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Sehr hilfreiche Rezension
abseits von Touristenpfaden: der andere Zauber von Sevilla
Kein rhythmisches Klappern der Kastagnetten, nur entferntes Klappern der Hufe der Pferde, ohne die es in der Altstadt von Sevilla nicht zu gehen scheint.
Dafür aber ein herrlicher Spaziergang durch die große Markthalle dieser Stadt. Schon der Art deco-Bau ist äußerst sehenswert, aber erst innen …
Unter der lichten und so leicht wirkenden Stahlkonstruktion sammelt diese Duftkomposition ihre Inspiration für den fruchtigen Auftakt.
Alles versammelt sich auf einem Verkaufsstand: Rote Erdbeeren, meine geliebten reifen, samthäutigen Sommerpfirsiche und natürlich Zitrusfrüchte – erntefrisch und aromareich direkt vom Baum oder vom Feld.
Welch eine Wonne für eine Stadt geplagte Nase und erst für die Augen: Welche großzügige Farben- und Formenpracht!
Das gilt auch für den Bereich mit Tausenden von Blumen, zu dem es mich anschließend zieht: Nichts Exotisches, nichts Fremdes – nur all die Schönheiten, die wir kennen und inzwischen in den diversen Duftkompositionen auch so lieben gelernt haben.
Allein schon die Bündel mit Gartennelken: sehr schlanke Tänzerinnen mit ihren rosa Spitzenröckchen und ihren doch so würzig-kräftigen Aromen.
Garten- und Duftrosen, locker gebunden in Jasmingrün und so dicht an dicht mit diesem jetzt noch mehr frischem, gegen Abend dann manchmal so recht betäubendem Aroma der vielen weißen Blütensterne.
Das gilt auch für das so unschuldig blickende Maiglöckchen, aber … „Wenn erst der Abend kommt und wenn es dunkel wird“ …
Ich kann es kaum erwarten, in diesen mit den Sinnen spielenden Duftwellen zu versinken.
Ich liebe sie nun einmal!
Anders muss ich mit der stolzen Iris umgehen: Benutzt sie ihre Puderquaste zu heftig, beginnt das Niesen – aber schön ist sie doch!
Ylang Ylang umschlingt all dieses Wohlduftende – bildet eine helle, freundliche Umarmung und führt noch ein Stückchen näher an den „Zauber von Sevilla“.
Sommerlicher Nasenschmaus, der auch die Augen teilhaben lässt, ist „Embrujo de Sevilla“, von der lieben Theresa aus dem Schlummer der Vergangenheit geholt, schon jetzt.
Aber schon 1933 – welch ein hohes Alter für diese so lebendige Duftschönheit! – wusste man um den Zauber der Basis, auf der sich alles gründet und so fällt sie auch hier entsprechend aus:
Goldene Harze und cremiges Sandelholz mit leicht maskulinem Touch, auch Vetiver darf nicht fehlen, während Tonkabohne und träge daherkommende weiße Vanille für und ein gewisses erotisches Flair sorgen.
Nur ganz leicht: Ein kurzer Blick, ein Lächeln, eine leichte Berührung …
„Embrujo de Sevilla“ – der Zauber von Sevilla wirkt auch bei mir.
Nicht nur gelb-grün, wie die Farbe der duftenden Flüssigkeit annehmen ließe:
Angenehme Reife und auch etwas Überfluss in Früchten und Blüten, in rauchgetönten Harzen und verspielter Erotik der Vanille treffen sich hier und gehen eine Verbindung voll Duft, Sonnenschein und südlicher Lebensfreude ein.
Diese so geschmackvolle Begleitung auf meiner Haut führt mich einige Stunden durch Duft, Form und Farbe und hinterlässt, nachdem sie sich nach einer nicht zu langen Zeit leise mit entsprechender Höflichkeit verabschiedet hat, ein Gefühl der Freude und des Wohlbehagens.
Zurück bleiben die Erinnerung an eine so verzauberte Stadt und ein Lächeln.
Und das Wissen: In dem kleinen Röhrchen warten noch viele dieser zauberhaften Spaziergänge und Erlebnisse.
Liebe Theresa: Ich danke Dir erneut von Herzen!
Dafür aber ein herrlicher Spaziergang durch die große Markthalle dieser Stadt. Schon der Art deco-Bau ist äußerst sehenswert, aber erst innen …
Unter der lichten und so leicht wirkenden Stahlkonstruktion sammelt diese Duftkomposition ihre Inspiration für den fruchtigen Auftakt.
