Private Blend

Tuscan Leather 2007 Eau de Parfum

Helios
27.09.2012 - 11:47 Uhr
12
Top Rezension
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Bastardi Razz!!!

"What the F***", habe ich mir gedacht, als ich dieses Parfum zum ersten Mal in Zürich in Jelmoli am Tom Ford Counter Probe gerochen habe.
Die von Edelrezensent Profumo bereits beschriebene sakrale und ein wenig übertrieben pathetische Präsentation der Düfte mit eigens dafür abgerichtetem weiblichen Personal, welches dazu instruiert wurde, ständig dieselben Phrasen runterzuspulen, fand ich persönlich ein wenig albern und sogar störend, da ich Düfte lieber für mich selber ausprobiere, und mich ungern in einen olfaktorischen Diskurs mit einer affektierten Verkäuferin verwickeln lasse. Das ist aber auch nur meine persönliche Meinung!

Kommen wir nun zum Duft respektive dem Moment der ersten Wahrnehmung:
Zuerst war es natürlich schwierig, bei der Vielzahl der präsentierten Kreationen von Tom Ford, im Sommer 2012 war es erst "nur" noch die Private Blend-Reihe, nun ist ja auch noch die illustre Jardin Noir-Linie lanciert worden, eine Auswahl bezüglich zu testender "Blends" zu treffen. Hier hat mir jedoch einmal mehr, wie es bereits bei zahlreichen anderen Düften der Fall war, wenn auch nicht bei jedem, da Geschmack bekannterweise sehr individuell ist, das parfumo-Bewertungssystem als zuverlässiger Indikator eine gute Möglichkeit zur Ausrichtung meiner Interessen gegeben.
Aufgrund des herausragenden Bewertungsdurchschnitts sprühte ich mir zuerst, alleine schon wegen des genialen Namens war ich hier besonders angefixt, das vielfach gepriesene Tuscan Leather auf das Handgelenk.
Den Duft kurz einziehen lassen, Handgelenk zur Nase geführt... und BOOOOMM!!!
,Was für ein perverser Bastard von einem Duft ist das denn‘, ging mir in diesem Moment durch den Kopf. So etwas Unglaubliches hatte ich bis dato in meinem ganzen Leben nicht gerochen. In den ersten Momenten war mir gar nicht klar, in welche Kategorie ich es einordnen sollte, ob positiv oder negativ, so perplex war ich ob dieser olfaktorischen Bombe. Auf dem Weg nach Hause vom Jelmoli zu meinem Appartement und den ganzen restlichen Tag über konnte ich das Parfum intensivst wahrnehmen, so eine extreme Sillage hat selbiges. Die Langlebigkeit ist nicht anders als ausdauernd - in der Qualität eines Marathonläufers - zu bezeichnen, es hält wirklich von morgens bis abends.

Nachdem ich zu Beginn noch etwas ungewiss war, ob mir diese extreme Duftkeule denn nun wirklich zusagt, hat es nach ungefähr einer Stunde dann „Klick“ gemacht, und ich war absolut süchtig nach dem toskanischen Leder. Ständig musste ich an meinem Handgelenk schnuppern, um immer wieder diesen Kick von dieser genialen Komposition zu kriegen.
Unter den Noten, welche in der Geruchspyramide angegeben sind, rieche ich am intensivsten die Himbeere und das Leder heraus, sowie eine weiche, die Stärke des Parfums leicht besänftigende Note, vermutlich handelt es sich hierbei um den Jasmin. Der Weihrauch ist ebenfalls prominent.

Da es mir leider nicht so gut gelingt, die einzelnen Noten und den Verlauf des Duftes präzise zu schildern, überlasse ich dies lieber den dafür prädestinierten Usern hier in der Community.
Mir bleibt nur resümierend zu sagen, dass die einzelnen Noten harmonisch perfekt zu einem exzellenten und absolut einzigartigen Ensemble verschmelzen, welches höchsten Wiedererkennungswert besitzt, und mir ein breites und vergnügtes Grinsen aufs Gesicht zaubert.

Auch wenn er sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen wird, kann ich trotzdem nur raten, diesen Duft unbedingt einmal auszutesten! Denn er wird definitiv den olfaktorischen Horizont um eine intensive und nachhaltige Erfahrung erweitern.

Ich liebe es!!!
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