The Oud Caravan Rasei Fort. 2023
3
Hilfreiche Rezension
...und die karawane zieht hoffentlich lange nicht weiter...
okay, hier haben wir nun anfangs tatsächlich einen vertreter des vielgescholtenen "animalischen" ouds. was keineswegs negatives licht (oder schatten?) auf ihn werfen soll, sondern ihn für mich eher auszeichnet. und "animalisch" ist für meine begriffe schon das exponierteste prädikat mit dem ich ein oud belegen kann, dann da ich oud liebe, gibt es für mich kein "fäkal".
aber er ist weitaus mehr als nur das. wenn man einmal die duftnoten aus der einordnung anschaut, dann sieht man, daß sich so ziemlich jede anzugebende note aus dem diagramm in diesem elixier versteckt. und ihm all diese zugesprochenen noten zu entlocken ist kein kunstwerk, da es direkt nach dem aufspühen wie eine kleine explosion an sinnlichen eindrücken von der haut aufsteigt.
der erste eindruck könnte einen glauben machen, daß es etwas dishamonisch sei, als wären es zu gegensätzliche komponenten, als wäre es kurz von allem ein wenig zu viel.
zu viel dunkel, zu viel frisch, zu viel blüte, zu viel süße, zu viel säure. aber dieser eindruck legt sich sehr schnell und alle noten des mosaiks fügen sich in ein stimmiges gesamtbild.
umso erstaunlicher wird dieses komplexe duftgemälde der hundert farben, wenn man die zahlreichen noten des einordnungs-diagrammes mit den vergleichsweise überschaubaren noten der duftpyramide abgleicht. da zeigt sich erst, wie meisterlich verwoben dieser duft komponiert ist, wenn er sich in solch einer fülle an eindrücken entfaltet.
man bekommt hier wirklich so ziemlich jede der angegeben noten (natürlich auch immer dem individuellen empfinden eigen), aber niemals überwiegt eine der noten zu sehr und keine geht wirklich unter, jede bekommt ihren augenblick um präsent zu sein.
das eingangs angesprochene spiel aus licht und schatten beherrscht er perfekt. aber es ist nicht so, daß wir ein entweder-oder bekommen, sondern ein sowohl-als-auch. sind wir kurz im licht, so lockt er uns mit seinem schatten, gehen wir dann in den schatten, so verheißt er uns schon wieder licht.
ich erwischte mich, wie ich schon beim ersten verkosten auf teststreifen, diesen immer wieder in die hand nehmen musste, um nochmal und nochmal daran zu riechen, da ich es nie so wirklich "glauben" konnte, da ich den duft nie so ganz zu fassen bekam; aber er fasziniert mit jedem schnuppern, da er beständig mit all seinen noten spielt, fast als flatterten die einzelnen noten und nuancen wie schmetterlinge um die konstant erblühende knospe namens oud.
und dann endlich, auf den hals aufgetragen, sitzt man selbstzufrieden und genießt sich selbst, beobachtet fast meditativ, wie der duft aufsteigt, einen umgarnt und betört. man gefällt sich dabei, wenn man sich von seiner sinnlichkeit verführen lässt.
...na gut, ich sehe es ein, ich schwärme... ich gestehe, ich bin verliebt...
aber dennoch für mich eine wirklich fabelhafte handwerkskunst auf der höhe ihres könnens, die alle möglichkeiten in diesem duft voll ausschöpft.
normalerweise beurteile ich ja in der sterne-bewertung nie den preis eines parfüms. ich denke das ist immer eine sehr persönliche sache, welchen wert man einem duft, oder allgemein einem gegenstand, beimisst. manche menschen geben tausende oder millionen für ein gemälde aus, das anderen menschen keine 30 euro wert wäre, oder das ein anderer maler für ein paar hundert euro fertigen würde.
ja, 350,- euro für 30ml ist ein sehr stolzer preis. daher ist das hier ein duft, den ich nur sehr exklusiv und ausgewählt tragen werde. natürlich bin ich versucht, mir 1-2 flaschen auf vorrat zu kaufen, wenn es die finanzielle lage erlaubt. vielleicht auch dem wissen geschuldet, daß dieses goldstück aufgrund des enthaltenen vintage-ouds limitiert ist und es dieses meisterwerk so nie wieder geben wird. daher muss ich es wie den schatz hüten, der er auch ist.
aber auch dem preis zum trotz, sei jedem, der komplexe und doch stimmig komponierte ouds mit erkennbarem oudduft mag, empfohlen, ihn zumindest einmal zu testen. bevor man das gleiche geld für 100ml eines zwar guten duftes ausgibt, der aber nicht so restlos begeistern kann, wie dieser hier, investiere ich gerne mal in solche kunstwerke.
