Brume d'Hiver Volnay 2013

….ruft er , grinst diabolisch und wirft noch einen Scheit verharzten Holzes in das Lagerfeuer, welches er im Garten abbrennt.
Sie hat schon wieder die Steaks mit Wachholderbeeren mariniert. Sie weiß, daß er weder ihren strengen Geschmack, noch Geruch mag.
Schon während vielen Jahren ihrer Ehe, die schon sehr ausgenudelt ist, versuchen sie sich gegenseitig zu piesacken. Zedernholznadeln fallen ins Feuer und er kippt sich Rosenbowle rein mit 45 %igen Rum angesetzt.
Sie lassen nichts aus. Sie meckert an seiner ewigen Trainingshose herum bei der der Hosenboden schon in den Kniekehlen hängt und er schießt Spitzen und behauptet, daß ihr sämtliche, femininen Attribute abhanden gekommen wären und sie solle sich doch mal wieder die Augenbrauen zupfen, da sie aussehe wie Nachbars Riesenschnauzer.
Von der Kirche gegenüber wehen Schwaden von Weihrauch heran. Da hat es der Pfaffe wieder übertrieben.
Ein Alpaka ist aus dem Gehege abgehauen, rennt vorbei und pubst verängstigt Moschusschwaden. Sie fängt es ein, steckt die Nase in sein Fell und heult. Endlich kommt ein bißchen versöhnliche Lieblichkeit auf. Aus dem tränenbenetzem Fellchen entschwebt eine leichte Pudernote.
Als sie sich die Nase schnäuzt, verschwiemelt und fast versöhnt zu ihrem Mann schielt, weil der ruft :“ Ich habe es nicht so gemeint, komm wir vertragen uns wieder!“ trabt Kuh Elsa vorbei und erleichtert sich mit einem Fladen. OUD!
Auf dem Kirchendach hat sich ein Adlerweibchen nieder gelassen. Sie streckt erst den einen Flügel, dann den anderen. Sie putzt sich den Schnabel und ruft:“ Wer zum Geier ist auf die Idee gekommen dieses Stinkezeug Adlerholz zu nennen? Wäre nicht Skunkholz passender gewesen? Wir sind schöne und aparte Vögel!“
Ich bin dem Haus Volnay durchaus zugetan, aber die Brume Rose ist zu diffus, zu rauchlastig und stechend harzig, daß sie (für mich) jeder Lieblichkeit entbehrt.