genug, mehr sämige Cremigkeit (derer ich das EdP verdächtige) würde dem Duft eventuell seine elegante Feinheit nehmen und die Sinnlichkeit überbetonen. Dies wäre nicht meinem persönlichen Geschmacke folgend, doch wem der Sinn danach steht, der mag hier eine ... Steigerung des Nudistencharakters gern mal ausprobieren.
Übrigens, auch beim normalen Sport stört Héritage EdT überhaupt nicht ;-)
Dank eines aufmerksamen Probenspenders hier kam ich unlängst in Kontakt mit dereinst vernachlässigten Herren-Guerlain-, Gucci-, Prada- Usw.Düften (vielen Dank an dieser Stelle!). Erstaunlicherweise (?) erweiterte sich mein (Duft)Horizont ernorm beim Testen, und es traf mich der eine oder andere verzückte Schlag, ja, ja...
Entweder, weil ich mir den Duft an einem Mann enorm attraktiv vorstellte. Oder weil ich mir den Duft an mir enorm attraktiv vorstellte. Oder weil ich mir -- der Idealfall! -- den Duft an mir UND ihm enorm attraktiv vorstellte.
Zwei dieser Düfte sind nun schon in meine Sammlung eingezogen, einen bewundere ich aus der Ferne, der ist nichts *für mich*, den like ich nur an IHM (Vetiver Extrême), andere like ich nur ein bisschen (den Yuq) oder auch gar nicht (Pradas Vetiver), und jetzt: zackbangBOOM, wieder einer für mich UND für ihn!
Guerlain Héritage EdT.
Mein erster Test fiel ausgerechnet auf einen Tag, an dem ich zum Sport ging (nur 1% der User können sich laut Einordnung diesen Duft beim Sport vorstellen, so steht´s hier geschrieben weiter unten). Gelesen hatte ich bis dato keinen Kommentar dazu. Nur eben mal die Pyramide inspiziert. Überdosieren tue ich ja ohnehin nie. Also rauf damit.
Héritage gefällt mir *sofort*. Es gibt keine Inkubationszeit. Ich bin sofort infiziert. Seifig-zitrisch-würzig blitzt er auf, weich unmittelbar im Angang schon, minimal ins Orientalische gehend, prägnant, doch unaufdringlich.
Ich erkenne sofort zwei Dinge: a) die vielbesungende Guerlinade, b) die von mir überaus geschätzte Gentleman-Note, die sich durch gedimmte Eleganz, einem gekonnten Spagat aus Frische, Wärme, leichter Seifigkeit, Zurückhaltung, Noblesse, ruhiger, maskuliner Souveränität und einem Fitzelchen Erotik auszeichnet.
Ich erschnuppere durchweg weichen Lavendel, dem das Krautige völlig abgeht, und der doch eine gepflegte, sanfte Frische verbreitet. Hier perfekt eingebunden und tonangebend. Dass das Ganze nicht zu erschlafft, blutleer und degeneriert daherkommt, dafür sorgen definitiv die Gewürze, allem voran Pfeffer (den ich immer sehr schätze, da er auch lieblichen Düften eine Prise Temperament mitzugeben vermag). Sie halten Héritage in Schwung, ohne ihm die sanfte Cremigkeit zu nehmen, die ihn für mich im Wesentlichen ausmachen.
Ein nackter Duft.
Man(n) wirkt nackt und gleichzeitig elegant umhüllt. Die Sinnlichkeit hat nichts Derbes, das Körperliche nichts Plumpes. Er löst in mir einen Streichelwunsch aus, ein Gesicht-am-Hals-vergraben-Wollen, ein Nahe-Sein-Wollen, durchaus mit ungewissem Ausgang. Hier kann es in alle Richtungen weitergehen. Alles ist drin.
Oder einfach nur einen sympathischen Hauch verbreiten und unserem Gespräch, unserer Begegnung, eine unbewusst angenehme Atmosphäre geben.
Ich empfinde Héritage als relativ linear. Die cremige Note durchzieht den Duft bis zum Ende dominant, doch schleicht sich gegen später diese zarte, dunkle Edelschokoladennuance ein, die ich auch im L´Instant Extrême wahrnehme. Vermutlich ist es das Guerlainsche Patchouli, kühl, nobel, weich -- in dieser Form schätze ich Patchouli sehr (und zwar nur in *dieser*). Die Haltbarkeit ist über jeden Zweifel erhaben, den Tag (oder die Nacht) schafft er locker, die Sillage empfinde ich als angenehm gedimmt, aber wahrnehmbar.
Das EdP kenne ich indes nicht, ich persönlich empfinde das EdT als präsent und dicht genug, mehr sämige Cremigkeit (derer ich das EdP verdächtige) würde dem Duft eventuell seine elegante Feinheit nehmen und die Sinnlichkeit überbetonen. Dies wäre nicht meinem persönlichen Geschmacke folgend, doch wem der Sinn danach steht, der mag hier eine ... Steigerung des Nudistencharakters gern mal ausprobieren.
Übrigens, auch beim normalen Sport stört Héritage EdT überhaupt nicht ;-)
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