16.12.2017 - 11:02 Uhr
Serlo
14 Rezensionen
Serlo
Sehr hilfreiche Rezension
6
Schwedische Sachlichkeit
Bei Svensk Parfym handelt es sich um das Projekt des Parfumeurs Henrik Lestréus, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, sein Land olfaktorisch abzubilden und es zu vertreten. Er selbst sagt über seine Arbeit, dass diese sowohl eine exakte Wissenschaft als auch eine kreative Kunstform sei. So würde der reine Wissenschaftler scheitern, hätte er nicht gleichzeitig einen künstlerischen Anspruch. Und wenn der Schöpfungsakt mit wahrer Passion verknüpft sei, dann werde das Resultat einen höheren Wert haben. In allen seinen Düften scheine seine Passion und sein Leben in Schweden durch. Er wolle Düfte kreieren, die einzigartig, aufregend und nützlich sind und er möchte, dass seine Parfums hohe Qualität und Klarheit ausstrahlen. Alle Parfums werden auch in Schweden hergestellt und repräsentieren die Natur, die Landschaft, die Kultur, die Menschen, Städte und Dörfer, die Gechichte, die Gegenwart und die Zukunft Schwedens. Soweit sei der Anspruch des Hauses von der Webseite hier wiedergegeben.
Dies sind natürlich hochgesteckte Ziele, an denen man auch grandios scheitern kann. Und wenn man sich die Beschreibung der einzelnen Düfte im Webshop ansieht, werden die Ansprüche des geneigten Parfumos noch höher. Denn Virke soll gar ermöglichen, "den Tag sich nach Ferien anfühlen zu lassen, als ob man sich mit der Zeit anfreundet, und man die einfachen Freuden aufs Höchste auskosten kann." Dann kommt noch der Zusatz, dass Virke das schwedische Wort für Holz ist.
Tja, denk ich an Schweden und an Holz, dann denke ich auch automatisch an die Firma mit den vier Buchstaben. Auch diese Firma schafft es, meinem modernen, einfachen Geschmack was Möbel angeht zu entsprechen (ich wollte wirklich auch in anderen Möbelhäusern Geld lassen, als ich es mir endlich leisten konnte, aber was mir dort gefallen hat, lag dann weit außerhalb meines Budgets). Und so ähnlich verhält sich dies auch mit Virke. Eine große Notenvielfalt ist hier nicht gegeben. Es handelt sich eben um moschusgetränkte Hölzer (wohl so ein Supermolekül) mit einer aufhellenden, aber unsüßen und dennoch fruchtig-realistischen Himbeere. Das Holz ist aber verdammt sexy in Szene gesetzt und hält zudem noch den ganzen Tag mit doch angenehmer und spürbarer Sillage durch. Ein bisschen verwittert scheint es auch zu sein. Eine Entwicklung konnte ich nicht feststellen, und so verbleibt der Duft, wie er sich nach dem ersten Aufsprühen zeigt.
Nun ja, als ob ich Ferien machte... das kann der Duft mir leider nicht vermitteln. Ein Wohlfühlduft ist er allerdings schon. Zudem ist er einer der wenigen Düfte, die im Umfeld für spontane Komplimente von mehreren Personen gesorgt haben, auch wenn ich nicht zu den Menschen gehöre, die Düfte tragen, um anderen zu gefallen.
Stilistisch könnte es sich hier durchaus um einen Duft von Ellena oder Heeley handeln, wie auch die anderen beiden Düfte (Stilla und Prakt), die zusammen mit Virke herausgebracht wurden. Es handelt sich hier um lineare Parfums, die sehr transparent und simplistisch komponiert sind. Das vor Kurzem erschienene Trio, welches das derzeitige Sextett komplettiert, geht hier komplexere Wege, aber noch hätte ich nicht ausreichend Gelegenheit, die Neuerscheinungen zu testen.
Wer sich für "sachliche Düfte" interessiert, dem sei eine Investion in ein Probenset (3x5ml) sehr ans Herz gelegt. Schweden hat ja mehr zu bieten als Möbelhäuser.
Dies sind natürlich hochgesteckte Ziele, an denen man auch grandios scheitern kann. Und wenn man sich die Beschreibung der einzelnen Düfte im Webshop ansieht, werden die Ansprüche des geneigten Parfumos noch höher. Denn Virke soll gar ermöglichen, "den Tag sich nach Ferien anfühlen zu lassen, als ob man sich mit der Zeit anfreundet, und man die einfachen Freuden aufs Höchste auskosten kann." Dann kommt noch der Zusatz, dass Virke das schwedische Wort für Holz ist.
Tja, denk ich an Schweden und an Holz, dann denke ich auch automatisch an die Firma mit den vier Buchstaben. Auch diese Firma schafft es, meinem modernen, einfachen Geschmack was Möbel angeht zu entsprechen (ich wollte wirklich auch in anderen Möbelhäusern Geld lassen, als ich es mir endlich leisten konnte, aber was mir dort gefallen hat, lag dann weit außerhalb meines Budgets). Und so ähnlich verhält sich dies auch mit Virke. Eine große Notenvielfalt ist hier nicht gegeben. Es handelt sich eben um moschusgetränkte Hölzer (wohl so ein Supermolekül) mit einer aufhellenden, aber unsüßen und dennoch fruchtig-realistischen Himbeere. Das Holz ist aber verdammt sexy in Szene gesetzt und hält zudem noch den ganzen Tag mit doch angenehmer und spürbarer Sillage durch. Ein bisschen verwittert scheint es auch zu sein. Eine Entwicklung konnte ich nicht feststellen, und so verbleibt der Duft, wie er sich nach dem ersten Aufsprühen zeigt.
Nun ja, als ob ich Ferien machte... das kann der Duft mir leider nicht vermitteln. Ein Wohlfühlduft ist er allerdings schon. Zudem ist er einer der wenigen Düfte, die im Umfeld für spontane Komplimente von mehreren Personen gesorgt haben, auch wenn ich nicht zu den Menschen gehöre, die Düfte tragen, um anderen zu gefallen.
Stilistisch könnte es sich hier durchaus um einen Duft von Ellena oder Heeley handeln, wie auch die anderen beiden Düfte (Stilla und Prakt), die zusammen mit Virke herausgebracht wurden. Es handelt sich hier um lineare Parfums, die sehr transparent und simplistisch komponiert sind. Das vor Kurzem erschienene Trio, welches das derzeitige Sextett komplettiert, geht hier komplexere Wege, aber noch hätte ich nicht ausreichend Gelegenheit, die Neuerscheinungen zu testen.
Wer sich für "sachliche Düfte" interessiert, dem sei eine Investion in ein Probenset (3x5ml) sehr ans Herz gelegt. Schweden hat ja mehr zu bieten als Möbelhäuser.
2 Antworten