fort & manlé haben mich ja schon mit bojnokopff und late harvest begeistert, auch der neue qahwa ist fantastisch, aber hier hat er sich noch einmal selbst übertroffen.
hut ab, herr rasei fort
aber er ist weitaus mehr als nur das. wenn man einmal die duftnoten aus der einordnung anschaut, dann sieht man, daß sich so ziemlich jede anzugebende note aus dem diagramm in diesem elixier versteckt. und ihm all diese zugesprochenen noten zu entlocken ist kein kunstwerk, da es direkt nach dem aufspühen wie eine kleine explosion an sinnlichen eindrücken von der haut aufsteigt.
der erste eindruck könnte einen glauben machen, daß es etwas dishamonisch sei, als wären es zu gegensätzliche komponenten, als wäre es kurz von allem ein wenig zu viel.
zu viel dunkel, zu viel frisch, zu viel blüte, zu viel süße, zu viel säure. aber dieser eindruck legt sich sehr schnell und alle noten des mosaiks fügen sich in ein stimmiges gesamtbild.
umso erstaunlicher wird dieses komplexe duftgemälde der hundert farben, wenn man die zahlreichen noten des einordnungs-diagrammes mit den vergleichsweise überschaubaren noten der duftpyramide abgleicht. da zeigt sich erst, wie meisterlich verwoben dieser duft komponiert ist, wenn er sich in solch einer fülle an eindrücken entfaltet.
man bekommt hier wirklich so ziemlich jede der angegeben noten (natürlich auch immer dem individuellen empfinden eigen), aber niemals überwiegt eine der noten zu sehr und keine geht wirklich unter, jede bekommt ihren augenblick um präsent zu sein.
das eingangs angesprochene spiel aus licht und schatten beherrscht er perfekt. aber es ist nicht so, daß wir ein entweder-oder bekommen, sondern ein sowohl-als-auch. sind wir kurz im licht, so lockt er uns mit seinem schatten, gehen wir dann in den schatten, so verheißt er uns schon wieder licht.
ich erwischte mich, wie ich schon beim ersten verkosten auf teststreifen, diesen immer wieder in die hand nehmen musste, um nochmal und nochmal daran zu riechen, da ich es nie so wirklich "glauben" konnte, da ich den duft nie so ganz zu fassen bekam; aber er fasziniert mit jedem schnuppern, da er beständig mit all seinen noten spielt, fast als flatterten die einzelnen noten und nuancen wie schmetterlinge um die konstant erblühende knospe namens oud.
und dann endlich, auf den hals aufgetragen, sitzt man selbstzufrieden und genießt sich selbst, beobachtet fast meditativ, wie der duft aufsteigt, einen umgarnt und betört. man gefällt sich dabei, wenn man sich von seiner sinnlichkeit verführen lässt.
...na gut, ich sehe es ein, ich schwärme... ich gestehe, ich bin verliebt...
aber dennoch für mich eine wirklich fabelhafte handwerkskunst auf der höhe ihres könnens, die alle möglichkeiten in diesem duft voll ausschöpft.
normalerweise beurteile ich ja in der sterne-bewertung nie den preis eines parfüms. ich denke das ist immer eine sehr persönliche sache, welchen wert man einem duft, oder allgemein einem gegenstand, beimisst. manche menschen geben tausende oder millionen für ein gemälde aus, das anderen menschen keine 30 euro wert wäre, oder das ein anderer maler für ein paar hundert euro fertigen würde.
ja, 350,- euro für 30ml ist ein sehr stolzer preis. daher ist das hier ein duft, den ich nur sehr exklusiv und ausgewählt tragen werde. natürlich bin ich versucht, mir 1-2 flaschen auf vorrat zu kaufen, wenn es die finanzielle lage erlaubt. vielleicht auch dem wissen geschuldet, daß dieses goldstück aufgrund des enthaltenen vintage-ouds limitiert ist und es dieses meisterwerk so nie wieder geben wird. daher muss ich es wie den schatz hüten, der er auch ist.
aber auch dem preis zum trotz, sei jedem, der komplexe und doch stimmig komponierte ouds mit erkennbarem oudduft mag, empfohlen, ihn zumindest einmal zu testen. bevor man das gleiche geld für 100ml eines zwar guten duftes ausgibt, der aber nicht so restlos begeistern kann, wie dieser hier, investiere ich gerne mal in solche kunstwerke.
fort & manlé haben mich ja schon mit bojnokopff und late harvest begeistert, auch der neue qahwa ist fantastisch, aber hier hat er sich noch einmal selbst übertroffen.
hut ab, herr rasei fort
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