Rose Cardin Pierre Cardin 1990
11
Sehr hilfreiche Rezension
Rosenritt auf Pegasus
Tupfen, Schnuppern, Augen nach oben, Lider zu - here comes the rose! Und zwar in 3D! Man steht sogleich mittendrin in einer wilden, nicht kastrierten reifen Blüte. Satt rosa ist sie - nein, eher pink, und verströmt ihre Essenz, als gäbe es kein Morgen. Dabei ist sie weder laut, noch seifig, wie manche befürchten mögen, noch süß - es ist einfach ein ursprünglich voller Duft, der mich hier anstrahlt.
Zu Beginn reitet der Duft auf einem flirrenden Lichtstrahl, was sage ich: er galoppiert! Er ist taufrisch und spritzig, und hinein geht's ins pralle Leben. Ein feiner Ritt ist das, die Haare fliegen, hebe mein Gewicht aus dem Wildrosen-Sattel, und das Ding unter mir scheint zum Fliegen abheben zu wollen. Und ich bin sowas von bereit...
Bald geht der Flug mit Pegasus zum gemütlicheren Kantergalopp über. Und nun erreicht mich auch wieder die Duftumgebung, die sich außerhalb meiner Wahrnehmung inzwischen verändert hat. Die Farbe ist ins tiefwarme Karminrot übergegangen, und die Blütenblätter beginnen sich über meinem Kopf zu schließen. Sehr intim wird es hier, die samtige Weichheit der Blütenblätter berührt mich fast körperlich.
Nicht nur Pegasus holt nun seine Flügel ein, um sich nieder zu legen, auch die Zeit scheint sich zu entschleunigen. Alles mag nun zur Ruhe kommen, aber nicht still, eher in gespannter Erwartung dessen, was sich aus den subtilen Bewegungen im Duftkosmos noch so herausschälen mag.
Und die Ruhe gebiert eine Dunkelfrucht-Fee, die ein transparentes Gewand behutsam über alles legt, so dass die Grenzen der bekannten Welt allmählich verwischen. Das dunkle Feenreich nimmt Raum und mich ein. Eine neue Welt steigt aus der Tiefe der nun violettschwarzen Blüte empor - oder ich zu ihr hinab!? -
Die ruhende Zeit dehnt sich aus, scheint alles zu verschlucken, sich einverleiben zu wollen. Was zunächst als schläfriger Dämmer daherkommt, öffnet sich nun dem zugewandten Betrachter und lädt ihn ein, sich seinem Mysterium anzunähern.
Nicht alles wird preisgegeben, eigentlich nichts - nur ein Gefühl, eine unbestimmte Ahnung von ... nein, es ist nicht greifbar, nicht in Begriffen fassbar. Für den Verstand ist es hier nur dunkel, dem Spürsinn hingegen scheinen sich kleine Haarrisse im Vorhang zu zeigen, die einen unwirklich hellen Raum dahinter vermuten lassen. Und den er vorsichtig erkunden möchte.
Doch mit weiterer Annäherung an die Nahtstelle zwischen den Welten verliert sich der Wunsch nach seiner Beforschung, wandelt sich in schlichtes, friedvolles Dasein...
Und in dem spüren meine Füße moosig weiche Erde, die fein nach Sandelholz duftet und von blühender Zistrose bewachsen ist. Das Glück dieser Erde erschließt sich in zarter Weise meinem tragenden Fundament und liebkost jede einzelne Zehe.
Es bleibt auch in der Basis rosig, nicht mehr wild verspielt, sondern gesetzt und zugewandt ernst. Es muss indes nicht's mehr getan oder geleistet werden. Es genügt, einfach auf das Leben zu schauen und sich am Erfahrungsaustausch der Tautropfen des Mooses mit denen der Rosen zu erfreuen.
Zu Beginn reitet der Duft auf einem flirrenden Lichtstrahl, was sage ich: er galoppiert! Er ist taufrisch und spritzig, und hinein geht's ins pralle Leben. Ein feiner Ritt ist das, die Haare fliegen, hebe mein Gewicht aus dem Wildrosen-Sattel, und das Ding unter mir scheint zum Fliegen abheben zu wollen. Und ich bin sowas von bereit...
Bald geht der Flug mit Pegasus zum gemütlicheren Kantergalopp über. Und nun erreicht mich auch wieder die Duftumgebung, die sich außerhalb meiner Wahrnehmung inzwischen verändert hat. Die Farbe ist ins tiefwarme Karminrot übergegangen, und die Blütenblätter beginnen sich über meinem Kopf zu schließen. Sehr intim wird es hier, die samtige Weichheit der Blütenblätter berührt mich fast körperlich.
Nicht nur Pegasus holt nun seine Flügel ein, um sich nieder zu legen, auch die Zeit scheint sich zu entschleunigen. Alles mag nun zur Ruhe kommen, aber nicht still, eher in gespannter Erwartung dessen, was sich aus den subtilen Bewegungen im Duftkosmos noch so herausschälen mag.
Und die Ruhe gebiert eine Dunkelfrucht-Fee, die ein transparentes Gewand behutsam über alles legt, so dass die Grenzen der bekannten Welt allmählich verwischen. Das dunkle Feenreich nimmt Raum und mich ein. Eine neue Welt steigt aus der Tiefe der nun violettschwarzen Blüte empor - oder ich zu ihr hinab!? -
Die ruhende Zeit dehnt sich aus, scheint alles zu verschlucken, sich einverleiben zu wollen. Was zunächst als schläfriger Dämmer daherkommt, öffnet sich nun dem zugewandten Betrachter und lädt ihn ein, sich seinem Mysterium anzunähern.
Nicht alles wird preisgegeben, eigentlich nichts - nur ein Gefühl, eine unbestimmte Ahnung von ... nein, es ist nicht greifbar, nicht in Begriffen fassbar. Für den Verstand ist es hier nur dunkel, dem Spürsinn hingegen scheinen sich kleine Haarrisse im Vorhang zu zeigen, die einen unwirklich hellen Raum dahinter vermuten lassen. Und den er vorsichtig erkunden möchte.
Doch mit weiterer Annäherung an die Nahtstelle zwischen den Welten verliert sich der Wunsch nach seiner Beforschung, wandelt sich in schlichtes, friedvolles Dasein...
Und in dem spüren meine Füße moosig weiche Erde, die fein nach Sandelholz duftet und von blühender Zistrose bewachsen ist. Das Glück dieser Erde erschließt sich in zarter Weise meinem tragenden Fundament und liebkost jede einzelne Zehe.
Es bleibt auch in der Basis rosig, nicht mehr wild verspielt, sondern gesetzt und zugewandt ernst. Es muss indes nicht's mehr getan oder geleistet werden. Es genügt, einfach auf das Leben zu schauen und sich am Erfahrungsaustausch der Tautropfen des Mooses mit denen der Rosen zu erfreuen.
10 Antworten
Guten Flug ins Neue Jahr 🎇
There's a crack in everything, that's where the light gets in.
Und ich bin sowas von bereit...