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30.01.2011 - 16:38 Uhr
Apicius
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Apicius
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10
Blumen für den Herrn?
Die Parfums von Silke Wilhelm I., vor allem aber Embrace, finde ich in Parfümerien meist bei den Herrendüften. Das irritiert, denn Embrace präsentiert sich als schweres, florales Parfum - dunkel und sinnlich! Auf den ersten Blick ist Embrace ein klassischer, floraler Damenduft - was für den Abend und den ganz großen Auftritt! Man mag es für einen Schachzug des Marketings halten: einfach behaupten, es sei ein Herrenduft oder wenigstens unisex, dann wird es schon gekauft werden von den heimlichen Verehrern von Chanel No.5 und anderem!
Auch mich hat Embrace beeindruckt, darum nahm ich mir vor, es genauer anzuschauen. Unfassbar - bei Schnitzler werden die Silke Wilhelms verramscht, für 20 € und mit leichten Lagerspuren! Da hab ich nicht lange gefackelt und Embrace nach Hause getragen. Doch kann Embrace wirklich hohe Erwartungen erfüllen?
Nun ja, einen großen Auftritt gibt es - alle Kraft, alle Komplexität und Subtilität liegt hier im Anfang. Da liefert sich ein schweres Blumenbouquet eine regelrechte Schlacht mit schönen zitrischen und orangigen Noten, wobei auch noch ordentlich Pfeffer drin ist. Spektakulär wird das kontrastiert von einem sehr dunklen Hintergrund, den ich nicht näher bestimmen kann. Doch die Gegner dieser Schlacht verfolgen alle dasselbe Ziel - den spontanen Sofortkauf!
Im Mittelpunkt des floralen Bouquets steht nach meinem Empfinden der Ginster. Gelbe Blüten, wenn sie in Massen auftreten - egal ob Ginster, Lupine, Sonnenblume oder Raps - sind sehr, sehr anstrengend. Wer an einem schwülwarmen Sommertag an einem Feld mit gelben Blüten vorbeikommt, fühlt sich eher erdrückt als erfrischt. Auch blühende Ginsterbüsche im Frühjahr muten dem Spaziergänger allerhand zu.
Schnell haben die Zitrusnoten die Schlacht verloren. Vor meinem Auge entsteht eine surreale Landschaft aus unendlichen, blühenden Ginstersträuchern, die hellgelb vor einem fast schwarzen, gewittrigen Horizont stehen.
Das ist zuviel für meine Nase, hier kommt Embrace zum Stillstand. Nur direkt auf der Haut rieche ich noch was: viel zu starke gelbe Blumen, irgendwas Dunkles und jetzt auch unangenehme, seifige Noten.
Vermutlich ist Embrace jetzt immer noch schön, nämlich in der Projektion, die dieser Duft sehr wahrscheinlich hat. Doch die kann ich nicht mehr wahrnehmen, meine Nase hat eine katastrophale Niederlage erlitten.
Mir reicht‘s, ich öffne das Fenster und geh duschen. Langsam begreife ich, warum man Embrace nicht nur bei Schnitzler, sondern mittlerweile auch auf ebay für kleines Geld bekommt. Hier hat Frau Weisswange über das Ziel hinaus geschossen. Ich befreie mich und werde mich erst in ferner Zukunft dieser Umarmung besser gewappnet erneut stellen.
Auch mich hat Embrace beeindruckt, darum nahm ich mir vor, es genauer anzuschauen. Unfassbar - bei Schnitzler werden die Silke Wilhelms verramscht, für 20 € und mit leichten Lagerspuren! Da hab ich nicht lange gefackelt und Embrace nach Hause getragen. Doch kann Embrace wirklich hohe Erwartungen erfüllen?
Nun ja, einen großen Auftritt gibt es - alle Kraft, alle Komplexität und Subtilität liegt hier im Anfang. Da liefert sich ein schweres Blumenbouquet eine regelrechte Schlacht mit schönen zitrischen und orangigen Noten, wobei auch noch ordentlich Pfeffer drin ist. Spektakulär wird das kontrastiert von einem sehr dunklen Hintergrund, den ich nicht näher bestimmen kann. Doch die Gegner dieser Schlacht verfolgen alle dasselbe Ziel - den spontanen Sofortkauf!
Im Mittelpunkt des floralen Bouquets steht nach meinem Empfinden der Ginster. Gelbe Blüten, wenn sie in Massen auftreten - egal ob Ginster, Lupine, Sonnenblume oder Raps - sind sehr, sehr anstrengend. Wer an einem schwülwarmen Sommertag an einem Feld mit gelben Blüten vorbeikommt, fühlt sich eher erdrückt als erfrischt. Auch blühende Ginsterbüsche im Frühjahr muten dem Spaziergänger allerhand zu.
Schnell haben die Zitrusnoten die Schlacht verloren. Vor meinem Auge entsteht eine surreale Landschaft aus unendlichen, blühenden Ginstersträuchern, die hellgelb vor einem fast schwarzen, gewittrigen Horizont stehen.
Das ist zuviel für meine Nase, hier kommt Embrace zum Stillstand. Nur direkt auf der Haut rieche ich noch was: viel zu starke gelbe Blumen, irgendwas Dunkles und jetzt auch unangenehme, seifige Noten.
Vermutlich ist Embrace jetzt immer noch schön, nämlich in der Projektion, die dieser Duft sehr wahrscheinlich hat. Doch die kann ich nicht mehr wahrnehmen, meine Nase hat eine katastrophale Niederlage erlitten.
Mir reicht‘s, ich öffne das Fenster und geh duschen. Langsam begreife ich, warum man Embrace nicht nur bei Schnitzler, sondern mittlerweile auch auf ebay für kleines Geld bekommt. Hier hat Frau Weisswange über das Ziel hinaus geschossen. Ich befreie mich und werde mich erst in ferner Zukunft dieser Umarmung besser gewappnet erneut stellen.
3 Antworten
Novalis
