Lui Rochas Rochas 2003

Ich bin eine Frau, aber ich habe ein ausgesprochenes Fable für edle Männerdüfte, die ich nur zugerne an meinem Mann erschnuppere. So empfinde ich Lui von Rochas:

Lui, das klingt für mich wie der Kosename von König Ludwig XIV.
Sobald ich Lui aufsprühe, fühle ich mich im Geiste nach Frankreich, Versailles um 1700 zurückversetzt. Ich sehe König Ludwig XIV. "Lui" im Park von Versailles durch die sonnengestreichelten Gärten stolz flanieren, umringt von einer Traube Märtessen, die seinem Duft verfallen, ihm "Lui, Lui" zurufen. Obwohl das mit der damaligen Realität wohl recht wenig zutun gehabt hat. Man erinnere sich an Sprüche wie: "Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es Euch nicht geschmecket?". Und daran, dass damals Puder einer Körperhygiene, die ein Bad beinnhaltete, oft vorgezogen wurde.

Schon in der Kopfnote duftet es nach Neroli, Zitrone, aber auch irgendwie schon holzig.

Die Herznote bringt ihre gesamte Eleganz mit einem edlem Holzduft zum Ausdruck. Bisongras kann ich persönlich nicht herausriechen, aber vielleicht ist es das, was dieses königliche Wässerchen so edel wirken lässt.

In der Basisnote bilden Patchouli, Amber und eine Prise Vanille einen maskulinen, männlichen Abschluß, der stundenlang anhält...Puh, beinahe hätte ich Abgang geschrieben.

Irgendetwas anderes muss in Lui noch enthalten sein, was diesen Duft so elegant wirken lässt. Mag sein, dass es das Zusammenspiel der einzelnen Holzkomponenten mit dem Bisongras ist. Die Haltbarkeit von Lui ist enorm, finde ich.

Ich empfinde Lui als eines der besten Düfte von Rochas, aber Parfumempfinden ist ja subjektiv, so dass es durchaus sein kann, dass andere es gar nicht mögen und es mit Mottenpulver oder ähnlichem vergleichen.
Für mich aber gilt:

Lui, das ist maskulin und dennoch edel, elegant und königlich zugleich und ruft in mir die Träumerin hervor.