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Hilfreiche Rezension
Gedankenexperimente
Um einige der Kommentare zu diesem Duft zu verstehen, ist noch hinzuzufügen, dass die Duftpyramide ursprünglich anders angegeben war.
Auf der Verpackung des Dufts steht (Duftpyramide 1):
Kopfnote: Yuzu, Mandarine, Algen
Herznote: Lotus, Zimt, Gewürznelke
Basisnote: Edle Hölzer, Kirschkern, Gelée-Royale
Aber verschiedene Verkaufspunkte und Duftportale online geben folgende (Duftpyramide 2) an:
Kopfnote: Yuzu, chinesische Mandarine, Pflaume
Herznote: Wacholder, Ambroxan, Birke, Saké, Kirschkerne
Basisnote: Bienenwachs, Moschus, Amber, Vanille
Warum ist das so?
Mancher, dem solche unterschiedlichen Parfumangaben häufiger über den Weg laufen, jemand, der vielleicht bei Parfumo Research aktiv beteiligt ist, mag das wissen. Ich weiß es leider nicht...und bin einfach nur erstaunt, dass trotz so eindeutiger Beweislast (schwarz auf weiß auf der Verpackung!) sich eine andere Duftpyramide hartnäckig im Internet hält.
Noch viel spannender finde ich, dass man den Duft in beiden Duftpyramiden wiedererkennen kann.
Experiment:
Besprühe Person A mit dem Duft und setze Duftpyramide 1 vor.
Besprühe Person B mit dem Duft und setze Duftpyramide 2 vor.
Ergebnis - welche Duftkomponenten wurden wahrgenommen?
- Person A erkennt eine Auswahl der Komponenten aus Duftpyramide 1 wieder, nicht aber die Duftkomponenten, die ausschließlich in Duftpyramide 2 vorkommen, abgesehen vom Zimt.
- Person B erkennt eine Auswahl der Komponenten aus Duftpyramide 2 wieder.
Kurz: Selektive Wahrnehmung.
Oder auch: die Duftbeschreibung wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Nicht, dass das was Neues wäre. Aber dieser Duft zeigt das so eindrucksvoll.
Und bringt mich dazu, erst mal alles in Frage zu stellen. Wie viel an einem Duft ist objektiv da und was wird hineininterpretiert, geformt von unserer Erwartungshaltung?
Keine Angst, keine Sinnkrise :-) Das Ganze erledigt sich damit, dass Düfte sowieso eine subjektive Angelegenheit sind und damit alle Duftpyramiden und Kommentare dieser Welt uns nicht vorbereiten können, auf das, was er in uns auslöst.
Was ich übrigens bei dem Duft wahrnehme:
Zimt, unsüße Kirschen und "irgendwas Bieniges" (Gelée Royale / Bienenwachs)
Etwas undefinierbar Fruchtiges, ebenfalls unsüß, nur ganz leicht wahrnehmbar.
Die Hölzer nehme ich nicht direkt wahr, aber man merkt schon einen Unterschied zu der typischen Moschus Ambra Basis, was ich als sehr angenehm und anders empfinde.
Wenig starke Veränderung des Dufts über die Zeit hinweg.
In meinem Fall relativ wenig Projektion und Haltbarkeit.
Und viel zu spät lerne ich diesen Duft zu schätzen.
Ich teste ihn ein letzes mal, bevor er weiter wandert zu JC77. Ich hatte ihn zuvor nur mal angetestet und mochte ich nicht besonders, was ich jetzt gar nicht mehr verstehen kann. Die Mischung aus Zimt, Gelée Royal mit unsüßer Kirschnote ist einfach nur edel und sehr fein. Kann ihn mir super für die Vorweihnachtszeit vorstellen.
Ein leiser Gourmand, von dem man nicht so schnell genug hat, da er nicht mit Süße erschlägt.
Vielleicht muss man sich auch einfach eingehender mit einem Duft beschäftigen, sich tiefer mit ihm beschäftigen, um ihn schätzen zu können. Gerade bei unlauten Düften.
Wie man lernen muss, Musik zu schätzen (hatte es schon, dass ich Musik gar nicht mochte und dann irgendwann beim wiederholten Hören alles als absolut genial empfand).
P.S.:
Ich bin wohl irgendwo ein wissenschaftlicher Typ. Gerne rational, neige dazu, mir zu viele Gedanken zu machen, bin kritisch und suche auch manchmal nach Antworten in einer Tiefe, wo andere den Kopf schütteln (was sich gar nicht widerspricht mit Duftliebhaberei, ich liebe auch alles, was die Sinne anspricht). Daher bin ich auch nicht diejenige, die Stories um einen Duft webt im Kommentar, dort stark mit Assoziationen und Metaphern arbeitet. Und ich habe immer den Eindruck, dass ich mich dafür bei jedem Kommentar entschuldigen muss, da zumindest für mein Gefühl die meisten Leser eher blumige Kommentare bevorzugen.
Dies mal habe ich aber nicht das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Vielleicht tut eine andere Perspektive auf Düfte durchaus mal gut. ;-)
Auf der Verpackung des Dufts steht (Duftpyramide 1):
Kopfnote: Yuzu, Mandarine, Algen
Herznote: Lotus, Zimt, Gewürznelke
Basisnote: Edle Hölzer, Kirschkern, Gelée-Royale
Aber verschiedene Verkaufspunkte und Duftportale online geben folgende (Duftpyramide 2) an:
Kopfnote: Yuzu, chinesische Mandarine, Pflaume
Herznote: Wacholder, Ambroxan, Birke, Saké, Kirschkerne
Basisnote: Bienenwachs, Moschus, Amber, Vanille
Warum ist das so?
Mancher, dem solche unterschiedlichen Parfumangaben häufiger über den Weg laufen, jemand, der vielleicht bei Parfumo Research aktiv beteiligt ist, mag das wissen. Ich weiß es leider nicht...und bin einfach nur erstaunt, dass trotz so eindeutiger Beweislast (schwarz auf weiß auf der Verpackung!) sich eine andere Duftpyramide hartnäckig im Internet hält.
Noch viel spannender finde ich, dass man den Duft in beiden Duftpyramiden wiedererkennen kann.
Experiment:
Besprühe Person A mit dem Duft und setze Duftpyramide 1 vor.
Besprühe Person B mit dem Duft und setze Duftpyramide 2 vor.
Ergebnis - welche Duftkomponenten wurden wahrgenommen?
- Person A erkennt eine Auswahl der Komponenten aus Duftpyramide 1 wieder, nicht aber die Duftkomponenten, die ausschließlich in Duftpyramide 2 vorkommen, abgesehen vom Zimt.
- Person B erkennt eine Auswahl der Komponenten aus Duftpyramide 2 wieder.
Kurz: Selektive Wahrnehmung.
Oder auch: die Duftbeschreibung wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Nicht, dass das was Neues wäre. Aber dieser Duft zeigt das so eindrucksvoll.
Und bringt mich dazu, erst mal alles in Frage zu stellen. Wie viel an einem Duft ist objektiv da und was wird hineininterpretiert, geformt von unserer Erwartungshaltung?
Keine Angst, keine Sinnkrise :-) Das Ganze erledigt sich damit, dass Düfte sowieso eine subjektive Angelegenheit sind und damit alle Duftpyramiden und Kommentare dieser Welt uns nicht vorbereiten können, auf das, was er in uns auslöst.
Was ich übrigens bei dem Duft wahrnehme:
Zimt, unsüße Kirschen und "irgendwas Bieniges" (Gelée Royale / Bienenwachs)
Etwas undefinierbar Fruchtiges, ebenfalls unsüß, nur ganz leicht wahrnehmbar.
Die Hölzer nehme ich nicht direkt wahr, aber man merkt schon einen Unterschied zu der typischen Moschus Ambra Basis, was ich als sehr angenehm und anders empfinde.
Wenig starke Veränderung des Dufts über die Zeit hinweg.
In meinem Fall relativ wenig Projektion und Haltbarkeit.
Und viel zu spät lerne ich diesen Duft zu schätzen.
Ich teste ihn ein letzes mal, bevor er weiter wandert zu JC77. Ich hatte ihn zuvor nur mal angetestet und mochte ich nicht besonders, was ich jetzt gar nicht mehr verstehen kann. Die Mischung aus Zimt, Gelée Royal mit unsüßer Kirschnote ist einfach nur edel und sehr fein. Kann ihn mir super für die Vorweihnachtszeit vorstellen.
Ein leiser Gourmand, von dem man nicht so schnell genug hat, da er nicht mit Süße erschlägt.
Vielleicht muss man sich auch einfach eingehender mit einem Duft beschäftigen, sich tiefer mit ihm beschäftigen, um ihn schätzen zu können. Gerade bei unlauten Düften.
Wie man lernen muss, Musik zu schätzen (hatte es schon, dass ich Musik gar nicht mochte und dann irgendwann beim wiederholten Hören alles als absolut genial empfand).
P.S.:
Ich bin wohl irgendwo ein wissenschaftlicher Typ. Gerne rational, neige dazu, mir zu viele Gedanken zu machen, bin kritisch und suche auch manchmal nach Antworten in einer Tiefe, wo andere den Kopf schütteln (was sich gar nicht widerspricht mit Duftliebhaberei, ich liebe auch alles, was die Sinne anspricht). Daher bin ich auch nicht diejenige, die Stories um einen Duft webt im Kommentar, dort stark mit Assoziationen und Metaphern arbeitet. Und ich habe immer den Eindruck, dass ich mich dafür bei jedem Kommentar entschuldigen muss, da zumindest für mein Gefühl die meisten Leser eher blumige Kommentare bevorzugen.
Dies mal habe ich aber nicht das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Vielleicht tut eine andere Perspektive auf Düfte durchaus mal gut. ;-)
6 Antworten

