Ergreifend

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1 - 5 von 442
Ergreifend vor 29 Tagen 13 10
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6
Duft
Weißer Schnee für die Kaiserin
Bald jährt sich der Todestag, der Kaiserin Sissi. Vor 125 Jahren, durch die Hand eines Attentäters, kam sie damals um. Sissi, die zu Lebzeiten scheinbar nicht gerade eine überaus große Rolle gespielt hat, ist in unserer heutigen Zeit, mehr als präsent. Es gibt unzählige Serien, Filme und Bücher über die geheimnisvolle, extravagante Sissi.

Ein Buch Sisi - das geheime Leben, gibt viel Auskunft über das Leben der Kaiserin. Nicht nur erfreuliches steht dort geschrieben, auch die Depressionen werden angeschnitten und auch die Frage, ob sie kokainsüchtig war, da man damals eine Kokainspritze bei ihr fand. Doch es war eine andere Zeit. Kokain war frei verkäuflich und auch Sigmund Freud erforschte dieses Gebiet. Das Behandeln von Melancholie, heute wohl besser bekannt als Depression.

Kommen wir aber zum Duft. Mit Kokain hat er nicht viel zu tun, dennoch gibt es hier reichlich weißen Schnee für die Kaiserin. In Form von weißen Blüten, mit Frost durchsetzt, würzig angehaucht durch Pfeffer und Muskat. Eine Brise Nelke gibt's obendrauf. Der Duft ist bespickt mit leicht süßlichen Noten und hat etwas filigranes an sich. Puder überdeckt mit der Zeit das Ganze. Es wirkt so, als hätte man eine alte Spieluhr, nach einer halben Ewigkeit wieder geöffnet. Das Ganze ist aber nicht sonderlich haltbar und es gibt keine Tiefe, aber bei dem Preis kann man eigentlich nicht meckern. Wahrscheinlich wurde es einfach nur fürs Auge gemacht und nicht für feine Nasen.

Der Mythos Sissi lebt heute noch immer, aber dieser Duft hier wird ihr sicherlich nicht gerecht.

Ich habe den Duft auf Willhaben entdeckt, aber erreichen tut er mich nicht. Mir zu weißblütig, zu staubig, pudrig. Hat was Altbackenes an sich. Der Flakon ist jedoch schön gehalten, im Vintage Stil und macht sich sicherlich gut in so einer Sammlung, deshalb wurde er an eine Kollegin verschenkt, die alles was mit Sissi zu tun hat, sammelt. Ich steh mehr auf Klimt.
10 Antworten
Ergreifend vor 1 Monat 12 10
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
5
Duft
Des einen Freud des anderen Leid
Murmur ist einer der Düfte, die ziemliche Kontroversen aufzeigen kann.
Er ist aber auch ein Duft, den man entweder mag oder aber gar gänzlich hassen kann.
Mit Sicherheit ist er aber so, dass er sich an die Fersen haftet und dort für eine lange Zeit verharrt. Mein Mann meinte ich würde riechen, wie ein altes, schmuddliges Sofa, welches von einer alten Katze besudelt wurde. Da könnte nicht mal ein Enzymreiniger helfen. Es hat durchaus gleich von Anfang an, einen saftigen, klaren, animalischen Hauch, jedoch deutlich untersetzt mit einer feinen, aber seichten und süßen Note. Erinnert mich ein wenig an kräftigen Kakao. Für mich durchaus interessant, die Kombination.

Was jedoch alles zu Nichte macht, ist im Verlauf, dieser viel zu schwere, schmierige Duft von Patchouli. Keine Tiefe, keine warmen, erdigen Töne. Es ist irgendwie als hätte man Öl mit Patchouli vermischt. Passt irgendwie nicht zu der anfangs süßen animalischen Note. Rosenwasser kommt, zu meinem Leid, auch noch dazu. Jedoch nicht frisch und keck, sondern vielmehr abgestanden und schon nit Algen besetzt.

So steht er eine halbe Ewigkeit. Hat keine Seele, keinen Geist. Er treibt im Algenwasser rum. Nach einer langen Zeit kommt dann was Würziges daher, schiebt holzige Töne in den Duft, die jedoch durch das Rosenwasser nicht an die Oberfläche gelangen. Das süße und animalische Getue ist jedoch noch vorhanden, aber verliert deutlich an Bedeutung.

Zum Ausklang bleibt nur mehr ein seichtes Pfützchen von Rose, Holz und Patchouli. Das Schmierige und Ölige habe ich auch bis zum Schluss nicht aus den Gedanken und aus der Nase bekommen. In dieses Pfützchen hat sicherlich ein Kätzchen ihr Geschäft verrichtet.

Schade, zumal er den Eindruck machte, mehr Potenzial zu haben.
Aber vielleicht gefällt diese Kombination jemand anderem.

Des einen Freud des anderen Leid. Eben. So wie oft.
10 Antworten
Ergreifend vor 1 Monat 15 11
7
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
3.5
Duft
Es geht eine Träne auf Reisen

Das Lied kam mir unter, nachden ich den Film 'Der goldene Handschuh' gesehen habe.
Schmunzeln musste ich da, denn es hat ziemlich viel Schmalz und Kitsch in sich, auch wenn der Beigeschmack sehr bitter ist, wenn man bedenkt, was der Film erzählt. Traurig und erschreckend zugleich.

Wie es in der Bude eines Täters riecht, der mit Wunderbäumen seine Taten übertünchen will, mag man sich kaum vorstellen, aber eins ist sicher - Abyssis würde wohl hier reinpassen.

