03.01.2017 - 09:51 Uhr
loewenherz
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loewenherz
Top Rezension
6
Nightswimming
Mit aquatischen Parfums ist das ja so ein komisch Ding - es gibt wohl kaum eine Duftfamilie, die hier so kritisch betrachtet wird wie Wasserdüfte - ich bin da keine Ausnahme. Ich kenne durchaus ein paar sehr schöne Aquaten, aber die meisten empfinde ich als entweder zu eindimensional und linear oder schlicht als zu artifiziell. Es ist nichts daran auszusetzen, ein ganzes Parfum um einen gleichbleibenden Kammerton herumzubauen - mit Vanille wurde das tausendfach getan, bisweilen wirklich schön - aber dafür muss man diesen Kammerton auch wirklich mögen. Und allzuoft verlassen sich Aquaten 'nur' auf ihre angestrengt jugendliche Maskulinität und auf so seltsam Klingendes (und Riechendes) wie 'Ozon-' oder 'Sky-Air-Akkorde' und geben so Raffinesse vor, wo dann keine ist.
Outremers Océane ist vergleichsweise ehrlich. Er ist unkompliziert und schlicht gemacht - und er verliert sich nicht in hochtrabendem Algen- oder 'ultramarinfarbenem Seetang'-Blödsinn - und verzichtet aber auch auf allzu aufschneiderische Disco- und 'Wo ich bin, da ist vorne'-Akkorde. Stattdessen zeichnet ein einfaches Dunkelblau auf die Haut. Er hat eine leicht grasige Komponente, etwas diffus Feuchtholziges - und ja doch - auch eine leichte Duschgelnote, ohne die ein Aquate ja kein Aquate wäre. Er ist ein nicht-leichter und nicht-tiefgründiger, aber doch nicht-belangloser Duft - so wie eine nächtliche (verbotene und gefährliche - nicht zu Hause nachmachen!) Runde im öffentlichen Freibad oder an einem abgelegenen Strand - mit Freunden, Flaschenbier und ohne Badehose.
Fazit: ich kenne nur wenige aquatische Parfums, für die viel Geld auszugeben sich lohnte - Hermessence Épice Marine etwa oder Profumum Romas Acqua di Sale. Outremers Océane kenne ich nur aus Geschäften in Frankreich und den USA - da kostet er fast nichts - aber wessen Weg er vielleicht doch mal kreuzt - eine wohlwollende Nase wert ist er allemal.
Outremers Océane ist vergleichsweise ehrlich. Er ist unkompliziert und schlicht gemacht - und er verliert sich nicht in hochtrabendem Algen- oder 'ultramarinfarbenem Seetang'-Blödsinn - und verzichtet aber auch auf allzu aufschneiderische Disco- und 'Wo ich bin, da ist vorne'-Akkorde. Stattdessen zeichnet ein einfaches Dunkelblau auf die Haut. Er hat eine leicht grasige Komponente, etwas diffus Feuchtholziges - und ja doch - auch eine leichte Duschgelnote, ohne die ein Aquate ja kein Aquate wäre. Er ist ein nicht-leichter und nicht-tiefgründiger, aber doch nicht-belangloser Duft - so wie eine nächtliche (verbotene und gefährliche - nicht zu Hause nachmachen!) Runde im öffentlichen Freibad oder an einem abgelegenen Strand - mit Freunden, Flaschenbier und ohne Badehose.
Fazit: ich kenne nur wenige aquatische Parfums, für die viel Geld auszugeben sich lohnte - Hermessence Épice Marine etwa oder Profumum Romas Acqua di Sale. Outremers Océane kenne ich nur aus Geschäften in Frankreich und den USA - da kostet er fast nichts - aber wessen Weg er vielleicht doch mal kreuzt - eine wohlwollende Nase wert ist er allemal.
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