Testen ist immer eine gute Idee! Guck, dass du in einer passenden Situation/Stimmung bist (siehe Kommentare unten).
Ich finde total spannend, wie er es immer wieder schafft, sowas bekanntes und etabliertes wie Chypre gegen den Strich zu bürsten, auch wenn die Noten "falsch" sind, weiß man sofort, was gemeint ist.
Da würde ich mit einem sehr entschlossenen Jain antworten wollen. Die meisten Düfte haben für mich einen bestimmten Effekt, eine Stimmung, die sie transportieren. Wenn das zur aktuellen Situation passt, ist es stimmig, wenn nicht, dann nicht. Der Duft bleibt aber gleich, egal wie unpassend. Bei Matos hier hab ich ein ganz anderes Duftgefühl, also der Duft funktioniert dann gar nicht. Ganz so als wäre z.B. die Sonne eine wesentliche Zutat der Komposition und wenn sie fehlt, ist der ganze Duft als solches nicht da.
Tolle Beschreibung und sehr hilfreich, auch Dein Zusatz unten! "kein bisschen Süßkleb" ist ja schonmal interessant, und ich denke auch, dass Matos' Düfte manchmal Energie und Aufmerksamkeit brauchen - oft kann ich sie aber auch einfach genießen.
Mit jedem Matos Test merke ich, wie stark die Situation beeinflusst. Schon beim Nude Beach: in der heißen Sonne Schwimmbad-Erinnerungen pur, großes Kino, ein paar Tage später im frühherbstlicher Kühle eher etwas befremdlich, unpassend. Heute ähnlich: Mittags in der Sonne bei Licht und Wärme schönster Chypre (oben Mango, dann wenig eher helle Blüten mittig und unten Erdung durch Patchouli, Eichenmoos und Karamell). Trocken (kein bisschen Süßkleb), schmeichelnd, ungewöhnlich, vertraut (ich hab zwischenzeitlich an ein älteres Babypuder gedacht), über die Zeit würde ich sogar den Begriff "elegant" in die Runde werfen. – Jetzt, heute Abend (dunkel, ich bin müde, meine Nase ist müde, Essensgerüche hängen in der Wohnung, der Tag hat fertig), ich rieche beim Nachsprühen wenig der Eleganz von heute Mittag. Eher Karamell und "irgendwas".
Vielleicht ist das ein Grund, warum Matos so dermaßen unterschiedlich wahrgenommen wird, es hängt scheinbar sehr davon ab, wo und wie man gerade ist.
Ich finde total spannend, wie er es immer wieder schafft, sowas bekanntes und etabliertes wie Chypre gegen den Strich zu bürsten, auch wenn die Noten "falsch" sind, weiß man sofort, was gemeint ist.
Vielleicht ist das ein Grund, warum Matos so dermaßen unterschiedlich wahrgenommen wird, es hängt scheinbar sehr davon ab, wo und wie man gerade ist.