Iris Poulsard Danner & Flemming 2025
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Top Rezension
Knapp vorbei an der Zielgruppe?
Die Hintergrundgeschichte ist hier so sympathisch, dass ich etwas ziemlich Idiotisches gemacht habe: Ich habe diesen Duft blind gekauft, obwohl ich nicht in Geld schwimme. Aber ab und zu hat man einen schwachen Moment und möchte sich für Irgendetwas belohnen. Ein limitiertes "Sammlerstück" wie Iris Poulsard, zumal mit seiner herausragenden Präsentation, bot sich da an. Und jetzt? Bin ich zufrieden oder enttäuscht? Beides irgendwie! Das Gesamtpaket ist ein hochwertiges Produkt und bestimmt sein Geld wert. Der Duft selbst ist hübsch und gut tragbar. Aber ohne das ganze Drumherum hätte ich ihn mir zu diesem Preis nicht gekauft! Ich habe halt die Geschichte dazu mitbezahlt, und ich unterstütze damit ein Projekt, das mir gut gefällt. Das ist schon in Ordnung so. (Falls jemandem hier nicht bewusst sein sollte, um was es geht: Einfach mal Danner & Flemming googeln und eines der Videos anschauen.)
Und vielleicht mache ich es demnächst auch wie gerade einige Andere hier und versuche den Weiterverkauf im Souk.
Gerade weil die "Story" hier so eine Rolle spielt, möchte ich dazu ein paar Gedanken beisteuern, auch wenn das nicht das klassische Thema einer Rezension ist:
Ich kenne die beiden anderen Düfte der Reihe noch nicht. Aber wenn ich die Beiträge hier richtig deute, dann ist Poulsard derjenige der Drei, der am ehesten auch von Männern getragen werden kann. Altesse und Trousseau sind wohl sehr intensiv pudrig . Sie finden offensichtlich bei vornehmlich weiblichen Fans dieser Richtung guten Anklang. Dass diese Fans den Duft auch nächstes Jahr in der dann neuen Jahrgangsedition treu nachkaufen werden (oder sich damit beschenken lassen) ist denkbar. Ich würde es den Herausgebern auch sehr wünschen. Aber irgendwann wird die Geschichte von dieser spannenden Kooperation aus Landwirt, Naturwissenschaftlern, "Nase" und Hersteller (sowie Influencerin) vielleicht etwas an Zugkraft verlieren.
Das bringt mich zurück zum eigentlichen Duft von Poulsard: Von der süß-würzigen Ausrichtung her könnte er der (rein vertrieblich gesehen sicherlich hochinteressanten) Zielgruppe der sehr jungen Männer bestimmt gefallen. Also denjenigen, die Naxos durchgängig mit "10" bewerten und die XerJoff für ein Nischenlabel halten. Aber für diese Gruppe "ballert" Poulsard wohl nicht genug, und das Label eignet sich vom Auftritt her (glücklicherweise) auch nicht richtig gut als klassischer Status-Booster.
Wer also würde ein derartiges Produkt in Zukunft kaufen?
Die Gruppe der Sammler könnte schnell "abgesättigt" sein, wenn der Duft von Jahr zu Jahr ähnlich bleibt. Diese Parfumos oder Parfumas haben oft so eine große Anzahl an Düften in Gebrauch, dass kaum identisch nachgekauft wird.
Sollte man mich fragen (was zu Recht keiner tut, weil ich null Ahnung von Vertrieb habe): Liebes Team von Danner & Flemming, bitte macht weiter mit dem Ansatz der hochkonzentrierten Iris und dem hohen Anspruch. Aber versucht, Euer tolles Material jedes Jahr neu in Szene zu setzen. Lasst vielleicht auch andere Parfumeure ran. Habt Mut zu krassen Kompositionen. Und vergesst die Zielgruppe der älteren Männer nicht.
Und vielleicht mache ich es demnächst auch wie gerade einige Andere hier und versuche den Weiterverkauf im Souk.
