20.02.2015 - 05:43 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
59
Jeder Abschied ist ein neuer Anfang oder auf zu neuen Ufern.
Ich liebe Sandelholz, ich lieb(t)e Guerlain, deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, den Duft nun kennen lernen zu dürfen. Würde da nun endlich wieder ein neuer Stern an meinem Guerlain-Himmel aufgehen? Ein Duft, der mir die kostbare Aura verleiht, die ich in den Parfums des Hauses seit Jahrzehnten immer wieder erleben konnte?
Ich gestehe, beim ehrfurchtsvollen Testen des Parfums erlebte ich eine Überraschung, denn der Duft kam mir bekannt vor. Nichts Neues, nichts aussergewöhnlich Kostbares und vor allem kein Sandelholz. Dafür das nun schon hinlänglich bekannte Dreigestirn von Oud und Rose umhüllt von weichem Leder. Ein Oudduft mit guten Manieren. Das ist angenehm - vor allem für Liebhaber der zahmeren Variante des Lockstoffs - hat aber überhaupt nichts zu tun mit dem gewissen Etwas, das ich von Guerlaindüften erwarte, das ich aber seit geraumer Zeit schon vermisse. Es fehlt mir wie immer seit sich die Verhältnisse im Hause Guerlain geändert haben einfach der typisch guerlain`sche Stallgeruch. Man ist zur Tagesordunung übergegangen, bringt gute Parfums auf den Markt, ist aber meilenweit entfernt von den großen Ereignissen bei der Lancierung neuer Düfte in früheren Jahren. Wenn Guerlain damals einen neuen Duft brachte, dann war der wirklich neu. Das heisst, man hatte sowas vorher noch nie gerochen. Das ist definitiv vorbei. Die nervige Flankerei, die sich inzwischen auch bei Guerlein breit macht, will ich da noch gar nicht mit einbeziehen.
Es ist mir klar, dass die Marke nicht nur von seiner Legende, von den alten Kostbarkeiten leben kann. Tierry Wasser muss den schwierigen Spagat schaffen, ganz banal die Stammkunden des Hauses zu binden und eine neue Käuferschicht zu erreichen. Ob ihm das mit seinen Kreationen gelingt, lass ich noch mal dahingestellt bleiben. Ich bin da wohl nicht objektiv genug, denn ich gehöre eben zu den Bewunderern der Kreationen aus der Vor-Wasser-Zeit. Ich denke auch, dass Oud deshalb nicht im Namen auftaucht, um gerade die alten Guerlain-Fans nicht von vorne herein abzuschrecken, die Note im Parfum aber eine gewichtige Rolle spielt, um dem Trend gerecht zu werden, der das Thema Oud eben gerade bis zum Überdruss ausreizt.
Bin ich nun enttäuscht? Nicht wirklich, denn der Duft verbreitet ein edles Fluidum, und wenn sich der für meinen Geschmack zu harsche Oud-Auftakt etwas gelegt hat, auch Eleganz und Stil. Sillage und Haltbarkeit sind natürlich angemessen. Es wird mir aber wieder einmal klar, dass ich mich von meinen Vorstellungen eines perfekten Guerlain-Dufts entgültig verabschieden muss. Das Haus hat mich Jahrzehnte meines Lebens begleitet. Schade, aber es ist Zeit für mich zu gehen.
Ich gestehe, beim ehrfurchtsvollen Testen des Parfums erlebte ich eine Überraschung, denn der Duft kam mir bekannt vor. Nichts Neues, nichts aussergewöhnlich Kostbares und vor allem kein Sandelholz. Dafür das nun schon hinlänglich bekannte Dreigestirn von Oud und Rose umhüllt von weichem Leder. Ein Oudduft mit guten Manieren. Das ist angenehm - vor allem für Liebhaber der zahmeren Variante des Lockstoffs - hat aber überhaupt nichts zu tun mit dem gewissen Etwas, das ich von Guerlaindüften erwarte, das ich aber seit geraumer Zeit schon vermisse. Es fehlt mir wie immer seit sich die Verhältnisse im Hause Guerlain geändert haben einfach der typisch guerlain`sche Stallgeruch. Man ist zur Tagesordunung übergegangen, bringt gute Parfums auf den Markt, ist aber meilenweit entfernt von den großen Ereignissen bei der Lancierung neuer Düfte in früheren Jahren. Wenn Guerlain damals einen neuen Duft brachte, dann war der wirklich neu. Das heisst, man hatte sowas vorher noch nie gerochen. Das ist definitiv vorbei. Die nervige Flankerei, die sich inzwischen auch bei Guerlein breit macht, will ich da noch gar nicht mit einbeziehen.
Es ist mir klar, dass die Marke nicht nur von seiner Legende, von den alten Kostbarkeiten leben kann. Tierry Wasser muss den schwierigen Spagat schaffen, ganz banal die Stammkunden des Hauses zu binden und eine neue Käuferschicht zu erreichen. Ob ihm das mit seinen Kreationen gelingt, lass ich noch mal dahingestellt bleiben. Ich bin da wohl nicht objektiv genug, denn ich gehöre eben zu den Bewunderern der Kreationen aus der Vor-Wasser-Zeit. Ich denke auch, dass Oud deshalb nicht im Namen auftaucht, um gerade die alten Guerlain-Fans nicht von vorne herein abzuschrecken, die Note im Parfum aber eine gewichtige Rolle spielt, um dem Trend gerecht zu werden, der das Thema Oud eben gerade bis zum Überdruss ausreizt.
Bin ich nun enttäuscht? Nicht wirklich, denn der Duft verbreitet ein edles Fluidum, und wenn sich der für meinen Geschmack zu harsche Oud-Auftakt etwas gelegt hat, auch Eleganz und Stil. Sillage und Haltbarkeit sind natürlich angemessen. Es wird mir aber wieder einmal klar, dass ich mich von meinen Vorstellungen eines perfekten Guerlain-Dufts entgültig verabschieden muss. Das Haus hat mich Jahrzehnte meines Lebens begleitet. Schade, aber es ist Zeit für mich zu gehen.
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