26.03.2022 - 15:50 Uhr
4ajbukoshka
74 Rezensionen
4ajbukoshka
Sehr hilfreiche Rezension
22
Wespe vs. Schmetterling
Es ist Frühling. Gut gelaunt und hoch motiviert voller Vorfreude auf die Arbeit, die der Tag bereithält, greift T. aus T. zu dem schweren, mit Kunststoff ummantelten Flakon.
Trotz ihrer weiblich, erwachsen anmutenden rundlichen Form nimmt Tshajbukoshka Yara als sehr jung wahr und wird sie wohl auch in vierzig Jahren noch mit Herzchen auf den Augen ansehen und sich denken, wie süß sie doch ist. Fast noch ein Kind, lieblich, naiv, irgendwie unausgereift und dennoch ernstzunehmen. Respekt kennt schließlich kein Alter, ebensowenig wie Zuneigung.
Tshajbukoshka ist voll davon, für Yara, den Schmetterling in hellrosa Gewand, der an der Grenze zu holzrussischer Protzeritis tanzt und doch sicher und stabil dasteht.
Yara öffnet stark alkoholisch. Wie bei Drogeriedüften von LaRive und Konsortien kneift man hier vielleicht besser kurz die Nase zu. Oder auch nicht, denn begleitet wird der alkoholische Eindruck von einem süßen Früchtchen. Tangerine, Mandarine, keine Ahnung. Ohne Spickzettel (aka Duftpyramide) könnte man wohl beinahe jede beliebige etwas übersüße Zitrusfrucht hier hineininterpretieren.
A propos „Duftpyramide“: Diese verspricht im Original Moschus und Oud. Im Hintergrund ist tatsächlich etwas zu erahnen, das den Duft und dessen Verlauf zweidimensional macht und ihm etwas mehr Tiefe gibt, aber… diese Erwähnung ist gewissermaßen redundant, merkt man davon nur etwas, wenn man die Nase so nah ans Handgelenk hält, dass andere, in Erwartung von Gestank, wohl aktuell froh sind, eine Maske zu tragen und nichts davon mitzubekommen.
Von Yara bekommt man allerdings sehr wohl etwas mit. Mit der Leichtigkeit des Flügelschlags eines Schmetterlings verfliegt und macht die Kopfnote Platz für ein Herz aus Kuchen mit Vanillecremepudding zwischen den Teigschichten. Dieser Eindruck ist wohl Heliotrop geschuldet, der „Vanilleblume“, wie sie oft genannt wird.
Abgesehen davon riecht Tshajbukoshka Kuchenteig, fluffigen, hellen Kuchenteig, der sich gut als Ummantelung der Creme dazwischen macht.
Marshmallow- und Gourmandfreund*innen könnten hieran größte Freude haben, Diabetiker*innen ebenso.
Die tropischen Noten umwehen in Form von gezuckerten Dosenfrüchten, gekommen, um zu bleiben.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Yara morgens/ vormittags aufgetragen auch am Abend noch präsent ist.
Manchmal, im Winter, sprüht Tshajbukoshka gegen spätem Nachmittag ein Mal nach. Bei warmen Temperaturen scheint Yara aber länger verweilen zu wollen, weshalb sie vielleicht keine Begleitung für den Sommer werden wird.
Hier könnte man in „Schwülheit“ erschlagen werden.
Im Hier und Jetzt ist allerdings Frühling - und da passt Yara hervorragend hinein, wie ein Schmetterling, der aus dem Winterschlaf erwacht.
Wenn er das tut, ist das übrigens gerade hierzulande ein besonders großer Grund zur Freude. Denn in Deutschland ist es zum Überwintern für die meisten Schmetterlinge zu kalt.
Was hat Yara mit der Überschrift zu tun? Anlass für die heutige Rezension sowie das Statement war folgende Situation:
In der Küche am Laptop sitzend und eine der Katzen, die es sich auf dem Tshajbuschoß bequem gemacht hatte, streichelnd, bemerkte Tshajbukoshka ein Summen. Es kam von einer Wespe, einer Mutantenwespe, blin! Das Tier war etwa drei cm lang. Woah. Wie ist die hier reingekommen? Durch das Insektenschutzgitter in der Küche wohl kaum.
Tshajbukoshka in Gedanken: Gaaaanz ruhig. Wenn ich mich nicht bewege, fliegt sie vielleicht weiter und bemerkt mich nicht.
Die Wespe hatte offenbar andere Pläne und flog gerade auf Tshajbukoshka zu.
Tshajbukoshka als Wespenstichallergiker*in presste vorsorglich die Lippen aufeinander und fing leider sogleich an, panisch zu quietschen. Das Katerchen auf ihrem Schoß klappte die Ohren nach hinten und sprang vom Stuhl.
Tshajbukoshka dachte noch: Bitte bitte, hau ab und stich uns nicht, um sogleich aufzuspringen und panisch durch die Wohnung zu rennen, sehr zum Missfallen der Katzen.
Das Gute: Die Fettwanstwespe (oder vielleicht war es auch eine Hornisse) flüchtete darauf durch das Badezimmerfenster nach draußen, vielleicht beleidigt, weil sie nichts vom Kuchen abbekommen hat.
Obwohl Yara hervorragend in den Frühling passt und nebst Appetit auch gute Laune macht, überlegt sich Tshajbukoshka das nochmal, wenn die Wespen- und Hornissenbros draußen auch auf Schmetterlinge abfahren.
Ein zweites Mal würde T. aus T. Yara wohl auch nicht kaufen, dafür ist der alkoholische Start etwas zu störend und spricht gegen Qualität, die es wert wäre, nachgekauft oder gar bei Einstellen gebunkert zu werden.