Gerade weil die "Story" hier so eine Rolle spielt, möchte ich dazu ein paar Gedanken beisteuern, auch wenn das nicht das klassische Thema einer Rezension ist:
Ich kenne die beiden anderen Düfte der Reihe noch nicht. Aber wenn ich die Beiträge hier richtig deute, dann ist Poulsard derjenige der Drei, der am ehesten auch von Männern getragen werden kann. Altesse und Trousseau sind wohl sehr intensiv pudrig . Sie finden offensichtlich bei vornehmlich weiblichen Fans dieser Richtung guten Anklang. Dass diese Fans den Duft auch nächstes Jahr in der dann neuen Jahrgangsedition treu nachkaufen werden (oder sich damit beschenken lassen) ist denkbar. Ich würde es den Herausgebern auch sehr wünschen. Aber irgendwann wird die Geschichte von dieser spannenden Kooperation aus Landwirt, Naturwissenschaftlern, "Nase" und Hersteller (sowie Influencerin) vielleicht etwas an Zugkraft verlieren.
Das bringt mich zurück zum eigentlichen Duft von Poulsard: Von der süß-würzigen Ausrichtung her könnte er der (rein vertrieblich gesehen sicherlich hochinteressanten) Zielgruppe der sehr jungen Männer bestimmt gefallen. Also denjenigen, die Naxos durchgängig mit "10" bewerten und die XerJoff für ein Nischenlabel halten. Aber für diese Gruppe "ballert" Poulsard wohl nicht genug, und das Label eignet sich vom Auftritt her (glücklicherweise) auch nicht richtig gut als klassischer Status-Booster.
Wer also würde ein derartiges Produkt in Zukunft kaufen?
Die Gruppe der Sammler könnte schnell "abgesättigt" sein, wenn der Duft von Jahr zu Jahr ähnlich bleibt. Diese Parfumos oder Parfumas haben oft so eine große Anzahl an Düften in Gebrauch, dass kaum identisch nachgekauft wird.
Sollte man mich fragen (was zu Recht keiner tut, weil ich null Ahnung von Vertrieb habe): Liebes Team von Danner & Flemming, bitte macht weiter mit dem Ansatz der hochkonzentrierten Iris und dem hohen Anspruch. Aber versucht, Euer tolles Material jedes Jahr neu in Szene zu setzen. Lasst vielleicht auch andere Parfumeure ran. Habt Mut zu krassen Kompositionen. Und vergesst die Zielgruppe der älteren Männer nicht.
16 Antworten


Vielleicht findet sich schon bald ein genau passender Duft.
Hat sich aber anscheinend trotzdem ordentlich verkauft.
Trotzdem kann man hier auf Parfumo doch auf faire Art sagen, dass ein solcher Duft für einen selbst nichts ist. Zumal es sehr viel Unterstützung für dieses Parfumhaus gibt, auch durch reichweitenstarke Blogger. Viele Bio- und Indie-Marken der ersten Stunde hatten das leider nicht in diesem Maße, zumindest nicht in Deutschland. In den USA ist man da 15 jahre voraus...
Zwar habe ich verstanden, dass das Rohmaterial aus einer Iris-Sorte stammt, die eben nicht ganz so typisch vorlaut pudrig daherkommt. Dennoch war meine Erwartung an ein Parfum, das mit einer extremen "Überdosierung" einer teuren und üblicherweise daher sparsam eingesetzten Komponente wirbt, entsprechend hoch. Zumal in Kombination mit dem Umstand, dass dem beauftragten Parfümeur maximale Freiheiten eingeräumt wurden. Dann erhoffe ich mir im Ergebnis einen Duft, der mich in irgendeiner Weise überrascht, fordert oder fasziniert. Der ein irgendwie neuartiges Dufterlebnis bietet, vielleicht auch kantig und kontrovers daherkommt. Mag sein, dass I.P. die Charakteristik des spezifischen Rohstoffes gut widerspiegelt. Für mich ist er trotzdem einfach "nur" gefällig ohne (für mich) erkennbare Besonderheiten.
Ich war wegen der euphorischen Wertungen bereits skeptisch.
75% sind natürlich auch weit über Mitte.
Hilft nichts : muss selber ran.
Deinen letzten Absatz begrüße ich ebenfalls.