ChaiTee:
Ich komm hier immer weniger mit.
Ich bin mit meinen Parfums zufrieden ... die Universal-Stiefel gibt.
Das sehen wir dann doch wohl unterschiedlich. Mir reicht ein Paar Stiefel, und dadurch wird das vorhandene zu dem Paar Universalstiefeln, das also genau dann zur Verwendung kommt, wenn Stiefel zu tragen sinnvoll erscheint. Das Paar wurde passend zum geplanten Einsatzzweck ausgesucht. Mit der Qualität hatte ich bislang kein Problem, und so entspricht das Paar (per Definition) den Erwartungen. Deshalb kann ich mit dem Paar zufrieden sein.
Würde ich aber nicht wissen, was ich vom Stiefel erwarte, dann hätte ich mit überwältigender Wahrscheinlichkeit eine schlechte Wahl getroffen. Dann müsste ich viele Paare kaufen, um - je nach diesem oder jenem Zweck, das eine oder andere zu tragen. Vieleicht würde sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass dieses für den einen, das andere für einen zweiten, und noch ein weiteres für einen dritten Zweck besonders taugt.
Das letztere Vorgehen würde ich "
Prinzip Schrotflinte" nennen. Sowas ist weder vernünftig noch - geschmackvoll. Es ersetzt die - eben geschmackvolle, abwägende Wahl durch Zufall, in dessen willkürliche Ausprägung man sich dann so oder so mehr oder weniger erfolgreich einfindet.
Bei Parfüm ist irgendeine Handhabe für eine geschmackvolle Wahl leider nicht zu finden. Denn Parfüm kann - insbesondere für den Laien, kaum sprachlich umschrieben werden. Es gibt keine sinnvollen objektiven Kriterien für das, was man da eigentlich vor sich hat!
Also muss man kaufen bis der Arzt kommt, um alles kennen zu lernen. Aber dann muss, weil der Arzt kommt, auch einmal Schluss sein. Wenn der Parfümliebhaber nicht erkennt, dass sich die emotionale Reaktion (auf Parfüm) im Grunde abgesehen von kleinen Nuancen immer wiederholt, dann bleibt es beim Problem nicht der Neugierde, sondern Gier.
Zufrieden sein, weil es nichts Neues zu erleben gibt. Mir ist es jedenfalls so. Insbesondere die 'niche' geht mir in ihrer grundlegenden Eintönigkeit auf den Nerv.
Wer die Sensationen in immer höheren Preisregionen ersehnt, dem ist kaum zu helfen, bis das Zeug, "der letzte Kauf", auch mal 500Euro ... 1000Euro kostet. Und dann? Man wird sich wieder mit dem beschäftigen, was man schon längst gehabt hat.
Ich wollte einfach mal das Thema auf seinen ursprünglichen Sinn zurückführen. Meint ihr das Thema ist besser bedient, wenn man nur noch Bekenntnisse ins Netz stellt: "Ich habe es wieder getan! (War aber billig."?