Yara kam allerdings als Geschenk in Tshajbukoshkas Leben.
Und so genießt T. aus T. die Präsenz und das Motivationshoch, das der wunderschöne Schmetterling mitbringt.
Trotz ihrer weiblich, erwachsen anmutenden rundlichen Form nimmt Tshajbukoshka Yara als sehr jung wahr und wird sie wohl auch in vierzig Jahren noch mit Herzchen auf den Augen ansehen und sich denken, wie süß sie doch ist. Fast noch ein Kind, lieblich, naiv, irgendwie unausgereift und dennoch ernstzunehmen. Respekt kennt schließlich kein Alter, ebensowenig wie Zuneigung.
Tshajbukoshka ist voll davon, für Yara, den Schmetterling in hellrosa Gewand, der an der Grenze zu holzrussischer Protzeritis tanzt und doch sicher und stabil dasteht.
Yara öffnet stark alkoholisch. Wie bei Drogeriedüften von LaRive und Konsortien kneift man hier vielleicht besser kurz die Nase zu. Oder auch nicht, denn begleitet wird der alkoholische Eindruck von einem süßen Früchtchen. Tangerine, Mandarine, keine Ahnung. Ohne Spickzettel (aka Duftpyramide) könnte man wohl beinahe jede beliebige etwas übersüße Zitrusfrucht hier hineininterpretieren.
A propos „Duftpyramide“: Diese verspricht im Original Moschus und Oud. Im Hintergrund ist tatsächlich etwas zu erahnen, das den Duft und dessen Verlauf zweidimensional macht und ihm etwas mehr Tiefe gibt, aber… diese Erwähnung ist gewissermaßen redundant, merkt man davon nur etwas, wenn man die Nase so nah ans Handgelenk hält, dass andere, in Erwartung von Gestank, wohl aktuell froh sind, eine Maske zu tragen und nichts davon mitzubekommen.
Von Yara bekommt man allerdings sehr wohl etwas mit. Mit der Leichtigkeit des Flügelschlags eines Schmetterlings verfliegt und macht die Kopfnote Platz für ein Herz aus Kuchen mit Vanillecremepudding zwischen den Teigschichten. Dieser Eindruck ist wohl Heliotrop geschuldet, der „Vanilleblume“, wie sie oft genannt wird.
Abgesehen davon riecht Tshajbukoshka Kuchenteig, fluffigen, hellen Kuchenteig, der sich gut als Ummantelung der Creme dazwischen macht.
Marshmallow- und Gourmandfreund*innen könnten hieran größte Freude haben, Diabetiker*innen ebenso.
Die tropischen Noten umwehen in Form von gezuckerten Dosenfrüchten, gekommen, um zu bleiben.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Yara morgens/ vormittags aufgetragen auch am Abend noch präsent ist.
Manchmal, im Winter, sprüht Tshajbukoshka gegen spätem Nachmittag ein Mal nach. Bei warmen Temperaturen scheint Yara aber länger verweilen zu wollen, weshalb sie vielleicht keine Begleitung für den Sommer werden wird.
Hier könnte man in „Schwülheit“ erschlagen werden.
Im Hier und Jetzt ist allerdings Frühling - und da passt Yara hervorragend hinein, wie ein Schmetterling, der aus dem Winterschlaf erwacht.
Wenn er das tut, ist das übrigens gerade hierzulande ein besonders großer Grund zur Freude. Denn in Deutschland ist es zum Überwintern für die meisten Schmetterlinge zu kalt.
Was hat Yara mit der Überschrift zu tun? Anlass für die heutige Rezension sowie das Statement war folgende Situation:
In der Küche am Laptop sitzend und eine der Katzen, die es sich auf dem Tshajbuschoß bequem gemacht hatte, streichelnd, bemerkte Tshajbukoshka ein Summen. Es kam von einer Wespe, einer Mutantenwespe, blin! Das Tier war etwa drei cm lang. Woah. Wie ist die hier reingekommen? Durch das Insektenschutzgitter in der Küche wohl kaum.
Tshajbukoshka in Gedanken: Gaaaanz ruhig. Wenn ich mich nicht bewege, fliegt sie vielleicht weiter und bemerkt mich nicht.
Die Wespe hatte offenbar andere Pläne und flog gerade auf Tshajbukoshka zu.
Tshajbukoshka als Wespenstichallergiker*in presste vorsorglich die Lippen aufeinander und fing leider sogleich an, panisch zu quietschen. Das Katerchen auf ihrem Schoß klappte die Ohren nach hinten und sprang vom Stuhl.
Tshajbukoshka dachte noch: Bitte bitte, hau ab und stich uns nicht, um sogleich aufzuspringen und panisch durch die Wohnung zu rennen, sehr zum Missfallen der Katzen.
Das Gute: Die Fettwanstwespe (oder vielleicht war es auch eine Hornisse) flüchtete darauf durch das Badezimmerfenster nach draußen, vielleicht beleidigt, weil sie nichts vom Kuchen abbekommen hat.
Obwohl Yara hervorragend in den Frühling passt und nebst Appetit auch gute Laune macht, überlegt sich Tshajbukoshka das nochmal, wenn die Wespen- und Hornissenbros draußen auch auf Schmetterlinge abfahren.
Ein zweites Mal würde T. aus T. Yara wohl auch nicht kaufen, dafür ist der alkoholische Start etwas zu störend und spricht gegen Qualität, die es wert wäre, nachgekauft oder gar bei Einstellen gebunkert zu werden.
Yara kam allerdings als Geschenk in Tshajbukoshkas Leben.
Und so genießt T. aus T. die Präsenz und das Motivationshoch, das der wunderschöne Schmetterling mitbringt.
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