29.07.2018 - 15:05 Uhr
Meggi
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Meggi
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22
Sommerliches Menscheln
Ich dachte, Wortspiele seien eher eine englische als US-amerikanische Spezialität. Doch da „Limestone“ Kalkstein heißt, wie ich just gelernt habe, muss es sich um ein solches handeln, denn gemeint ist fraglos „Lime“ und „Stone“.
Der Duft – was Wunder – beginnt mit der Fraktion „Lime“. Herb-zitrisch eröffnet er. Das Fruchtige daran verfliegt (zunächst) binnen Sekunden, eine Spur würzigen, fast algigen Grüns verliert sich ebenfalls rasch, stattdessen vordergründelt eine gesteinige Note, für die Muschelschalen tatsächlich ein passendes Bild sind, ein „geröstet“ benötige ich nicht.
Bald begleitet indes ein leichtes Brausepulver-Pritzeln (Citral?) eine nunmehr verblüffend bonbonhaft süße Seite der einst herben Zitrusfrucht. Das ist nahe an Limonade. Einer erstklassigen freilich, mit einer Zuckerplörre à la Fanta hat das nichts zu tun. Spätestens angeriechts einer Ahnung von Rauchigkeit fühle mich an Durgas ‚Italian Citrus‘ erinnert, eine Top-Referenz. Es vergehen ein paar Minuten, ehe ich in der Süße außerdem (gänzlich unstrengen) Jasmin erkenne. Die gediegene Frucht-Süße behauptet sich gut gegen die Meinetwegen-Muschelschalen.
Das Gesteinige soll laut Herstellerin eine Meeresbrise darstellen. Jaaa, haben wir alles schon oft gehört, gähn… Unspektakulär und bestenfalls gewöhnlich. Das Tolle ist allerdings, dass es heute funktioniert, nämlich sozusagen ohne spätere Reue. Nichts an diesem erfreulich unaquatischen Seitenarm-Aquaten-Part ist oder wird je muffig oder brackig, es gibt auch kein schales Baumarkt-Kunstholz. Sacht raut die mineralisch-maritime Hälfte die Frucht angenehm auf und tritt der Süße wohldosiert entgegen. Für einen Anflug eines Hauchs eines erdigen Eindrucks mag Kostus verantwortlich zeichnen.
Leider vergeht die Sillage schnell in Richtung Haut. Schade, denn der Duft strahlt insgesamt über das offen Gezeigte hinaus eine nicht wirklich greif- oder identifizierbare sommerliche Menschelei jener Art aus, die nicht versteckt werden muss. Vielleicht wie abends nach einem Tag am Strand, viel Baden und Sonnencreme inklusive.
Fazit: Die bislang mittelprächtigen bis schlechten Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen. Klar fehlt die Strahlkraft chemie-gestützter Zitrus-Frischlinge. Doch das Pritzeln und die bittersaure Süße machen ihre Sache auf natürlichem Wege verdammt gut. Und – zugegebenermaßen auf sehr stillem Niveau – entwickelt ‚Limestone‘ einiges Durchhaltevermögen. In gewissem Umfang scheint sich das Sillage-Problem übrigens durch reichlichen Auftrag relativieren zu lassen, das habe ich aber nur einmal und bloß punktuell ausprobiert, um das in der Naturduft-Testrunde kreisende Pröbchen (vielen Dank an Rotkehlchen!) nicht über Gebühr zu beanspruchen.
Der Duft – was Wunder – beginnt mit der Fraktion „Lime“. Herb-zitrisch eröffnet er. Das Fruchtige daran verfliegt (zunächst) binnen Sekunden, eine Spur würzigen, fast algigen Grüns verliert sich ebenfalls rasch, stattdessen vordergründelt eine gesteinige Note, für die Muschelschalen tatsächlich ein passendes Bild sind, ein „geröstet“ benötige ich nicht.
Bald begleitet indes ein leichtes Brausepulver-Pritzeln (Citral?) eine nunmehr verblüffend bonbonhaft süße Seite der einst herben Zitrusfrucht. Das ist nahe an Limonade. Einer erstklassigen freilich, mit einer Zuckerplörre à la Fanta hat das nichts zu tun. Spätestens angeriechts einer Ahnung von Rauchigkeit fühle mich an Durgas ‚Italian Citrus‘ erinnert, eine Top-Referenz. Es vergehen ein paar Minuten, ehe ich in der Süße außerdem (gänzlich unstrengen) Jasmin erkenne. Die gediegene Frucht-Süße behauptet sich gut gegen die Meinetwegen-Muschelschalen.
Das Gesteinige soll laut Herstellerin eine Meeresbrise darstellen. Jaaa, haben wir alles schon oft gehört, gähn… Unspektakulär und bestenfalls gewöhnlich. Das Tolle ist allerdings, dass es heute funktioniert, nämlich sozusagen ohne spätere Reue. Nichts an diesem erfreulich unaquatischen Seitenarm-Aquaten-Part ist oder wird je muffig oder brackig, es gibt auch kein schales Baumarkt-Kunstholz. Sacht raut die mineralisch-maritime Hälfte die Frucht angenehm auf und tritt der Süße wohldosiert entgegen. Für einen Anflug eines Hauchs eines erdigen Eindrucks mag Kostus verantwortlich zeichnen.
Leider vergeht die Sillage schnell in Richtung Haut. Schade, denn der Duft strahlt insgesamt über das offen Gezeigte hinaus eine nicht wirklich greif- oder identifizierbare sommerliche Menschelei jener Art aus, die nicht versteckt werden muss. Vielleicht wie abends nach einem Tag am Strand, viel Baden und Sonnencreme inklusive.
Fazit: Die bislang mittelprächtigen bis schlechten Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen. Klar fehlt die Strahlkraft chemie-gestützter Zitrus-Frischlinge. Doch das Pritzeln und die bittersaure Süße machen ihre Sache auf natürlichem Wege verdammt gut. Und – zugegebenermaßen auf sehr stillem Niveau – entwickelt ‚Limestone‘ einiges Durchhaltevermögen. In gewissem Umfang scheint sich das Sillage-Problem übrigens durch reichlichen Auftrag relativieren zu lassen, das habe ich aber nur einmal und bloß punktuell ausprobiert, um das in der Naturduft-Testrunde kreisende Pröbchen (vielen Dank an Rotkehlchen!) nicht über Gebühr zu beanspruchen.
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