Top Rezension
Anstrengende Gesellschafterin
Das wird mir bestimmt noch öfter passieren: Pröbchen erhalten (herzlichen Dank an eine liebe Parfuma!), ein Sprüher auf den Unterarm – und schlagartig lebhafte Erinnerungen: Den Duft kenne ich, den habe ich schon mal ausprobiert. Und offenbar nicht für mich in Erwägung gezogen, sonst hätte ich mir ja den Namen gemerkt.
Fällt das Ergebnis jetzt, bei einem geduldigeren Test, anders aus? Um es vorwegzunehmen: Nein. Die weiße Donna und ich kommen nicht zusammen.
Der Duft startet mit herb-klassischem Grün. Darunter nehme ich eine leicht süßliche Note wahr; die mag ich nicht, doch sie verfliegt. Und dann beginnt das Strahlen, mit allerlei Variationen im Duftverlauf (dazu ist hier schon so viele Treffendes geschrieben worden, dass ich nicht mit Wiederholung langweilen will) – interessant, apart und elegant, in sich vollkommen stimmig. Die weiße Donna ist eine kultivierte Dame ohne Fehl und Tadel.
Aber eben drum bleibt sie mir fern. Der Wald, in den sie mich führt, ist keiner mehr: Fürst Pückler-Muskau hat dort seine Holzfäller Sichtachsen freischneiden und Unterholz roden lassen – die Natur ist "umgeräumt" nach menschlichem Maß, ästhetisch überformt, gezähmt. Ein Park, grandios, aber ohne Wildheit, die mich herausfordert. Überschaubar, besonders prächtige Bäume muss man nicht suchen, der Blick wird quasi von selbst auf sie gelenkt; auf den Wegen wird man sich nicht verlaufen; keine Brombeerranke wickelt sich um den Fuß; kein matschiges Fleckchen bedroht das makellose Weiß des langen Kleides.
Wohltemperiertheit auch sonst. Die weiße Donna lächelt, lächelt – unvorstellbar, dass sie je schlechte Laune hat oder aus der Haut fährt. Sie ist kultiviert durch und durch, in geradezu unwirklicher Perfektion.
Die ist mir fremd, ich möchte es entspannter. Die Gesellschaft der weißen Donna finde ich anstrengend. Glanz ist herrlich, aber als Gegengewicht wünsche ich mir ein wenig Schatten. Zumindest Zwielicht. (Von Rätsel ganz zu schweigen.) All das vermisse ich bei diesem Duft. Und so wird er nicht meiner werden.
Fällt das Ergebnis jetzt, bei einem geduldigeren Test, anders aus? Um es vorwegzunehmen: Nein. Die weiße Donna und ich kommen nicht zusammen.
Der Duft startet mit herb-klassischem Grün. Darunter nehme ich eine leicht süßliche Note wahr; die mag ich nicht, doch sie verfliegt. Und dann beginnt das Strahlen, mit allerlei Variationen im Duftverlauf (dazu ist hier schon so viele Treffendes geschrieben worden, dass ich nicht mit Wiederholung langweilen will) – interessant, apart und elegant, in sich vollkommen stimmig. Die weiße Donna ist eine kultivierte Dame ohne Fehl und Tadel.
Aber eben drum bleibt sie mir fern. Der Wald, in den sie mich führt, ist keiner mehr: Fürst Pückler-Muskau hat dort seine Holzfäller Sichtachsen freischneiden und Unterholz roden lassen – die Natur ist "umgeräumt" nach menschlichem Maß, ästhetisch überformt, gezähmt. Ein Park, grandios, aber ohne Wildheit, die mich herausfordert. Überschaubar, besonders prächtige Bäume muss man nicht suchen, der Blick wird quasi von selbst auf sie gelenkt; auf den Wegen wird man sich nicht verlaufen; keine Brombeerranke wickelt sich um den Fuß; kein matschiges Fleckchen bedroht das makellose Weiß des langen Kleides.
Wohltemperiertheit auch sonst. Die weiße Donna lächelt, lächelt – unvorstellbar, dass sie je schlechte Laune hat oder aus der Haut fährt. Sie ist kultiviert durch und durch, in geradezu unwirklicher Perfektion.
Die ist mir fremd, ich möchte es entspannter. Die Gesellschaft der weißen Donna finde ich anstrengend. Glanz ist herrlich, aber als Gegengewicht wünsche ich mir ein wenig Schatten. Zumindest Zwielicht. (Von Rätsel ganz zu schweigen.) All das vermisse ich bei diesem Duft. Und so wird er nicht meiner werden.
5 Antworten
Toller Kommi ;-))