Alles versammelt sich auf einem Verkaufsstand: Rote Erdbeeren, meine geliebten reifen, samthäutigen Sommerpfirsiche und natürlich Zitrusfrüchte – erntefrisch und aromareich direkt vom Baum oder vom Feld.
Welch eine Wonne für eine Stadt geplagte Nase und erst für die Augen: Welche großzügige Farben- und Formenpracht!
Das gilt auch für den Bereich mit Tausenden von Blumen, zu dem es mich anschließend zieht: Nichts Exotisches, nichts Fremdes – nur all die Schönheiten, die wir kennen und inzwischen in den diversen Duftkompositionen auch so lieben gelernt haben.
Allein schon die Bündel mit Gartennelken: sehr schlanke Tänzerinnen mit ihren rosa Spitzenröckchen und ihren doch so würzig-kräftigen Aromen.
Garten- und Duftrosen, locker gebunden in Jasmingrün und so dicht an dicht mit diesem jetzt noch mehr frischem, gegen Abend dann manchmal so recht betäubendem Aroma der vielen weißen Blütensterne.
Das gilt auch für das so unschuldig blickende Maiglöckchen, aber … „Wenn erst der Abend kommt und wenn es dunkel wird“ …
Ich kann es kaum erwarten, in diesen mit den Sinnen spielenden Duftwellen zu versinken.
Ich liebe sie nun einmal!
Anders muss ich mit der stolzen Iris umgehen: Benutzt sie ihre Puderquaste zu heftig, beginnt das Niesen – aber schön ist sie doch!
Ylang Ylang umschlingt all dieses Wohlduftende – bildet eine helle, freundliche Umarmung und führt noch ein Stückchen näher an den „Zauber von Sevilla“.
Sommerlicher Nasenschmaus, der auch die Augen teilhaben lässt, ist „Embrujo de Sevilla“, von der lieben Theresa aus dem Schlummer der Vergangenheit geholt, schon jetzt.
Aber schon 1933 – welch ein hohes Alter für diese so lebendige Duftschönheit! – wusste man um den Zauber der Basis, auf der sich alles gründet und so fällt sie auch hier entsprechend aus:
Goldene Harze und cremiges Sandelholz mit leicht maskulinem Touch, auch Vetiver darf nicht fehlen, während Tonkabohne und träge daherkommende weiße Vanille für und ein gewisses erotisches Flair sorgen.
Nur ganz leicht: Ein kurzer Blick, ein Lächeln, eine leichte Berührung …
„Embrujo de Sevilla“ – der Zauber von Sevilla wirkt auch bei mir.
Nicht nur gelb-grün, wie die Farbe der duftenden Flüssigkeit annehmen ließe:
Angenehme Reife und auch etwas Überfluss in Früchten und Blüten, in rauchgetönten Harzen und verspielter Erotik der Vanille treffen sich hier und gehen eine Verbindung voll Duft, Sonnenschein und südlicher Lebensfreude ein.
Diese so geschmackvolle Begleitung auf meiner Haut führt mich einige Stunden durch Duft, Form und Farbe und hinterlässt, nachdem sie sich nach einer nicht zu langen Zeit leise mit entsprechender Höflichkeit verabschiedet hat, ein Gefühl der Freude und des Wohlbehagens.
Zurück bleiben die Erinnerung an eine so verzauberte Stadt und ein Lächeln.
Und das Wissen: In dem kleinen Röhrchen warten noch viele dieser zauberhaften Spaziergänge und Erlebnisse.
Liebe Theresa: Ich danke Dir erneut von Herzen!
4 Antworten
Medusa00 vor 17 Tagen
1
Toll beschrieben. Von dem Haus kenne ich leider noch zu wenig.
ElAttarine vor 4 Monaten
1
Die Verzauberung hast Du wunderbar beschrieben!
Greenfan1701 vor 4 Monaten
2
Eine sowohl Reisebegeisterte und Begeisternde für Düfte, alles in Einem. Eine herrlich gelungene Beschreibung eines Duftes aus längst vergangenen Zeiten, oder wie Du es viel besser formulieren kannst: "Aus dem Schlummer der Vergangenheit geholt". Wunderbar
carrioncrow vor 4 Monaten
1
Was für eine schöne Rezension.

