31.07.2018 - 14:57 Uhr
Meggi
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Meggi
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18
Ebenfalls unverstanden
Sobald ich „Indigo“ höre, muss ich an die sogenannten „Indigo-Kinder“ denken. Manche Esoteriker glauben an die Existenz ungewöhnlicher Kinder, die gewissermaßen der Menschheit dereinst den Weg in eine höhere Daseins-Ebene weisen oder so ähnlich und die deswegen auf uns Normale leicht mal eigenartig wirken. Unangepasst, dickköpfig, verschroben, distanziert, einzelgängerisch. Doch auch sensibel, kreativ, rastlos, gesellig und wasweißichnoch können sie daherkommen.
Hä – wie jetzt? Na, es soll eben für alle was dabei sein. Schließlich handelt es sich wohl im Kern um einen spirituellen Seitenzweig der Leistungsdefizit-Rechtfertigungs-Karawane, mit der ansonsten die Helikopter-Eltern im Laufe der Jahre zumeist etwas handfester von Legasthenie/LRS über ADHS allmählich zum Thema falsche Händigkeit gezogen sind, bei Bedarf unter Einbeziehung irgendwelcher Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – alles zum Schaden jener, die wirklich mit derlei zu kämpfen haben. Meine Frau ist Lehrerin, die hat diese Reise verfolgt.
Zu meinem ersten Gedanken kehren wir noch zurück, nun erstmal konkret zum Duft: Pfirsich. Oder halt Aprikose. Darunter eine fast ledrig-säuerliche Erdigkeit. Kümmel ist, wenn man’s weiß, verblüffend plausibel. Später stützt, in aller Vorsicht gesagt, eine vage Floralität die Osmanthus-Behauptung.
Das klingt nicht bloß seltsam, es riecht auch so. Mithin ist das Problem im Statement von Bellemorte treffend skizziert: Die Teile mögen sich nicht zueinander fügen. Das passt ebenso wenig zusammen wie die armen Indigo-Kinder in das böse Heute. Deshalb bin ich nicht unglücklich, dass das sillage-mäßig lahme Düftlein sich bereits gegen Mittag zu einer Art vordergründigem Aprikosen-Fragment auf die Haut zurückzieht.
Dort allerdings, im Kleinen, mit nur geringem Abstand schon gar nicht mehr spürbar, geht durchaus was ab: Ein Anflug einer kühlen Fruchtsaft-Getränk-Frische (Iris!) erinnert an wässriges Sorbet, wahlweise den Rest vom ausgelutschten Wassereis aus diesen länglichen Tüten, gleichzeitig hat die Frucht aber zuweilen eingedickt-trockenobstige Momente, die von Kümmel grotesk verstärkt werden, während der Gesamt-…Geruch sich im Laufe des Nachmittags (in Anbetracht der Angaben erstaunlich un-cremig) in einer diffusen holzig-würzigen Floral-Obst-Ahnung verliert.
Fazit: Offenbar ein echter Indigo Duft – zumindest verstehe ich ihn nicht.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
Hä – wie jetzt? Na, es soll eben für alle was dabei sein. Schließlich handelt es sich wohl im Kern um einen spirituellen Seitenzweig der Leistungsdefizit-Rechtfertigungs-Karawane, mit der ansonsten die Helikopter-Eltern im Laufe der Jahre zumeist etwas handfester von Legasthenie/LRS über ADHS allmählich zum Thema falsche Händigkeit gezogen sind, bei Bedarf unter Einbeziehung irgendwelcher Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – alles zum Schaden jener, die wirklich mit derlei zu kämpfen haben. Meine Frau ist Lehrerin, die hat diese Reise verfolgt.
Zu meinem ersten Gedanken kehren wir noch zurück, nun erstmal konkret zum Duft: Pfirsich. Oder halt Aprikose. Darunter eine fast ledrig-säuerliche Erdigkeit. Kümmel ist, wenn man’s weiß, verblüffend plausibel. Später stützt, in aller Vorsicht gesagt, eine vage Floralität die Osmanthus-Behauptung.
Das klingt nicht bloß seltsam, es riecht auch so. Mithin ist das Problem im Statement von Bellemorte treffend skizziert: Die Teile mögen sich nicht zueinander fügen. Das passt ebenso wenig zusammen wie die armen Indigo-Kinder in das böse Heute. Deshalb bin ich nicht unglücklich, dass das sillage-mäßig lahme Düftlein sich bereits gegen Mittag zu einer Art vordergründigem Aprikosen-Fragment auf die Haut zurückzieht.
Dort allerdings, im Kleinen, mit nur geringem Abstand schon gar nicht mehr spürbar, geht durchaus was ab: Ein Anflug einer kühlen Fruchtsaft-Getränk-Frische (Iris!) erinnert an wässriges Sorbet, wahlweise den Rest vom ausgelutschten Wassereis aus diesen länglichen Tüten, gleichzeitig hat die Frucht aber zuweilen eingedickt-trockenobstige Momente, die von Kümmel grotesk verstärkt werden, während der Gesamt-…Geruch sich im Laufe des Nachmittags (in Anbetracht der Angaben erstaunlich un-cremig) in einer diffusen holzig-würzigen Floral-Obst-Ahnung verliert.
Fazit: Offenbar ein echter Indigo Duft – zumindest verstehe ich ihn nicht.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
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