26.01.2021 - 19:03 Uhr

FvSpee
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FvSpee
Top Rezension
83
Blitzkommentar: Der Bäcker hat gerufen!
STATISTIK
Stand heute ist Cuir Beluga bei 721 Bewertungen und einer Punktzahl von 8,7 der zweitbeliebteste Duft auf Parfumo im Unisex-Segment. Das überrascht mich ein klein wenig, da ich trotz intensiven Testens noch immer fest auf meinem Stuhl sitze. Aber schön finde ich diesen Guerlain auch. Obwohl ich grundsätzlich Anhänger der olfaktorischen Koedukation bin, wundert mich auch die Klassifikation als unisex ein wenig, da ich Cuir Beluga als dezidiert feminin empfinde. Das sehen andere ähnlich wie ich, denn der Duft hat hier 2/3 weibliche Besitzer.
CHARAKTERISTIK
Cuir Beluga ist so warm wie ein Abend vor dem knisternden Holzfeuer im offenen Kamin, eingewickelt in eine Snoopy-Kuscheldecke, die Füße auf einem Schafsfell und in von der Muhme selbstgestrickten Wollsocken.
Seine olfaktorische Farbe ist so gülden leuchtend wie, naja, wie die Designer von Guerlain ihn auch äußerlich gemacht haben. Der One-Million-Goldbarren ist ein Stück Straßendreck dagegen.
Er ist so gourmandig wie die Jahresproduktion an Vanillinzucker eines Dr.-Oetker-Werkes, nachdem es pandemiebedingt vom Bundeskuchenminister durch Exekutivverordnung gezwungen wurde, zusätzlich auch noch 100 Millionen Dosen Vanillinzucker eines anderen Herstellers in Lizenz zu produzieren. Oder wie eine Creme Brulee von der Größe der legendär zersägten Maple-Leaf-Münze von der Berliner Museumsinsel. Oder wie... naja, das werdet ihr gleich noch lesen, wenn ihr jetzt nicht schon den Computer ausmacht und zum Kühlschrank lauft.
ANALYTIK
Wildleder und Aldehyde lümmeln sich mehr so nasebohrend auf einer Bank in der Ecke und werfen ab und an eine Bemerkung ein. Der Rest der Duftnotenangaben ist astrein plausibel.
KRITIK
Obwohl Cuir Beluga nicht mein Stil ist und ich mir auch nicht unbedingt wünsche, dass die Damen meines Nahfeldes so duften, meine ich, dass Olivier Polge hier einen hochwertigen und besonderen, sauber und klar gestrickten Duft vorgelegt hat, der nicht zu Unrecht so berühmt geworden ist. Wenn man sich für Düfte interessiert und eine auch nur minimale Schwäche für Nasensüßkram dazukommt, führt eigentlich kein Weg an einem Test vorbei.
Die exorbitant hohen Bewertungen bei der Haltbarkeit und eingeschränkt auch bei der Projektion halte ich für eine Massensuggestion, die in der Überlegung wurzelt: Wenn ich schon so viel dafür ausgegeben habe, muss der doch kräftig sein. Bei den Quantitativnoten stufe ich CB dezidiert nicht als High Performer ein.
HISTORIK
Wer kennt nicht Duftberichte der Art: "Dieser Duft erinnert mich EXAKT an den Geruch der Tennisbälle, die mein Cousin in unseren gemeinsamen Sommerurlauben in einer kleinen Pension auf Kreta in den Jahren 2007-2013 rhabarberrhabarber". Das ist eigentlich eine geniale Art zu erzählen, aber da Proust schon tot ist, die Madeleines längst alle im Tee zu Matsch zerfallen und es vor allen Dingen eine eiserne Regel ist, dass der Duft NIEMANDEN anders als den Autor des Kommentars an den tennisspielenden Cousin auf Kreta erinnert, versuche ich diese literarische Figur in meinen Kommentaren möglichst zu vermeiden.
In diesem Fall muss ich aber unter Inanspruchnahme einer Notzulassung doch erwähnen, dass ich Cuir Beluga auch deshalb nie tragen könnte, weil der Duft mir EXAKT den (objektiv) besten Käsekuchen der Welt in der Nase wiedererstehen lässt, nämlich den, den meine Großmutter mütterlicherseits (mindestens eine Leserin kennt ihre vier Vornamen) immer zu meinen Geburtstagen gebacken hat.
Als praktische Kompensation für das Ertragenmüssen dieser nutzlosen Information gibt es das Rezept im Anhang. Zu bemerken ist, dass ich beim Nachbacken immer das Problem habe, dass die Käsemasse während des Backvorgangs dekompensiert, sodass der Kuchen jedenfalls in der Mitte American-Cheesecake-artig ist, was er aber nicht sein soll. Die dahingeschiedene Ahnin kann ich nicht mehr fragen, was ich falsch mache. Hinweisen wird daher dankbar entgegengesehen.
APPENDISTIK
100g Margarine
75g Zucker
1 Packung Vanillinzucker
1 Ei
150 g Mehl
1 gestrichener Löffel Backpulver
mit der Rührmaschine rühren.
500 g Magerquark
250 g Sahnequark
180-200 g Zucker
½ Packung Vanillinzucker
3 Tropfen Zitronenaroma
2 Tropfen Bittermandelaroma
3 Eigelb
vermischen und zuletzt
3 zu festem Schnee geschlagene Eiweiß
1 Packung Käsekuchenhilfe
reichlich Sultaninen
etwas Milch
unterheben.
Eine gefettete Springform unten und am Rand mit dem Teig auskleiden, die Quarkmasse einfüllen.
Obenauf als Lasur 1 Eigelb, verquirlt mit etwas Milch, streichen.