Schwülstige Atmosphäre, eine stark penetrane, feuchtwarme erdige Note, die sich tief in die Luft hängt und diese mit einem eigenartigen Film von Schmalz überzieht. Tränen, die in das eigenartige Geschwülst hineinfallen - salzig, bitter, dann wiederum süß. Eine sehr eigenartige Kreation, was hier LI aufstellt. Mit der Zeit wirkt der Duft ein wenig "fischig", teils angeranzt. Die Erde wird dabei immer fester, der schmalzige Überzug bleibt hingegen. Es ist immer abwechselnd süß und bitter zugleich. Im Herzen dann ein Schub von Animalismus, eingedeckt von einer staubigen Schicht Holz. Etwas Zitrik nehm ich war, eingeschlossen in einem modrigen Porzellangefäß. So scheidet der Duft alle Geister dieser Welt. Er gleitet ranzig dahin, wirkt dann zum Schluss leicht flüssig, wieder warm, feucht, erdig. Und dann wieder dieser komische Beigeschmack von bittersüßen Tränen, ehe er sich in der schwülstigen Luft auflöst, als wäre er nie dagewesen.

Sillage und Haltbarkeit eher mau. Der Duft an sich sehr eigenartig und untragbar. Kunst kann viel: bezaubern, erstaunen und überwältigen. Ich persönlich sehe hier keine Kunst, sondern eine Erschaffung von bösen Stoffen, die mir Tränen in die Augen treiben.
11 Antworten
Ergreifend vor 1 Monat 19 16
5
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
6.5
Duft
Discofieber

Ihr fragt euch, wie ich auf die Überschrift komme?
Nun ja, der Duft riecht so , wie meine Jugendzeit.
Vor allem die Zeit, wo ich zum Ausgehen bereit war und all die Gerüche und Lichter der neuen, mir sich offenbarenden Welt, in mich aufsog, wie ein Schwamm.
Die neue Donna riecht nach Disco, nach ausschweifenden Nächten - eingelegt in viel Süß und vor allem auch Alkohol. Wodka und Red Bull Peach und solche Sachen.

Der Duft ist überspickt mit Süße der Vanille und viel Creme, dazu noch äußerst orangenblütenlastig, mit einem starken Nachdruck von Pfirsich. Erinnert mich tatsächlich an Classique von JPG. Der Duft ist an sich nicht schlecht und er vermittelt auch das gewisse Etwas, was Jugendlichkeit und Süße verkörpert, aber mir persönlich ist er einfach zu schrill und viel zu schwer. Der Flakon gefällt mir leider auch nicht, da ich schrille Farben absolut nicht bevorzuge. Hat einen plastischen Eindruck, aber vielleicht wurde das direkt so gewählt, da ja manche derzeit in einem regelrechten Barbierausch sind. By the way - der Duft würde gut zu Barbie passen.

Wer aber das Discofieber in sich auslösen will und auch mal an die jungen Jahre aufdenken will, ist hier vollkommen richtig. Der Duft ist nicht all zu schwierig zu tragen, Sprünge gibt es da gar keine. Er ist geradlinig süß und cremig. Schön gepudert, das Pfirsichpopöchen, wobei die Puderschicht sich deutlich lange hält und der Duft auch eine füllende Sillage ausweist.
16 Antworten
Ergreifend vor 2 Monaten 28 20
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
4.5
Duft
Das Licht ausgemacht
Burberry hat sich sprichwörtlich mit diesem Duft ins Aus geschossen bzw. das Licht ausgemacht. Da haben die kreativen Köpfe wahrscheinlich eher im Dunkeln gemunkelt, was sie wohl als Nächstes rausbringen. Ich möchte aber keineswegs den Duft in den Dreck ziehen denn es gibt natürlich, wie überall, Liebhaber, dennoch muss ich gestehen, dass dies einer der belanglosesten Düfte ever ist, welche ich getestet habe. Der Preis dafür mag ziemlich frech rüberkommen, denn für die Performance und Qualität, kann ich mich auch beim Drogeriemarkt bücken und dafür aber deutlich weniger ausgeben. Absurdum auf höchstem Level, wenn man das Preis-Leistung Verhältnis betrachtet.

Goddess, alleine schon der Name, passt überhaupt nicht ins Bildnis dessen, was hier offenbart wird. Starten tut er ziemlich spröde, angehaucht mit spritziger, künstlicher Süße, welche nur auf Vanille und Puder ausgelegt ist. Nicht cremig, eher staubig. Wo da Lavendel drinnen sein soll, weiß ich nicht. Denn im gesamten Verlauf ist davon nichts zu riechen. Nicht mal ansatzweise. Mit der Zeit wird der Duft deutlich stumpf. Es ist nur ein Bildnis von Vanille und Puder, welche sich zu Staub vermischen und in der heißen Luft verpuffen. Das war's dann auch schön. Ich gähne vor lauter Langeweile. Das einzige Positive an diesem Duft ist der Flakon und dass er nicht ewig hält. Ihm geht schnell die Puste aus und das ist auch gut so.

Burberry kann es deutlich besser, was Düfte anbelangt, dies jedoch war ein einziger Schuss in den Ofen. Ohne jegliche Kreativität und Leidenschaft. Da nützt es auch nichts, dass man dem Duft so einen tollen Namen gibt. Es ist leider nur mehr Schein als Sein. Sollte man so etwas mögen, dann empfehle ich die unzähligen Düfte bei den großen Drogerien, welche aber unter 15€ liegen.
20 Antworten
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