Ich bin ein Fan Deines Kommis ~ so!!! :)

Ja, das was du schreibst ist ein weit verbreitetes Phänomen in Bezug auf Beeinflussung usw., aber in meinen Augen nicht in allen Fällen gegeben oder allgemeingültig. Beim Versuch des eigenen Erkennens ohne Noten kommt nochmal was anderes raus.

sein, ich finde es riecht fruchtig, wie auch Propolis. Vor manchen zu emotionalen und das scheinbar Innere von Usern preisgebend weiche ich innerlich zurück. Literarische Phantasie/Krativität etc. ist schön, wenn ich das erkennen kann. Dir Pokal+

Deine sachliche Auseinandersetzung eines meiner Lieblingsparfüms, Ich bin sehr "sühnig" mit der Abfüllung finde ich wohltuend. Manchmal ist mir auch nach Assoziation etc. mit der Zeit werde ich immer sachlicher, kürzer. Fruchtduft könnte Gelee Royal

Da es die Marke nicht mehr gibt, kann ich es dir auch nicht sagen. Die Pyramide 2 wird in der Ursprungsquelle von Essenza Nobile und ALzD gestellt. Allerdings sollten die ihre Info auch von der Marke erhalten. Deswegen seltsam. Bleibt wohl ein Rästel.

Nein, bitte nicht entschuldigen. ALLE Arten von Kommentaren haben ihre absolute Berechtigung, nicht jeder liebt es blumig und metaphorisch und will Geschichten lesen. Ganz sicher hat jeder Kommentarstil seine Fans, es lebe die Vielfalt.