Dhanal Oudh Nashwah

Tamai
26.12.2021 - 10:52 Uhr
3
Hilfreiche Rezension
9
Preis
6
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft

Instabiler Gefahrenstoff

Um am Anfang gleich etwas die Überschrift aufzuräumen: Die Gefahrenstoffkennzeichnung bekommt dieser Duft vor allem wegen seiner unfassbaren Strahlung, gerade in der ersten halben Stunde.
Im Auftakt schlägt eine ruppige, geradezu ungezügelte aber noch nicht unangenehme Welle aus Muskat und kräftigem Oud entgegen. Bei dem Preis ein mit sehhhr großer Sicherheit ein synthetisches Agarwood, aber es wirkt gemeinsam mit dem immerzu präsenten Honig nicht zu synthetisch/scharf.
Leider findet hier auch sogleich das in meinen Augen größte Manko des Duftes seine erste Erwähnung.
Nachdem die Kopfnoten verfliegen, beginnt der Duft immer mehr zu zerfallen und sich für mich recht eindeutig in seine Einzelteile zu separieren. Das sehr schöne opening mit noch sehr präsentem Muskat, an Haselnuss erinnernde Hölzer und natürlich Oud gebettet auf einem recht Harmonischen Ambrox-Honig, weicht einem immer süßer werdenden, leicht milchigen Honig, welcher sich leider zunehmend mit dem Zedernholz (ich gehe aufgrund der für mich ganz leicht wahrnehmbaren Ammoniak Note von Cedar Atlas aus) beißt.
Daraus ergibt sich im Drydown eine leicht Übelkeit erregende süße, gepaart mit einer großen dosis ambroxan. Tatsächlich rieche ich in den letzten Stunden fast nur noch Ambroxan, Coumarin, Ethyl Vanillin o.ä. aus dieser Duftfamilie und ein leichter Honigakkord.
So kann man leider nicht mehr von einer Homogenen Verbindung sprechen, hier hapert es also ab dem letzten Drittel in der Formel deutlich.
Von Oud ist leider keine Spur mehr, weder auf der Haut noch auf dem Blotter.
Aus dem unfassbaren Preis jedoch ergibt sich meine doch durchaus positiv ausfallende Bewertung.

Und ein weiterer Punkt ist durchaus positiv:
Ob dieser (wie ich vermute) recht simplen Formulierung, ist dieser Stoff doch einen besonderen Blick für vorsichtige und Allergiker wert:
Kein Lilial (Butylphenyl methylpropional),
Lyral, BHT, Eichenmoos, Farnesol etc..
Lediglich Euginol, isoeuginol, Coumarin und Limonene finden sich unter der Allergenkennzeichnung. Durchaus überschaubar im Vergleich zum Durchschnitt.
1 Antwort