Bei 200 Grad 1 Stunde backen. Die Stricknadelprobe anwenden.
Stand heute ist Cuir Beluga bei 721 Bewertungen und einer Punktzahl von 8,7 der zweitbeliebteste Duft auf Parfumo im Unisex-Segment. Das überrascht mich ein klein wenig, da ich trotz intensiven Testens noch immer fest auf meinem Stuhl sitze. Aber schön finde ich diesen Guerlain auch. Obwohl ich grundsätzlich Anhänger der olfaktorischen Koedukation bin, wundert mich auch die Klassifikation als unisex ein wenig, da ich Cuir Beluga als dezidiert feminin empfinde. Das sehen andere ähnlich wie ich, denn der Duft hat hier 2/3 weibliche Besitzer.
CHARAKTERISTIK
Cuir Beluga ist so warm wie ein Abend vor dem knisternden Holzfeuer im offenen Kamin, eingewickelt in eine Snoopy-Kuscheldecke, die Füße auf einem Schafsfell und in von der Muhme selbstgestrickten Wollsocken.
Seine olfaktorische Farbe ist so gülden leuchtend wie, naja, wie die Designer von Guerlain ihn auch äußerlich gemacht haben. Der One-Million-Goldbarren ist ein Stück Straßendreck dagegen.
Er ist so gourmandig wie die Jahresproduktion an Vanillinzucker eines Dr.-Oetker-Werkes, nachdem es pandemiebedingt vom Bundeskuchenminister durch Exekutivverordnung gezwungen wurde, zusätzlich auch noch 100 Millionen Dosen Vanillinzucker eines anderen Herstellers in Lizenz zu produzieren. Oder wie eine Creme Brulee von der Größe der legendär zersägten Maple-Leaf-Münze von der Berliner Museumsinsel. Oder wie... naja, das werdet ihr gleich noch lesen, wenn ihr jetzt nicht schon den Computer ausmacht und zum Kühlschrank lauft.
ANALYTIK
Wildleder und Aldehyde lümmeln sich mehr so nasebohrend auf einer Bank in der Ecke und werfen ab und an eine Bemerkung ein. Der Rest der Duftnotenangaben ist astrein plausibel.
KRITIK
Obwohl Cuir Beluga nicht mein Stil ist und ich mir auch nicht unbedingt wünsche, dass die Damen meines Nahfeldes so duften, meine ich, dass Olivier Polge hier einen hochwertigen und besonderen, sauber und klar gestrickten Duft vorgelegt hat, der nicht zu Unrecht so berühmt geworden ist. Wenn man sich für Düfte interessiert und eine auch nur minimale Schwäche für Nasensüßkram dazukommt, führt eigentlich kein Weg an einem Test vorbei.
Die exorbitant hohen Bewertungen bei der Haltbarkeit und eingeschränkt auch bei der Projektion halte ich für eine Massensuggestion, die in der Überlegung wurzelt: Wenn ich schon so viel dafür ausgegeben habe, muss der doch kräftig sein. Bei den Quantitativnoten stufe ich CB dezidiert nicht als High Performer ein.
HISTORIK
Wer kennt nicht Duftberichte der Art: "Dieser Duft erinnert mich EXAKT an den Geruch der Tennisbälle, die mein Cousin in unseren gemeinsamen Sommerurlauben in einer kleinen Pension auf Kreta in den Jahren 2007-2013 rhabarberrhabarber". Das ist eigentlich eine geniale Art zu erzählen, aber da Proust schon tot ist, die Madeleines längst alle im Tee zu Matsch zerfallen und es vor allen Dingen eine eiserne Regel ist, dass der Duft NIEMANDEN anders als den Autor des Kommentars an den tennisspielenden Cousin auf Kreta erinnert, versuche ich diese literarische Figur in meinen Kommentaren möglichst zu vermeiden.
In diesem Fall muss ich aber unter Inanspruchnahme einer Notzulassung doch erwähnen, dass ich Cuir Beluga auch deshalb nie tragen könnte, weil der Duft mir EXAKT den (objektiv) besten Käsekuchen der Welt in der Nase wiedererstehen lässt, nämlich den, den meine Großmutter mütterlicherseits (mindestens eine Leserin kennt ihre vier Vornamen) immer zu meinen Geburtstagen gebacken hat.
Als praktische Kompensation für das Ertragenmüssen dieser nutzlosen Information gibt es das Rezept im Anhang. Zu bemerken ist, dass ich beim Nachbacken immer das Problem habe, dass die Käsemasse während des Backvorgangs dekompensiert, sodass der Kuchen jedenfalls in der Mitte American-Cheesecake-artig ist, was er aber nicht sein soll. Die dahingeschiedene Ahnin kann ich nicht mehr fragen, was ich falsch mache. Hinweisen wird daher dankbar entgegengesehen.
APPENDISTIK
100g Margarine
75g Zucker
1 Packung Vanillinzucker
1 Ei
150 g Mehl
1 gestrichener Löffel Backpulver
mit der Rührmaschine rühren.
500 g Magerquark
250 g Sahnequark
180-200 g Zucker
½ Packung Vanillinzucker
3 Tropfen Zitronenaroma
2 Tropfen Bittermandelaroma
3 Eigelb
vermischen und zuletzt
3 zu festem Schnee geschlagene Eiweiß
1 Packung Käsekuchenhilfe
reichlich Sultaninen
etwas Milch
unterheben.
Eine gefettete Springform unten und am Rand mit dem Teig auskleiden, die Quarkmasse einfüllen.
Obenauf als Lasur 1 Eigelb, verquirlt mit etwas Milch, streichen.
Bei 200 Grad 1 Stunde backen. Die Stricknadelprobe anwenden.
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