Taurus
06.08.2022 - 02:23 Uhr
11
Top Rezension
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft

Beim Zeus

Die Kreationen von Parfums Sophiste hätten m. E. weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient. So fand ich den seinerzeit getesteten Sophisma mit seiner aromatischen Mandelkirschigen-Holznote mehr als gelungen und auch Guillotine, obwohl noch von mir unkommentiert, hat durchaus seinen Reiz.

Perseus ist da wieder ganz anders geartet. So kommt er mit einer beinahe galaktischen Menge an Kardamom, zitrischen Noten kombiniert mit einem guten Schuss Johannisbeere. Das geht schon gut in die süßlich-säuerliche Richtung. Etwas ungewöhnlich, aber ebenso vertraut.

Im weiteren Verlauf bleibt Perseus lieblich mit einem freundlichen fruchtig-muskatnussigen Einschlag. So verharrt der Duft relativ lang, ohne dass man weitere Entwicklungen wahrnimmt. Könnte mit der Dauer leicht zum Eintönigen tendieren, doch unangenehm oder gar langweilig ist dieser Zustand keineswegs. Man könnte sogar behaupten, dass dieses EdP eine sympathische Aura verströmt. Zum Drydown vernehme ich eine leise Anmutung von harzig-holzigen bis nussig-tonkabohnenartigen Nuancen.

Alles in allem geht dieser Zeussprössling einen positiv geebneten Weg. Das hier oft zitierte Brausepulver hatte ich da weniger im Sinn, eher erinnert er mich an eine subtil funkelnd-fruchtig süßliche Quelle, die beinahe niemals zu versiegen scheint, denn die Haltbarkeit ist vorbildlich. Und trotz des maskulinen Namensgebers ist Perseus der Prototyp eines geschmeidigen Unisex-Duftes.
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