Audace Profumum Roma 2015

Ich wäre jetzt gerne in Gallipoli, ich wäre jetzt gerne in Apulien. Ich ginge durch die kleinen Gassen der Altstadt auf der Halbinsel, ließe mich treiben. Ginge in eine Bar auf einen Espresso und Pasticci und schaute hinauf auf das im Januar vermutlich aufgewühlte, eher gräuliche Meer.

Und ich trüge Audace. Denn in diese Jahreszeit, an diesen Ort passt Audace wunderbar.

Es ist so, wie ich die Luft in Gallipoli (allerdings im Spätherbst) in Erinnerung habe: Würzig, opulent, leicht süß und vor allem unglaublich sanft. Nichts beißt, nichts sticht, nichts nervt- pures Wohlgefühl, pure Freude. Der Name- audace bedeutet übersetzt tollkühn- will so gar nicht passen.

Audace ist einerseits typisch Profumum Roma: Schwer, lange Haltbarkeit, sehr ordentliche Sillage. Die hohe Konzentration und die Qualität der Duftöle sorgt, wie bei dieser Marke üblich, für ein sehr edles, sehr langanhaltendes, eher eindimensionales Dufterlebnis. Und für fleckige Kleidung, wenn man nicht aufpasst.

Und dann ist Audace wieder untypisch Profumum Roma: Kein Gourmand, keine explodierende, laute Süße.

Stattdessen ist Audace leise, dabei selbstbewusst, grün- grasig (Vetiver), dabei leicht süß (Tonka). Kraftvoll, aber edel. Den hohen Preis riecht man in jedem Moment.

Die Kommentarlosigkeit dieses im Profumum Roma- Katalog etwas untergegangenen Dufts möchte ich hiermit beenden. Audace ist auch im deutschen Winter großartig. Auch wenn man ihn lieber in Gallipoli trüge.