Padparadscha Satellite 2003

Nun- Indienassoziationen erfüllt er nun vielleicht nicht. Vielleicht aber doch.Wenn auch nicht ganz.Und ganz anders.
Man denke sich einen indischen Palast wie aus dem Bilderbuch.Alle Klischees aufgefahren.
Dort sitzt nämlich der dicke Mahardascha mit wuchtigem Schnauzbart unterm Turban ganz gerade auf seinem Kissen. Er trägt einen ebenso wuchtigen Duft mit Patchouly, Hölzern und Gewürzknaller.
Doch was ist das? Was weht da gerade herein?Sein englischer Butler. Irgendwie schwant mir was. Der steife Kerl hat sich gerade mal wieder einen Wacholderschnaps hinter geholfen. Tut er öfter.Diskret. Riecht man aber.Und wie!.Butler serviert Gewürztee, verschwindet wieder.Hilft sich wieder einen hinter.Genever. Streut bisschen Pfeffer und Chillie hinterher. Säuft nämlich ein bisschen. Sehr viel bisschen.Und immer öfter.Dem Herrn zu Diensten? Sehr wohl. Streift dabei den Jasmin? Nee!Blumiges ist gar nicht sein Ding.Später Holziges, nun ja, ziemlich massiv das Tablett.,immer noch durchtränkt von einigen Tropfen Wacholderwässerchen.
Padparadscha ist ein sehr interessanter, sehr herber Duft, unisex, für alle, die intensive,unrunde, eigenwillige Sachen mögen. Für mich an Tagen, an denen ich mich durchboxen muss, sozusagen als Wegzehrung.Auf der Haut, nicht im Magen!
Dem Maharadscha hat der Padparadscha die Show gestohlen.Der Täter war wieder mal der Butler.
Nichts Indien- wir werden uns müssen dreinfindien.Aber der alte, leicht verschrobene Kerl ist wirklich auch nicht zu verachten.Sehr eigenwillig, aber faszinierend.