Tiger By Her Side 2017

Ergreifend
31.01.2019 - 07:59 Uhr
16
Top Rezension
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft

Coromandel Overkill


Tiger by her side mag zwar ein sehr spannender Name sein, doch der Inhalt ist eigentlich dass, was man schon lange kennt. Man muss da auch nicht lange überlegen, um drauf zu kommen, dass hier Coromandel in der Flasche sitzt, wenn auch ziemlich süß und deutlich dichter, als das Produkt aus dem Hause Chanel.

Der Duft an sich startet schon deutlich harzig, dicht und hat eine leichte Aura, die mit Zimt geschwängert ist.
Viel Süße kommt hinzu, welche sich kreuz und quer durch den Duft schiebt.
Patchouli kracht ein wie eine Bombe und lässt lange nicht locker.
Schöner Duft, ja da gibt es nichts, doch ist mir die Süße, die sich mit der Zeit immer mehr und mehr ausbreitet und mir die Luft weg schnürt, doch deutlich zu viel.
Ein bisschen weniger, hätte viel mehr gepasst und hätte den Tiger neben mir, doch deutlich zum Schnurren gebracht. Auch wäre dieser viel zahmer, als er jetzt ist.

Eigentlich ist Tiger by her side viel zu frech und zu hyperaktiv. Etwas unrundes ebbt im Duft mit.
Es ist nicht nur die Süße - etwas fehlt mir hier, um gnadenlos in eine Euphorie zu versinken.

Auch der angenehme Geruch von seichten Weihrauch macht dieses Gefühl nicht satter.
Im Gegenteil. Der Rauch kehrt ziemlich schwach in den Duft ein und versetzt ihm einen Hauch,
von feuchten, dunklen Keller. So als würde der Tiger im schummrigen Licht des Kellers auf seinen Henker warten.
Ein richtiger Overkill in meinen Augen ist dann auch noch, die Tatsache, dass Patchouli dermaßen im Harz einsackt, als würde es für immer dort bleiben und es pickt wirklich extrem an meinem Empfinden, so dass ich den Duft auch nicht lange aushalten kann, ohne dass er mich nicht nervt.

Die Haltbarkeit und die Sillage sind wirklich beachtlich und stehen Chanel, um nichts nach.
Doch weniger, ist manchmal mehr lautet hier die Devise.

Kaufkandidat ist es keiner, denn Chanel besitze ich schon eine Weile und finde ihn deutlich runder als wie den Tiger, der neben mir eigentlich sanft dahin tapsen sollte.
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