15.04.2018 - 14:33 Uhr
Meggi
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Meggi
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20
He-Ha-Ho
Es grünt so grün. Jedoch nicht sofort, denn vorher muss ein regelrecht obstiger, bananiger Schwall weg. Der zieht tatsächlich rasch von dannen (bis…abwarten!). Muskatellersalbei präsentiert alsbald eine Herrenwürze, die keineswegs stinkig wirkt, sondern bereits dem Nadelbaum nahe ist. Sehr stilvoll, ohne glatt zu sein. An Zeder und Kiefer hätte ich zunächst nicht gedacht, ich empfinde das hier als wärmer. Na ja, liegt vielleicht auch am warm-würzigen Rauch, der weniger auf Weih- als auf Schmuse-Weise assistiert. Noch im Laufe der Auftakt-Stunde schält sich dann deutlicher Zeder hervor. Elemi benetzt sie mit einem weißlich-pelzigen Leukoplast-Schleier. Das ist in der Kombination originell und trotzdem in der Außenwirkung klassisch aufgestellt.
Lustig ist, dass mich der Duft in der zweiten Stunde plötzlich an Babygläschen-Obstbrei erinnert; konkret: Banane, ein Klecks Pfirsich mag mit drin sein. Womöglich steckt dahinter die bananige Anmutung, an die ich oft bei gewissen Kunsthölzern denke? Das Ganze ist allerdings wahrscheinlich wieder eine Solitär-Wahrnehmung von mir. Dennoch nimmt das für mich eindeutig (und schräg!) den Obst-Faden von vorne abermals auf.
Das ist zwar erneut lediglich ein Intermezzo, diesmal freilich eines von locker drei Stunden Dauer. Erst am späten Vormittag entsteht nämlich ein allmählich dominierendes Wechselspiel zwischen Hellrauch-Harz und Holz. Und aus jenem He-Ha-Ho liefert mir das Ha schließlich einen greifbaren Grund, keine mit der Gabel auf einem Teller zermatschte (das Kind ist jetzt ein bisschen älter) und mit Zitronensaft vor dem Braunwerden geschützte Banane mehr zu riechen, ja geradezu zu schmecken. Schlimm, wie störrisch solche einmal eingeschlagenen Wahrnehmungs-Gleise die Richtung vorgeben. Hinfort mit Dir, Banane!
Mithin diagnostiziere ich gegen Mittag endlich Nadelholz. Also mal so richtig. Im Gegensatz zu meinem werten Vorredner Ergoproxy (vielen Dank für die Probe!) kommt es mir jedenfalls nicht überbordend synthetisch vor, schon gar nicht nervig baumarkthaft. Das Holz kriegt vielmehr nach hinten raus als feine Überraschung einen Hauch goutalscher Tannen-Zuckrigkeit à la Nuit Etoilée, während unsere dezente, gleichwohl charakterlich kräftige Rauchwürze das Gesamtbild abdunkelt. Sehr schön. Die Banane habe ich fast vergessen.
PS: Die Obstgläschen-Eskapade erklärt übrigens trefflich den Namen des Duftes. Für jemanden, der im Hamburger Raum wohnt, liegen beide Firmensitze von Hipp – ob Deutschland oder Schweiz – ziemlich weit im Süden.
Lustig ist, dass mich der Duft in der zweiten Stunde plötzlich an Babygläschen-Obstbrei erinnert; konkret: Banane, ein Klecks Pfirsich mag mit drin sein. Womöglich steckt dahinter die bananige Anmutung, an die ich oft bei gewissen Kunsthölzern denke? Das Ganze ist allerdings wahrscheinlich wieder eine Solitär-Wahrnehmung von mir. Dennoch nimmt das für mich eindeutig (und schräg!) den Obst-Faden von vorne abermals auf.
Das ist zwar erneut lediglich ein Intermezzo, diesmal freilich eines von locker drei Stunden Dauer. Erst am späten Vormittag entsteht nämlich ein allmählich dominierendes Wechselspiel zwischen Hellrauch-Harz und Holz. Und aus jenem He-Ha-Ho liefert mir das Ha schließlich einen greifbaren Grund, keine mit der Gabel auf einem Teller zermatschte (das Kind ist jetzt ein bisschen älter) und mit Zitronensaft vor dem Braunwerden geschützte Banane mehr zu riechen, ja geradezu zu schmecken. Schlimm, wie störrisch solche einmal eingeschlagenen Wahrnehmungs-Gleise die Richtung vorgeben. Hinfort mit Dir, Banane!
Mithin diagnostiziere ich gegen Mittag endlich Nadelholz. Also mal so richtig. Im Gegensatz zu meinem werten Vorredner Ergoproxy (vielen Dank für die Probe!) kommt es mir jedenfalls nicht überbordend synthetisch vor, schon gar nicht nervig baumarkthaft. Das Holz kriegt vielmehr nach hinten raus als feine Überraschung einen Hauch goutalscher Tannen-Zuckrigkeit à la Nuit Etoilée, während unsere dezente, gleichwohl charakterlich kräftige Rauchwürze das Gesamtbild abdunkelt. Sehr schön. Die Banane habe ich fast vergessen.
PS: Die Obstgläschen-Eskapade erklärt übrigens trefflich den Namen des Duftes. Für jemanden, der im Hamburger Raum wohnt, liegen beide Firmensitze von Hipp – ob Deutschland oder Schweiz – ziemlich weit im Süden.
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