Scent Stories Vol.1/Ch.01 - Dune Road 2014

Andin
13.02.2024 - 05:45 Uhr
5
Sehr hilfreiche Rezension
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft

Der schwierige Weg zu den Dünen

Dieser Duft lies mich mehrmals meine innere Bewertung verändern.
Er startet hellgrün, zart und irgendwie... gemüsig!! Es macht Klick, ich denke an frisch geerntete Gurken, noch kalt von der Nachtluft. Zügig, innerhalb der ersten Minuten, schleicht sich etwas Scharfes ein, zunächst erinnert mich das an verriebene Blätter mit viel Pflanzensaft. Aber das Scharfe wird stärker, bekommt für meine Nase einen bissig-kalten Charakter, alkoholisch und etwas synthetisch. Das brennt schon fast in den Augen, hier öffnet sich das Meer aus Waschbenzin, in dem noch die Gurkenstücke schwimmen. Die Salznote ist für mich auch deutlich, alles trägt eine dicke Salzkruste. Es beißt und kratzt nun wirklich über dem Grün, diesen Teil kann ich mir beim besten Willen nicht als Duft für mich vorstellen.

Nach gut einer Stunde wird es weicher, holziger, der Kratz ist weg. Ich stehe auf einem kiesigen Strand und schaue den weißen Moschuswolken in der kühlen Meeresluft hinterher. Silbriges Treibholz erwärmt sich leicht unter den vereinzelten Strahlen der Morgensonne. Tang liegt in sich verkleinernden Pfützen aus Meerwasser. Das Grün wird dunkler und trägt den Duft der scharfen, raschelnden Halme der Gräser in den Dünen zu mir.
Die Basis empfinde ich als angenehm rauh, wie ein kurzer Ausflug an eine Küste im Norden. Hier nun finde ich endlich die verheißenen Dune Roads.
So wanderte meine Bewertung von 6,5 (Gurke??) auf 5,5 (es beißt mich!), und kletterte dann Stück für Stück auf 7,5 für die angenehme Basis. So komme ich schlußendlich zu einer 6,5 - ein Duft, den ich selbst nicht tragen möchte, aber eindrückliche und spannende Bilder bringt.
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